dc.contributor.author
Köpke, Urte
dc.date.accessioned
2018-06-07T21:15:43Z
dc.date.available
2002-11-17T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7617
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-11816
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht Teil 1
2\. Literaturübersicht Teil 2
3\. Material und Methoden Teil 1
3\. Material und Methoden Teil 2
4\. Ergebnisse Teil 1
4\. Ergebnisse Teil 2
4\. Ergebnisse Teil 3
5\. Diskussion
6\. Schlussfolgerungen
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
9\. Anhang Teil 1
9\. Anhang Teil 2
9\. Anhang Teil 3
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Hackfleisch ist aufgrund seiner großen Oberfläche besonderen mikrobiologischen
Belastungen ausgesetzt. Verderbniserreger und pathogene Keime können durch
Kontakt mit Gerätschaften und Personal übertragen werden. Unter
"Psychrotrophen" werden solche Mikroorganismen verstanden, die sich unterhalb
von 5°C noch vermehren können. Quantitative Angaben zur Verteilung einzelner
Keimgruppen und Spezies in der Hackfleischmikroflora gibt es kaum, da die
Identifizierung der breit gefächerten psychrotrophen Mikroflora einen hohen
labortechnischen Aufwand erfordert. Handelsübliche klinische Testbestecke zur
Identifizierung der Isolate sind für die im Lebensmittelbereich relevanten
Spezies oft nicht hilfreich.
Ziel dieser Arbeit war es, eine Gesamtanalyse der psychrotrophen Hack-fleisch-
mikro-flora in vier verschiedenen handelsüblichen Hackfleischsorten, nämlich
Rinder-ge-hacktem (RG), Schabefleisch (SF), Schweinegehacktem (SG) und
Gemischtem Hack-fleisch von Rind und Schwein (RS), sowohl qualitativ als auch
quantitativ anhand klassischer Kulturverfahren und geeigneter phänotypischer
Reaktionen vor-zu-nehmen. Für die Identifizierung der Acinetobacter-Isolate
wurde außerdem ein geno-typisches Verfahren hinzugezogen. Dabei sollte
beurteilt werden, inwieweit Hack-fleisch eine Bedeutung als Vektor für
psychrotrophe Bakterien als Infektionserreger erlangt.
Es wurden 35 Hackfleischchargen aus "industrieller" Produktion, bestehend aus
jeweils 5 Teil-proben, nach Anlage 2a der Fleischhygiene-Verordnung vom 29.
Juni 2001 analysiert, und zwar: 8 Chargen RG, 10 Chargen SF, 8 Chargen SG und
9 Chargen RS, insgesamt 175 Proben. Diese waren vom Hersteller während der
laufenden nächtlichen Produktion gezogen und bis zur Aufarbeitung nach 1 bis 4
Stunden bei 2±2°C gelagert worden. Die Aufarbeitung der Proben erfolgte gemäß
L 06.00-16 (Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 35 LBMG). Von
den für 48 Stunden bei 25±1°C bebrüteten Plate-Count-Agar-Platten wurden gut
abgrenzbare, kolonie-morphologisch unterschiedliche Kolonien unter Erfassung
ihrer Quantität isoliert. Mindestens 8 bis zu maximal 18 Isolate wurden von
einem Chargen-ansatz genommen. Diese Isolate wurden einer Wachstumskontrolle
auf ISO-Agar und in ISO-Bouillon bei 4°C±0,5 für 7 bis 10 Tage unterzogen. Die
weitere Identi-fizierung erfolgte auf klassischem Weg mit Hilfe geeigneter
Testbestecke nach aktueller Literatur. Für die Acinetobacter spp. schloß sich
außerdem eine Über-prüfung auf molekular-biolo-gischer Ebene mittels
Sequenzanalyse eines partiellen hochvariablen 16S rDNA-Abschnittes im Institut
für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg in Verbindung mit dem
dort entwickelten computergestützten System an (RIDOM: Ribosomal
Differentiation of Medical Microorganisms).
