In einer prospektiven multizentrischen Studie wurden bei 32 schwangeren Pati- entinnen mit Mitralklappeninsuffizienz mittels 2D-Doppler-Echokardiographie quantitativ Parameter der Herzfunktion und der Herzmorphologie gemessen und mit den Werten von 31 gesunden Schwangeren und denen von 34 gesunden, nicht schwangeren Frauen verglichen. Die schwangeren Frauen befanden sich im zweiten Trimenon ihrer Schwangerschaft, die bis dahin komplikationslos verlaufen war. Die Mitralklappeninsuffizienz war bei allen Schwangeren leicht (klinischer Schweregrad NYHA I bis II) mit nur mäßigem bis mittleren Regurgitationsvolumen. Dabei fanden sich bei den gesunden Schwangeren im Vergleich mit den nicht schwangeren Frauen typische Veränderungen als Folge der Adaptationsvorgänge mit ausgeprägter Volumenbelastung und Erhöhung der Vorlast, die prinzipiell in der Literatur bereits echokardiographisch beschrieben wurden, hier aber in einer einzigen Untersuchung demonstriert wurden. Neu war aber der Befund, dass der Frank-Starling-Mechanismus bei den gesunden Schwangeren nicht ausreichte, um das stark vergrößerte enddiastolische Volumen des linken Ventrikels mittels einer Erhöhung des Schlagvolumens auf ein nicht vergrößertes endsystolisches Volumen zu kompensieren. Das endsystolische Volumen des linken Ventrikels war vielmehr im Vergleich zu dem der nicht-schwangeren Frauen statistisch sig-nifikant vergrößert. Bei den Schwangeren mit Mitralklappeninsuffizienz kam es infolge der zusätz-lichen Volumenbelastung durch die Mitralklappen-Regurgitation zu einer weite-ren Vergrößerung des enddiastolischen und des endsystolischen Volumens des linken Ventrikels. Die bereits bei den gesunden Schwangeren leicht erniedrigte Auswurffraktion fiel nicht weiter ab. Insgesamt zeigten die Schwangeren mit Mitralklappeninsuffizienz trotz des nur geringen Schweregrades der Erkrankung deutliche Veränderungen der echokar-diographisch bestimmten Links-Herz-Parameter. Diese waren aber nicht so stark ausgeprägt, als dass sie für die Patientinnen zu einem Schwangerschaftsrisiko hätten werden können -obwohl sie etwas größer waren als die spontane Variabi-lität echokardiographischer Parameter- und als reale Veränderungen in Folge der Herzklappenerkrankung. Die Befunde dieser Untersuchung erklären, warum der Schwangerschaftsverlauf bei einer Mitralklappeninsuffizienz des Schweregrades NYHA I und II meist unauffällig und das Risiko für Mutter und Feten im allgemeinen gering ist. Als nicht erwarteter Befund zeigte sich in der vorliegenden Untersuchung, dass die Variabilität der echokardiographisch bestimmten Parameter des linken Ven-trikels bei gesunden Schwangeren wesentlich geringer ist als bei nicht-schwan-geren Frauen, was möglicherweise Folge der physiologischen Adaptationsvor-gänge während der Schwangerschaft ist.
Maternal cardiovascular adaptation to pregnancy involves enormous changes. In prospective multicentre study 32 pregnant women with mitral regurgitation, 31 healthy pregnant women und 34 non pregnant women were observed. All pregnancies were uncomplicated in 2 trimenon, there was no twin pregnancy, and each mitral regurgitation was Class I-II. This study evaluates maternal central hemodynamics, cardiac structure and function by echocardiography. Chronic volume overload with increased circulation blood volume occurs in normal pregnancy resulting in the large cardiac size and increased cardiac index. The end-diastolic and end-systolic dimensions, stroke volume and cardiac index in pregnant women with mitral insufficiency were increased significantly compared to normal gestation. The Frank-Starling law of the heart was not sufficient to balance the increased preload even in normal pregnancy. Stroke volume in both pregnant-groups was similar. The trivial and moderate mitral regurgitation usually is well tolerated during pregnancy.