Gestörter Schlaf ist als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen anzusehen. Patienten mit obstruktiven Atemstörungen erleiden häufiger einen Herzinfarkt. Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Schlafstruktur bzw. der Atmung im Schlaf sowie der Schläfrigkeit am Tage und dem kardiovaskulären Risiko. Es wurden insgesamt 601 Probanden in fünf Studienzentren im Rahmen der internationalen Multi-Center-Studie „Oximeter- Based Autonomic State Indicator Algorithm for Cardiovascular Risk Assessment“ untersucht. Das kardiovaskuläre Risiko wurde mit Hilfe des etablierten Risikoscores (ESH/ESC) und durch einen neuen Algorithmus zur Risikoerfassung (ASI) berechnet. Die Erfassung der Schlafstruktur (Schlafdauer, Anteil an Tief- und REM-Schlaf) sowie der Atmung im Schlaf erfolgte mit Hilfe einer Polysomnographie bzw. Polygraphie. Die Schläfrigkeit am Tage wurde mit dem standardisierten ESS-Fragebogen quantifiziert. Die Ergebnisse haben gezeigt: • Es liegen signifikante Unterschiede in der Ausprägung der Schlafapnoe in den unterschiedlichen kardiovaskulären Risikogruppen vor. Dieser Unterschied lässt sich sowohl im ESH/ESC- als auch im ASI-System nachweisen. Der Zusammenhang zwischen der Überdruckbeatmung während der Nacht und den Risikowerten konnte aufgrund fehlender Daten nicht untersucht werden. • Probanden mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko im ASI-System schlafen im Durchschnitt weniger, sie weisen auch prozentual weniger REM- und Tiefschlaf auf. Dies lässt sich zum Teil (Schlafdauer, Tiefschlafanteil) im ESH/ESC-System bestätigen. • Sowohl Kurz- (Schlafdauer <5 Stunden) als auch Langschläfer (Schlafdauer >8 Stunden) haben im ESH/ESC-System ein signifikant erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. • Im ESH/ESC-System besteht ebenfalls ein Zusammenhang mit der Schläfrigkeit am Tage, Probanden mit mäßig erhöhtem kardiovaskulärem Risiko sind im Durchschnitt schläfriger. Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass nicht nur die Atmung im Schlaf, sondern auch die Schlafdauer und die Schlafstruktur mit dem kardiovaskulären Risiko zusammenhängen. Im Zeitalter der steigenden Mortalität aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse kann das beachtliche klinische Folgen haben, sodass vor allem kardiologischen Patienten die Wichtigkeit des gesunden Schlafes nahegelegt werden sollte.
Sleep troubles are to be viewed as an important risk factor for cardiovascular diseases. Patients with sleep apnoea suffer more often from myocardial infarction. This study explores the relationship between the structure of sleep, and sleep disordered breathing, as well as daytime sleepiness, and the cardiovascular risk. The test subjects were recruited from the study population of the international multi-center-study “Oximeter-Based Autonomic State Indicator Algorithm for Cardiovascular Risk Assessment”, a total of 601 subjects in five study centres. The cardiovascular risk was calculated through two assessment systems: an already established ESH/ESC and a new ASI, who bases upon the photoplethysmographe pulse wave. For the assessment of the sleep apnoea, sleep structure (the percentages of deep and REM-sleep) and the sleep duration, each test subject underwent a polysomnography or polygraphy. Daytime sleepiness was explored with the standardised ESS-Questionnaire. Our results are: • There was significant difference in apnoea severity between the risk groups. This difference could be seen both in the ESH/ESC- and in the ASI-System. The effect of the positive air pressure when sleeping and the risk values could not be investigated because the correspondent data were missing. • Test persons who had increased ASI-cardiovascular risk do sleep less on average, and they have decreased percentage of REM- and deep sleep. This could partly (sleep duration, percentage of deep sleep) be seen in the ESH/ESC- System. • Both short (total sleep time less than 5 hours) and long sleepers have a significantly increased cardiovascular risk in the ESH/ESC-System. • In the ESH/ESC-System, too, a coherence between the daytime sleepiness and cardiovascular risk could be found. Test persons with moderate added risk are more sleepy at daytime. Overall, we could see, that there is a coherence between the cardiovascular risk and both the sleep disordered breathing and sleep structure. At times of an increasing mortality due to the cardiovascular diseases, this outcome can have remarkable clinical consequences. Therefore the importance of healthy sleep should be emphased particularly to cardiac patients.