Bei großen operativen Gelenkeingriffen, wie der Implantation von Kniegelenkendoprothesen, sind postoperativ Schmerzen eines der Hauptprobleme. 75% aller Patienten haben postoperativ, vor allem während der Mobilisation, mäßige bis starke Schmerzen. Besonders ausgeprägt sind die Schmerzen innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Operation. Ziel einer optimalen Schmerztherapie ist es, dass Verfahren mit den geringsten unerwünschten Effekten, bei guter Analgesie, zum Einsatz zu bringen. Dieses Problem lässt sich mit einer kontinuierlichen Form der Schmerztherapie gut bewältigen. Die kontinuierliche Nervus femoralis-Blockade gewährleistet in der postoperativen Behandlung nach komplexen Knieeingriffen eine effektive Schmerztherapie. Jedoch ist die Rate an Therapieversagern mit 10-40 % relativ hoch. Eine ursächliche Erklärung für diese Fälle mit unbefriedigender Analgesie, ist die nicht betäubte gesamte Dorsalseite des Beins, die aufgrund des Versorgungsbereiches des N. femoralis nicht miterfasst wird. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, ob durch einen zusätzlichen Ischiadicusblock kombiniert zur Femoralisblockade eine effizientere postoperative Analgesie sowie eine beschleunigte Genesung erreicht werden kann. Die retrospektive Auswertung der prospektiven Vergleichsstudie wurde im Jahr 2005-2006 in der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin des Dominikus Krankenhauses Berlin akademisches Lehrkrankenhaus der Charité durchgeführt. Insgesamt wurden prospektiv nicht randomisiert 80 Patienten zwischen 45 und 85 Jahren in diese Studie eingeschlossen. Alle Patienten wurden wegen Gonarthrose elektiv in der Chirurgischen Abteilung des Dominikus Krankenhauses für eine Kniegelenkprothesenimplantation aufgenommen. 40 Patienten erhielten eine kontinuierliche Nervus femoralis-Blockade, 40 Patienten erhielten zusätzlich zur kontinuierlichen Nervus femoralis-Blockade einen Ischiadicuskatheter. Die Daten der intraoperativen und postoperativen Schmerzbehandlung wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden erfasst. Das Patienten- befinden während der unmittelbar postoperativen Phase wurde vor der Entlassung der Patienten dokumentiert. Im Vergleich der beiden Gruppen, isolierte FK-Anlage versus kombinierte Therapie mit FK+IK zeigte sich, dass das kombinierte Verfahren der alleinigen FK-Anlage deutlich überlegen ist: 1\. Eine signifikante Reduktion des intraoperativen Opioidverbrauchs (Sufenta mite) wurde registiert (p<0.001). 2\. Die Schmerzintensität wurde in beiden Gruppen signifikant unterschiedlich empfunden (VAS1: p<001, VAS2: p<0.028, VAS3: p<0.001). 3\. Ebenso wurde eine signifikante Reduktion des zusätzlich zu den Regionalblockaden benötigten systemischen Piritramid (Dipidolor) festgestellt (p<0.0 4.Auch bei der Analyse der Krankenhausliegedauer zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p<0.001). Es zeigten sich keine signifikanten Gruppenunterschiede in allen anderen relevanten Daten mit möglichem Einfluss auf das Ergebnis wie Patientendemographie, Prämedikation, Narkoseverfahren und Operationsmerkmale. Nach den Ergebnissen dieser Studie ist eine isolierte Femoralisblockade nach großen Knieeingriffen nicht die Methode der Wahl zur adäquaten Schmerzreduktion, sondern sollte mit einem zusätzlichen Ischiadicusblock kombiniert werden. Dies führt zur erheblichen Reduktion in der Schmerzintensität und zu geringerem Opioidbedarf postoperativ.
Postoperative pain represents one of the main challenges after implantation of knee endprotheses with 75% of patients having intermediate to severe pain especially upon mobilisation after surgery. The aim of the study was to investigate whether combined blocking of the ischiadic nerve and the femoral nerve is superior to blocking the femoral nerve only and thus optimize analgesia for this patient group. In a prospective study 80 patients who underwent surgery for insertion of knee prothesis due to arthrosis (aged 45 to 85 years) were treated either with only a femoral nerve block or both a femoral and an ischiadic nerve block. Data on subjective pain and pain management was documented during and after surgery. The combined treatment led to a reduced amount of subjective pain as recorded by visual analogue scale (VAS1: p<001, VAS2: p<0.028, VAS3: p<0.001), a reduced amount of opiates needed for the blocks (p<0.001), and a reduced amount of systemic Piritramid (Dipidolor) needed in addition to the blocks (p<0.001). Additionally, the group of patients treated with both blocks showed a significantly decreased length of stay in the hospital (p<0.001). Thus, the combined treatment of blocking the ischiadic nerve and the femoral nerve should be recommended for pain management after implantation of knee endoprothesis.