Von 419 Hackfleischisolaten konnten 404 identifiziert werden. Bei den 17
Acinetobacter-Isolaten war in 14 Fällen eine Identifizierung bis auf
Speziesebene möglich. Die psychrotrophen Gesamtkeimzahlen (pGKZ) lagen
zwischen 4,24 und 6,47 lg KbE/g mit einem Median von 5,22 lg KbE/g.
Wesentliche Unterschiede zwischen den Hackfleischsorten waren nicht zu
verzeichnen. Eine Charge von Gemischtem Hackfleisch entsprach nicht den
mikrobiologischen Kriterien der Hackfleischrichtlinie. Mehr als 2 Proben der
Charge lagen zwischen dem Richtwert von 6,18 lg KbE/g und dem Grenzwert von
6,7 lg KbE/g.
Die Gram-positive Mikroflora dominierte beim Schabefleisch. Bei
Rindergehacktem, Schweine-gehacktem und in Gemischtem Hackfleisch waren die
Unterschiede zwischen den Gram-positiven und Gram-negativen Mikrofloraanteilen
nur gering. Die Gram-positive psychrotrophe Hack-fleisch-mikroflora war im
wesentlichen geprägt durch Milchsäurebakterien und Brochothrix thermosphacta
mit durchschnittlichen Anteilen an der pGKZ von 21% bis 64% und
Keimzahlmittelwerten (xC) von 3,71 bis 4,96 lg KbE/g, die über die Chargen
einer Sorte gebildet wurden.
Die Gram-negative Mikroflora in allen vier Hackfleischsorten war wesent-lich
durch Pseudomonas spp. bestimmt mit durchschnittlichen Anteilen an der pGKZ
von 21,6% bis 43,4% und durchschnittlichen Keim-zahlen (xC) von 4,33 bis 4,79
lg KbE/g. Pseudomonas fragi und Pseudomonas fluorescens dominierten. Psychro-
trophe Enterobacteriaceae traten unregelmäßig auf mit Anteilen von 2,3% bis
9,6% an der pGKZ. In Schweinegehacktem lag ihr Anteil bei 15,6% mit xC von
2,99 lg KbE/g. Am häufigsten konnten Serratia liquefaciens-Isolate
nachgewiesen werden. Aeromonas hydrophila wurde in einer Charge Schabe-fleisch
mit einem Mittelwert von 2,88 lg KbE/g nach-gewiesen. Die Anteile der
Acinetobacter-Stämme an der pGKZ betrugen 5,5% bis 17,4% mit xC von 2,81 bis
3,32 lg KbE/g. Das RIDOM-System lieferte für die Acinetobacter-Isolate
Ähnlichkeiten von 94,01% bis 99,88% zu den in der Datenbank vorhandenen
Referenzstämmen. A. lwoffii war am häufigsten vertreten und erreichte 4,74 lg
KbE/g in einer Einzelprobe. A. baumanii und Genospezies 3, welche laut
Literatur die bedeutendsten Erreger nosokomialer In-fek-tionen sind, wurden
nicht identifiziert.
Die Zusammensetzung der psychrotrophen Hackfleischmikroflora ist demnach auch
bei "industrieller" Produktion, d.h. bei der Herstellung in Spezialbetrieben
unter optimalen technischen Bedingungen und unter strikter Einhaltung der
Kühlkette, vielgestaltig und je nach Hackfleischsorte qualitativ und
quantitativ unterschiedlich. Die Gesamtbelastung des Hackfleisches aller vier
Sorten mit psychrotrophen Mikro-organismen ist in etwa gleich stark. Die Gram-
positive psychrotrophe Hack-fleisch-mikroflora wird wesentlich von dem
Verderbnis-erreger Brochothrix thermosphacta sowie von anderen Milch-säure-
bakterien bestimmt. Die Gram-negative Flora wird hauptsächlich von Ps. fragi
und Ps. fluorescens dominiert. In dieser Hinsicht stellen Hackfleisch-sorten
"industrieller" Herstellung in der Regel kein gesundheitliches Risiko dar. Sie
kommen offensichtlich auch nicht als Überträger für potentiell pathogene
psychrotrophe Infektions-erreger in Betracht. Einzelne Chargen mit be-denk-
lich hohen Keimgehalten werden durch die amtlichen mikrobiologischen Prozeß-
kontrollen identifiziert.
