Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es, die Klienten-Berater-Beziehung in der Krisenhilfe zu untersuchen. Dies wurde sowohl aus der institutionellen Ebene eines Krisendienstes (Konzeption des Berliner Krisendienstes), als auch aus der subjektiven Sichtweise der Mitarbeiter dieser Institution analysiert. Die Datenerhebung und -auswertung wurde nach der Grounded Theory durchgeführt. Bei der institutionelle Analyse der Konzeption des Berliner Krisendienstes, wird es gezeigt, dass die Konzeption bestimmte Formen der Beziehungsgestaltung nahe legt. Darüber hinaus wird erläutert, welche Funktionen dem Krisenberater im Konzept zugeschrieben werden In der Analyse der konkreten Beziehungsebene nehmen die Affekte und emotionalen Reaktionen der Klienten einen zentralen Platz ein. Es wird gezeigt, auf welche Merkmale der Befindlichkeit der Klienten der Berater als beziehungsdiagnostische Kriterien in der Krisenintervention zurück greift. Ich weise nach, dass er dabei implizit eine Gruppierung der Klienten vornimmt. Weiterhin wird herausgearbeitet, wie der Berater eine Affektregulierung vornimmt. Es wird erläutert, dass bei den Klientengruppen differenzierte Interventionsstrategien verfolgt werden, um eine angemessene Emotionsregulierung zu ermöglichen. Das Beziehungsverständnis wird von Beratern in der Form einer subjektiven Theorie herausgearbeitet. Es wird gezeigt, dass das Beziehungsverständnis als Handlungskonzept sich in Verbindung mit dem Interventionsvorgehen entwickelt, d.h. während es den Interventionsprozess der Krisenhilfe unterstützt.
The objective of the present doctoral research was to investigate the relationship that psychologists and clients establish in crisis interventions. The thesis was accomplished by analyzing the statute of a crisis attention center (Berliner Krissendienst) and by considering the subjective perspective of professionals belonging to this institution. Data gathering as well as its analysis was carried out employing Grounded Theory. The institutional analysis shows that the center s statute creates specific forms of relationships, while generating at the same time symptomatic ways of relationship for the institution. Besides, the functions that the statute adjudicates to professionals and the influence that this has in the relationship with the client are analyzed. The analysis of the concrete relationship shows that the client s emotional characteristics have a central place in the crisis intervention process. The characteristics identified as relational diagnostic criteria are indicated. From this, a differentiated classification of the diverse groups of clients is made. In addition, the way in which professionals accomplish the process of client s affective regulation to obtain a successful intervention is analyzed. The differentiated intervention strategies that each group of clients requires to have an emotional regulation suitable for their current emotional state are observed. This has leaded to the development of the different relational dynamics of crisis attentions.