Im globalisierten Umfeld wird Wissen zunehmend zum zentralen Erfolgsfaktor einer Unternehmung. Zudem werden vernetzte Formen der Organisation, wie sie in Konzernen und Unternehmungsnetzwerken vorliegen, ökonomisch sinnvoll. Die Arbeit untersucht den Einfluß der unternehmerischen Beziehungen und ihrer Veränderungen auf die ermöglichte Wissensaneignung durch Mitarbeiter als auch auf die tatsächliche Verwertung vorhandenen Wissens durch die beteiligten Unternehmen.
Ziel der prozeßhaften Erfassung von Mitarbeiterqualifizierung und Wissensnutzung als auch von Unternehmensbeziehungen ist es, ungewollte Krisen zu vermeiden, Veränderungen passend zum Unternehmen zu begleiten und die Wahrscheinlichkeit der Erreichung strategischer Ziele zu erhöhen. Dies erfordert eine Theorie mit hoher Vorhersagegüte. Die einzige Theorie, für die wir heute keine Gültigkeitsgrenzen kennen, ist die Quantentheorie. Ihre Anwendung in Politik, Wirtschaft, Theologie und Philosophie beschreibt Carl Friedrich von Weizsäcker. Die Arbeit knüpft an sein Werk und an die synergetischen Vorstellungen Hermann Hakens an und legt die quantentheoretisch interpretierte Synergetik erstmalig umfassend verschriftlicht vor. Um ihre sozialwissenschaftliche Relevanz zu unterstreichen, wurde sie zudem mit der etablierteren Theorie der Strukturation von Anthony Giddens verglichen.
Auf dieser Basis wurden zunächst die in Konzernen, Unternehmungsnetzwerken und während ihrer Veränderungen vorliegenden Bedingungen analysiert. Neben einer Deutung des für den Konzern wesentlichen, jedoch bislang unbestimmten Rechtsbegriffes der einheitlichen Leitung wurde der mögliche Grad unternehmensübergreifender Zusammenarbeit, ohne in Deutschland die rechtliche Subsumtion unter den Konzernbegriff auszulösen, festgestellt. Entgegen der im deutschsprachigen Raum vorherrschenden Meinung wurden die in der angloamerikanischen Forschung bestehenden Zweifel bezüglich der Langfristigkeit von Unternehmungsnetzwerken bestätigt. Sodann konnte der Zusammenhang zwischen den Gegebenheiten in Konzernen und Unternehmungsnetzwerken und individuellen Lernvorgängen prozeßhaft beleuchtet werden. Vermutungen, dass hierarchische Organisationsformen weniger erfolgreich im Wissensmanagement seien als flache Organisationsstrukturen, erwiesen sich als zu vereinfachend und nicht als Automatismus zutreffend. Ihre jeweiligen Vor- und Nachteile sind ausgleichbar durch auf den Phasenprozeß und die jeweiligen Gegebenheiten abgestimmte Managementmaßnahmen. Eine auf der quantentheoretisch interpretierten Synergetik beruhende Forschungsmethodik erlaubt im empirischen Teil der Arbeit außergewöhnlich differenzierte Erklärungen und Prognosen mit hoher Vorhersagekraft. Die extrahierten stabilisierenden und beeinträchtigenden Faktoren der einzelnen Unternehmen unterstreichen die theoretischen Ausarbeitungen zur engen Verwobenheit von Mitarbeiterqualifizierung, Wissensnutzung und unternehmerischem Erfolg vor dem Hintergrund der getroffenen strategischen Entscheidungen.
Insofern versteht sich diese Arbeit als ein Beitrag, um dem Management eine angemessene Reaktion auf die gesellschaftlichen Phänomene "Globalisierung der Wirtschaft", "vernetzte Formen der Organisation" und "Wissensabhängigkeit der Produktion" zu ermöglichen.
In a globalised environment knowledge increasingly becomes the central success factor for a company. Additionally, networking forms of organisation, as represented by affiliated business groups and corporate networks, become economically reasonable. This work examines the influence of company relations and their changes on the enabled knowledge acquisition by co-workers and on the actual utilisation of existing knowledge by the companies.
The objective of a process-related compilation of co-worker qualification and knowledge use as well as of company relations is the following: to avoid inadvertent crises, to accompany changes suitable to the organisation and to increase the probability of attaining strategic goals. This requires a theory with high degree of predictability. The only theory known by mankind without limits is Quantum Theory. Her application in politics, economics, theology and philosophy is described by Carl Friedrich von Weizsäcker. This dissertation takes up these ideas and the synergetic conceptions of Hermann Haken and presents the quantum theoretically interpreted Synergetics for the first time in comprehensive written form. In order to underline her sociological relevance, it was also compared with the more established Theory of Structuration by Anthony Giddens.
On this basis, the available conditions in affiliated business groups, corporate networks and during their changes were first analysed. Apart from an interpretation for the substantial but indefinite legal concept of the uniform line was determined the possible degree of company-spreading co-operation, without releasing the legal subsumption under the specific affiliated business group concept of german law. Against the prevailing opinion in the German- speaking countries were confirmed the doubts on the long-termness from corporate networks in the Angloamerican research. Then the connection between the conditions in affiliated business groups, corporate networks and individual learning procedures could be explained processually. Assumptions that hierarchical organisations were less successful than flat organisational structures in the knowledge management sector, proved as too simplifying and not as automatism applicable. Their respective pro and cons are balanceable through on the phase process and the respective conditions co-ordinated management measures. In the empirical part of the dissertation, a research methodology - based upon synergetics quantum theoretically interpreted - allowed for extraordinarily differentiated explanations an prognoses with highly predictive qualities. The extracted stabilising and impairing factors of the individual companies underline the theoretical elaboration to the close connection between co- worker qualification, knowledge use and business success against the background of the reached strategic decisions.
In sum, this disseration ist to be considered a contribution to the purpose of enabling management an appropriate reaction to the social phenomena "globalization of the economy", "networking forms of organisation" and "knowledge dependency of production".