Eine schnelle Identifizierung der Gram-negativen psychrotrophen Hack-fleisch-
mikro-flora gestaltet sich nach wie vor schwierig. Klassische Verfahren sind
auf-wendig und nicht in jeden Fall zuverlässig. Mit selektiven Kulturmedien
sowie mit Schnell-tests erscheint eine Verbesserung möglich. Die
Identifizierung der Acinetobacter spp. aus dem Hackfleisch mit dem RIDOM-
System ist nur bedingt sinnvoll, da die bisherigen Referenzstämme überwiegend
human-medizinischen Ursprungs sind. Ob weitere mo-lekularbiologische Methoden
zur Identifizierung der psychrotrophen Hack-fleisch-mikroflora angezeigt sind,
kann noch nicht beantwortet werden. Der Kosten-Nutzen-effekt ist aufgrund
dieser Untersuchung nicht belegbar. So wird es bei der Be-ur-teilung des Hack-
fleisch-mikro-florastatus vorerst bei Über-prüfungen nach klassischen
Verfahren bleiben müssen. Untersuchungen dieses Umfanges können der grund-
sätzlichen Bestandsaufnahme dienen, für Routineuntersuchungen sind selektierte
Indikatorverfahren, wie in der Hackfleischrichtlinie gefordert, angezeigt.
de
dc.description.abstract
Due to the large surface, minced meat is exposed to particular microbial load.
Spoilage bacteria and pathogenic bacteria can be transmitted by contact with
equipment and personnel. "Psychrotrophs" are micro-organisms, which are able
to grow at temperatures below 5°C. There is barely any quantitative
information about the distribution of individual bacteria groups and species
within the microflora of minced meat because of the high laboratory effort for
the identification of the heterogeneous psychrotrophic microflora. Commercial
clinical test systems for the identification of isolates are often not helpful
to identify foodborne species.
The aim of this study was to analyse the entire psychrotrophic microflora of
four different commercially available types of fresh minced meat, namely
minced beef, minced beef with low content of fat and connective tissue
(special minced beef), minced pork and mixed minced meat of beef and pork
qualitatively as well as quantitatively on the basis of classical culture
methods and suitable phenotypical reactions. In addition, a genotypic method
was applied for the identification of the Acinetobacter-isolates. The
intention was to assess the ecological situation of psychrotrophics as well as
the role of minced meat as a vehicle for opportunistic pathogenic
psychrotrophic bacteria.
35 charges of "industrially" processed minced meat, each consisting of 5
samples in parallel, were analysed according to Annex 2a of the German Meat
Hygiene Regulation (FlHV) dating from June 29th, 2001, namely: 8 charges of
minced beef, 10 charges of special minced beef, 8 charges of minced pork and 9
charges of mixed minced meat of beef and pork, in total 175 samples. The
samples were taken by the manufacturer during the nightly production process
and stored at 2±2°C until further preparation for bacteriological analysis 1
to 4 hours later. The preparation of the samples was performed according to L
06.00-16-standard (official collection of investigation methods according to
§35 LMBG of food hygiene law). After incubation at 25±1°C for 48 hours
morphologically differing colonies representing mixed microflora were
subcultured from the plate-count agar, registering the quantities as well. At
least 8 up to 18 isolates were taken from each investigated charge. The growth
of the isolates was proved on ISO-agar and in ISO-bouillon at 4±0.5°C for 7 to
10 days. Further identification was performed by classical methods using
suitable test reactions according to current literature. For the Acinetobacter
spp. a molecular-biological testing followed by analysing a partial highly
variable 16S rDNA sequence based on a computer supported system (RIDOM:
Ribosomal Differentiation of Medical Microorganisms) developed in the
Institute of Hygiene and Microbiology of the University of Würzburg.
