Die arterielle Hypertonie erhöht die Wahrscheinlichkeit, Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen, wie zum Beispiel Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder plötzlichen Herztod, sowie Schädigung der Niere und anderer Organe zu erleiden. Bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie ist das Endothel von Bedeutung. Dieses führt unter anderem über die Endothel- abgeleiteten gefäßkontrahierenden Faktoren (EDCF) zu einer Verengung des Gefäßes. Durch Versuche am Kleingefäßmyographen und der Messung des perivaskulären Blutflusses sowie der intraarteriellen Blutdruckmessung konnte bestätigt werden, dass das Mononukleotid Ap4 und die stabilen Analoga neuartige, hochpotente EDCF sind, die die Potenz des α,β-metATP, des stabilen Analogon des ATP, sogar noch übersteigen. Damit ist Ap4 der potenteste purinerge vasokonstriktive Agonist, der momentan bekannt ist, und über die P2X1- und P2X3-Rezeptoren wirkt. Das Mononukleotid wird von menschlichen Endothelzellen in einer effektiven Konzentration sezerniert, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass Ap4 bei der Vasoregulation eine zentrale Rolle spielt. Die stabilen Analoga des Ap4 die hauptsächlich über den P2X1-Rezeptor wirken, weisen eine noch höhere vasokonstriktive Wirkung auf, wobei die Potenz von der Stellung der Methyl-Gruppe abhängig zu sein scheint. So nimmt der gefäßverengende Effekt von α,β-metAp4 zu β,γ-metAp4 und γ,δ-metAp4 ab. Dabei wird der Abbau des Analogon durch die Entfernung der Methyl-Gruppe vom Nukleosidrest wahrscheinlich noch begünstigt, was die geringere Potenz erklären könnte. Diese Arbeit hebt die vasokonstriktiven Eigenschaften des Adenosintetraphosphat Ap4 und seiner stabilen Analoga hervor und stellt die Rolle dieser Faktoren auf den peripheren Blutfluss, den Blutdruck und die Herzfrequenz dar. Des Weiteren wird auf deren pharmakologische Inhibition als eine mögliche Therapie der arteriellen Hypertonie aufmerksam gemacht.
Hypertension increases the chance to be taken ill with arteriosclerosis, coronary heart diseases, like angina pectoris, heart attack, arrhythmia or sudden cardiac death, as well as lesion of the kidneys or other organs. The endothelium plays a role in the development of hypertension. It causes, among others, through the endothelium derived contracting factors a constriction of vessels. Experiments with the small vessel myograph and the measurement of the perivascular blood-flow as well as the intra-arterial blood-pressure attested, that adenosine tetraphosphate and the stable analoga are novel, highly potent EDCFs, whose potency exceeds even that of α,β-meATP, the stable analogon of ATP. Thus AP4 is the most potent vasoconstrictive purinergic agonist currently known, activating P2X1- and P2X3-receptors. AP4 is secreted by the human endothelial tissue in an effective concentration, so that it is suggested to play a major role in the vasoregulation. The stable analoga of AP4, activating mainly P2X1 receptors, have an even higher vasoconstrictive effect than AP4, whereby the potency apparently depends on the position of the methyl group. Thus the vasoconstrictive effect decreases from α,β-meAP4 to β,γ-meAP4 and γ,δ-meAP4. The degradation of the analgon seems to be higher, the further the methyl group is away from the nucleoside. This study accentuates the vasoconstrictive effect of AP4 and the stable analoga and demonstrates their results on the blood-flow, the blood-pressure and the heart rate. Furthermore it indicates their pharmacological inhibition as a possible treatment of hypertension