Einleitung: Vor dem Hintergrund des drohenden Hausärztemangels wurden Medizinstudierende des 6. Klinischen Semesters zu Beginn und nach Abschluss des Blockpraktikums "Allgemeinmedizin" zu dem Ansehen des Faches, den künftigen Berufsvorstellungen und zu dem Blockpraktikum befragt. Die Ergebnisse der Befragung vor und nach dem Praktikum wurden miteinander verglichen. Ferner wurden die Ergebnisse der Befragung mit denen einer Umfrage aus dem Jahr 1988 verglichen. Methode: Alle am Blockpraktikum teilnehmenden Medizinstudierende (n=275) wurden schriftlich befragt. Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 61%. Die Befragung ergab, dass die Bereitschaft sich niederzulassen im Vergleich zum Jahr 1988 gesunken ist, ebenso wie die Zahl derjenigen, die eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin beabsichtigen. Die Verdienstmöglichkeiten und das Prestige werden als mittelmäßig eingeschätzt, die Karrieremöglichkeiten überwiegend als gering bis sehr gering und die fachlichen Anforderungen als groß bis sehr groß. Als Grund für den Berufswunsch „Allgemeinarzt“ wird u.a. das Interesse am Gesamtgebiet Humanmedizin angegeben. Das Blockpraktikum wurde von den Studierenden überwiegend positiv bewertet. Diskussion: Das Fach Allgemeinmedizin stellt sich bei den Studierenden als ein anspruchsvolles Fach dar, dass jedoch kaum Karrieremöglichkeiten biete und geringen Verdienst verspräche. Das Ansehen des Faches ist bei den Studierenden gestiegen, dennoch beabsichtigen weniger Studierende als im Jahr 1988 Allgemeinarzt zu werden.
Background: Germany faces a shortage of family physicians. Various methods have been tried to bolster the discipline. Students at Berlin’s Charite´ Hospital were surveyed before and after their FP internship for its effect on the discipline’s reputation and whether desires for further in-depth training were awoken. The results were compared with a 1988 survey. Method: All 275 interns received a written questionnaire. Results: 61% of interns replied. Students rated a FP’s earning potential, prestige and career opportunities as moderate, and the professional requirements as high. A broader interest in human medicine was the chief reason given for studying family practice Discussion: Students viewed Family Practice as demanding while offering fewer career and financial opportunities. Few students wished to become FP’s. The prestige of the discipline enhanced, nevertheless fewer students in comparison to the year 1988 wished to become FPs.