From 419 minced meat isolates 404 could be identified. 14 of 17 of the
Acinetobacter isolates were identified to the species level. The
psychrotrophic total cell counts (pcfu) ranged between 4.24 and 6.47 lg cfu/g
with a median of 5.22 lg cfu/g. Comparing the types of minced meat no
remarkable differences were found. The exceeding of the official limits of
counts according to FlHV (more than 2 samples of one charge ranged between the
index value of 6.18 lg cfu/g and the limit value of 6.7 lg cfu/g) occurred in
one charge of mixed minced meat.
The Gram-positive bacteria dominated in minced beef with low content of fat
and connective tissue. However, the differences between the Gram-positives and
Gram-negatives in minced beef, minced pork and mixed minced meat were only
small. The Gram-positives were essentially determined by the lactic acid
bacteria and Brochothrix thermosphacta with parts of 21.0% to 64.0% of total
psychrotrophic bacterial counts and with quantities, calculated over the
charges (xC), of 3.71 to 4.96 lg cfu/g.
In all types of minced meat the Gram-negatives were represented by Pseudomonas
spp. with parts of the total psychrotrophic counts from 21.6% to 43.4% and
with mean bacterial counts from 4.33 to 4.79 lg cfu/g (xC). Ps. fragi and Ps.
fluorescens were the predominant species. Psychrotrophic Enterobacteriaceae
occurred irregularly with a ranging from 2.3% to 9.6% of total psychrotrophic
count (pcfu). In minced meat of pork the data were 15.6% of pcfu with xC of
2.99 lg cfu/g. Serratia liquefaciens occurred most often. Aeromonas hydrophila
was present in one charge of minced beef with low content of fat and
connective tissue with a mean of 2.88 lg cfu/g. Acinetobacter-strains ranged
from 5.5% to 17.4% of pcfu with xC from 2.81 to 3.32 lg cfu/g. The RIDOM-
system yielded similarities for the Acinetobacter-isolates from 94.01 to
99.88% to the reference strains available from the database. A. lwoffii
occurred most often and reached 4.74 lg cfu/g in one sample. A. baumanii and
genospecies 3, which represent the most important pathogens of nosocomial
infections according to literature, could not be identified.
In conclusion the composition of the psychrotrophic microflora in minced meat
is therefore manifold even in the course of "industrial" processing, i.e.
processing in special production facilities under optimal technical conditions
and strict observance of the chilling conditions. The total load with
psychrotrophic micro-organisms of all four types of minced meat is
approximately equal in quantity. The Gram-positive psychrotrophic minced meat
microflora was substantially determined by the spoilage bacteria Brochothrix
thermosphacta as well as by the group of lactic acid bacteria. The Gram-
negative microflora was dominated by Ps. fragi and Ps. fluorescens.
"Industrially" processed minced meats of these types do usually not harbour
any health hazard for the consumer caused by psychrotrophic bacteria. Single
charges with extended bacterial counts will be identified by provided
microbial processing control and retrospectively eliminated. The potential of
minced meat as vehicle of psychrotrophic pathogens is obviously out of
question.
Rapid identification of the Gram-negative psychrotrophic microflora of minced
meat is now as ever difficult. Classical methods are labour-intensive
procedures and not reliable in all cases. Selective culture media as well as
rapid identification systems seem to be an improvement. The identification of
the Acinetobacter spp. from minced meat with the RIDOM-system does not make
sense in every case because reference strains available up to date are
predominantly of human clinical origin. Whether other molecular based methods
are indicated for the identification of the psychrotrophic minced meat
microflora cannot be answered at this point. The cost-benefit-effect cannot be
verified on the basis of this study. Thus, for the time being, the assessment
of the minced meat microflora will still have to be based on the testing with
classical methods more or less comprehensive due to hygienic requirement.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Psychrotrophic Bacteria
dc.subject
Opportunistic Infections
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Zusammensetzung der psychrotrophen Hackfleischmikroflora "industrieller"
Herstellung mit mikroökologischer und hygienischer Bewertung ihrer
Hauptkomponenten
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. G. Reuter
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H.-J. Sinell
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. Günter Klein
dc.date.accepted
2002-10-17
dc.date.embargoEnd
2002-11-27
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002002424
dc.title.translated
Composition of the psychrotrophic microflora of fresh minced meat with
microecological and hygienic evaluation of their main components
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000781
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2002/242/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000781
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