Drawing on institutionalist research and collective action theory this thesis answers the question as to when firms collectively establish governance rules dealing with issues such as environmental protection or social service provision. Collective action of firms in social policy fields is argued to constitute an instance of the collective action of firms per se. The thesis shows how macro-, meso- and micro-level factors can be integrated into one general theoretical framework explaining the collective action of firms: Not only is it necessary to include the institutional environment that frames the interaction of firms. It is also essential to look at their specific characteristics. Firms within one economy do not necessarily pursue the same strategies. I argue that their behaviour depends on the investments they undertake as well as on their size. Large firms seek to safeguard idiosyncratic investments in an uncertain world. Finally, I do not treat the firm as a black box. The decisive role for the emergence of collective action between firms is explicitly assigned to the cognitively limited individual. The empirical analysis focuses on the textile retailing sector and the automotive industry in South Africa and the issue areas environmental protection in general, water service provision, air quality and HIV/ADS abatement. The data support the theoretical expectations I develop regarding the relevance of idiosyncratic investment for the emergence of vertical collective action, i.e. the establishment of governance rules between buyer firm and supplier. The empirical analysis also corroborates the claim that idiosyncratic investment, large firm size and high external uncertainty together cause horizontal collective action, i.e. the establishment of governance rules between any types of firms. In South Africa, collective action of firms proves to fill gaps, which government has been unwilling or incapable to close.
Diese Dissertation entwickelt ein theoretisches Modell, das sich auf die Institutionenökonomik und die Forschung zum kollektiven Handeln gründet, und die Frage beantwortet unter welchen Bedingungen Firmen gemeinsam Regeln formulieren und implementieren, die sich mit Themen wie zum Beispiel dem Umweltschutz oder der Bereitstellung sozialer Dienstleistungen befassen. Es wird argumentiert, dass kollektives Handeln von Firmen in sozialen Bereichen eine Form kollektiven Handelns per se ist. Die Dissertation zeigt wie Faktoren der Makro-, Meso- und Mikroebene zur Erklärung des kollektiven Handelns von Firmen im Rahmen eines theoretischen Modells vereint werden können: Es ist nicht nur notwendig, das institutionelle Umfeld zu berücksichtigen, in das die Interaktionen von Firmen eingebettet sind. Von essentieller Bedeutung ist auch, ihre Eigenschaften systematisch in den Blick zu nehmen. In der vorliegenden Dissertation wird die Auffassung vertreten, dass Firmenverhalten von den Investitionen und der Größe der Firma abhängig ist. In einer Welt geprägt von Unsicherheiten versuchen große Unternehmen ihre idiosynkratischen Investitionen zu schützen. Schließlich muss betont werden, dass die Firma nicht als Blackbox verstanden wird. Die entscheidende Rolle für die Entstehung von kollektivem Handeln zwischen Firmen kommt dem begrenzt rationalen Individuum zu. Die empirische Analyse untersucht den Textileinzelhandel und die Automobilindustrie in Südafrika sowie die Bereiche Umweltschutz im Allgemeinen, die Bereitstellung sauberen Wassers, die Gewährleistung sauberer Luft und die Bekämpfung von HIV/AIDS. Das Datenmaterial stützt die theoretischen Erwartungen hinsichtlich der Rolle idiosynkratischer Investitionen für die Entstehung vertikalen kollektiven Handelns, d.h. des Erstellens von Governanceregeln durch Käuferunternehmen und Zulieferer. Die empirische Analyse stützt auch die theoretische Vermutung, dass die Kombination aus idiosynkratischen Investitionen, großer Firmengröße und hoher externer Unsicherheit horizontales kollektives Handeln nach sich zieht, d.h. die Entstehung von Governanceregeln zwischen jeglicher Art von Firmen. Es zeigt sich, dass kollektives Handeln von Firmen in Südafrika Lücken schließt, die der Staat nicht füllen will oder kann.