Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas nimmt in Deutschland und der westlichen Welt stetig zu. Folgen sind eine erhöhte Morbidität und Mortalität durch Erkrankungen des Metabolismus, des kardiovaskulären und muskuloskelettalem Systems. Gesundheitsökonomisch stehen die indirekten Kosten der Adipositas im Vordergrund und machten 2003 5% der Gesamtausgaben des deutschen Gesundheitswesens aus. Eine Gewichtsreduktion wirkt sich neben vielfältigen persönlichen und sozialen Zugewinnen positiv auf die Entwicklung von Folgeerkrankungen aus. 36 Teilnehmer unterzogen sich einer konservativen Adipositastherapie. Diese orientierte sich an den Leitlinien der Deutschen Adipositas Gesellschaft mit einer sechs Monate dauernden Intervention unter ärztlicher Aufsicht, bestehend aus Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie. Anschließend erfolgte eine Verlaufsbeobachtung nach einem halben und einem ganzen Jahr. Die vorliegendende Arbeit untersuchte prospektiv die Ergebnisse der Intervention und der Verlaufsbeobachtung hinsichtlich des Risikoprofils der Teilnehmer für kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen. Zum Ende der Intervention stellten sich 8 Teilnehmer nicht mehr zur Abschlussuntersuchung vor (Drop out Rate 22%). Am Ende der einjährigen Verlaufsbeobachtung waren insgesamt 23 Teilnehmer vorzeitig ausgeschieden (Drop out Rate 64%). Im Ergebnis nahmen die Teilnehmer durchschnittlich 5,5 kg ab, welches einer 5,3 prozentigen Reduktion des Ausgangsgewichtes entsprach. Der BMI verringerte sich durchschnittlich um 1,8 Punkte. Der Bauchumfang als Maß für die Menge des vizeralen Fettes nahm signifikant ab. In der geschlechtsspezifischen Betrachtung des Bauchumfanges ging der Bauchumfang bei den Frauen durchschnittlich von 111 (SD 15,6) cm auf 107,3 cm (SD 7,9) zurück, dies war signifikant. Die männlichen Teilnehmer konnten ihren Bauchumfang durchschnittlich um 5,8 cm (130,1 cm [SD 15,6] auf 124,3 cm [SD 23,3]) reduzieren, jedoch war diese Abnahme nicht signifikant. Verschiedene psychologische Variablen wurden anhand von Fragebögen untersucht. Demnach war die Depressivität der Teilnehmer nach Abschluss der Therapie signifikant gesunken, ebenso hatten sich die subjektiv wahrgenommenen somatischen Symptome der Teilnehmer signifikant reduziert. Außerdem nahm die Selbstwirksamkeitserwartung der Teilnehmer, d.h. die Erwartung durch eigene Kompetenzen Einfluss nehmen zu können, signifikant zu. Am Ende der Therapie gaben 22 Teilnehmer (81,5%) an, ihre Ernährung gemäß der Ernährungsberatung umgestellt zu haben. Des Weiteren änderten die Teilnehmer ihre Bewegungsgewohnheiten und machten durchschnittlich 2 Stunden in der Woche Sport. Die Ergebnisse waren im Follow-up stabil und entsprachen der wissenschaftlichen Literatur.Retrospektiv waren vor allem die drei folgenden Kriterien für einen späteren Therapieerfolg maßgeblich: Eigenmotivation Rege Teilnahme und Umsetzung der Inhalte der Verhaltenstherapie Familiäre Unterstützung. Alle drei Punkte sollten in zukünftigen konservativen Gewichtsreduktionsprogrammen vordergründig als Einschlusskriterien herangezogen werden.
Background: The prevalence of overweight and obesity rises in Germany like in all other countries in the western hemisphere. A weight reduction is beneficial to prevent development and progress of cardiovascular disease and metabolic disorders. Methods: Prospective therapy evaluation of a long term conservative treatment containing lifestyle intervention with nutritional advice, cognitive behavioural therapy and physical exercise. 36 women and men had been enrolled. The intervention lasted 6 months. After 12 months a follow up examination was performed. Results: On average participants reduced weight by 5,3% from 106,8 kg (SD 23,7) to 100,8 kg (SD 22,9) at the end of treatment. BMI could be reduced by about 1,8 points form 37,8 (SD 4,9) to 36 (SD 5,3). Waist circumference was reduced as well from 115,8 (SD 13,8) to 111,5 (SD 15). Depressive mood, self-efficacy expectation and somatic symptoms changed for the better. These changes were significant. Drop out rate rose form 22% at the end of intervention to 64% at the end of follow up. Participants, who completed follow up, had a stabile weight loss. Conclusions: Most participants did not complete follow up. Motivation, approach to behavioural therapy and familiar support seem to be most important criteria for a successful intervention.