Das Delirium in stationären Krankenhauspopulationen erhöht die Mortalität, Morbidität und den Ressourcenverbrauch erheblich. Delirium hat bereits eine hohe Inzidenz im postoperativen Aufwachraum und ist prädiktiv für ein späteres Delir auf Station. Delir-Monitoring wird noch äußerst selten im Aufwachraum benutzt, obwohl es die unbedingte Voraussetzung für eine effektive, frühe Intervention ist. Das Ziel der Studie war es, ein valides und praktikables Instrument zu identifizieren, das für ein Delir-Screening im Aufwachraum geeignet sein könnte. Es wurde eine prospektive Observationsstudie durchgeführt und Patienten nach Allgemeinanästhesie während regulärer Arbeitszeiten eingeschlossen. Es wurde ein Screening-Programm zum Zeitpunkt des Erfüllens der Entlasskriterien aus dem Aufwachraum durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten mithilfe des Delirium Detection Score (DDS) und der Nursing Delirium Screening Scale (Nu-DESC). Die Kriterien der Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV) wurden als Goldstandard benutzt. In einundzwanzig Patienten (14%) wurde ein Delir mittels der DSM-IV Kriterien festgestellt. Vier Patienten (3%) wurden nach dem DDS und siebenunddreißig Patienten (24%) nach dem Nu-DESC positiv für ein Delir getestet. Sensitivität und Spezifität waren 0,14 bzw. 0,99 für dem DDS und 0,95 bzw. 0,87 für den Nu-DESC. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Patienten, die ein Delir nach den DSM-IV Kriterien im Aufwachraum hatten, eine verlängerte Krankenhausverweildauer postoperativ hatten. Die Nu-DESC konnte 95% dieser Patienten detektieren. Daher könnte dieser Test sich als wertvolles Instrument in einem pflegebasierten Routinescreening nach frühen Anzeichen eines Delir offenbaren. Die 12,8% falsch positiven Rate zu Grunde gelegt, bietet sich eine Bestätigung der Ergebnisse nach den DSM-IV Kriterien vor einer Therapie an. Die Routineanwendung eines Deliriumscreeninginstruments vor dem Verlassen des Aufwachraums und auf der Station für Patienten mit ansonsten intakter kognitiver Funktion, könnte zu schnellerer Entdeckung und konsekutiver Therapie führen. Beide Scores waren zu einem unterschiedlichen Grad spezifisch. Die DDS war sehr unsensitiv. Vor dem Hintergrund der Relevanz der Delirdetektion und der Tatsache, dass ein Schaden für falsch-positiv getestete Patienten äußert unwahrscheinlich ist, bietet sich der Nu-DESC derzeit am ehesten für ein Routinescreening im Aufwachraum an.
Delirium during hospital stay increases morbidity, mortality and resource use. Delirium is seen frequently in the postoperative recovery room and is predictive for later delirium on the ward. Monitoring of postoperative delirium is not used very often, although it is a prerequisite for a potential intervention program. Aim of this study was to identify a valid and practicable screening tool which would be appropriate for use in the postoperative recovery room. In a prospective observational trial patients recovering from general anaesthesia during regular working hours were included. A screening program was initiated at the point of fitness to discharge to the general wards. Patients were diagnosed according to the criteria of the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM- IV), the Nursing Delirium Screening Scale (Nu-DESC) and the Delirium Detection Score (DDS). In twenty one patients (14%) the presence of a delirium was determined according to the DSM-IV criteria. Four patients (3%) were tested positive according to DDS and thirty-seven patients (24%) according to Nu- DESC. Sensitivity and specificity were 0.14 and 0.99 for DDS and 0.95 and 0.87 for Nu-DESC. Patients with delirium according to DSM-IV criteria had a longer hospital length of stay. Nu-DESC could detect 95% of delirious patients. Therefore this test could prove to be a useful tool for a nursing based routine screening for early delirium. Due to the 12,8% false positive rate a definite diagnosis is recommended before the start of treatment. A routine screening program before discharge from the recovery room and on the ward for patients with otherwise intact cognitive function could lead to early detection and early consecutive therapy with improved outcome. Both scores were specific to a different degree. The DDS was very insensitive. Given the relevance of delirium detection and the unlikely event of harming a patient with a false positive result, the Nu-DESC seems to be the more appropriate screening tool.