Ionotropic glutamate receptors (iGluRs) are ubiquitous in the mammalian brain and the AMPA subtype is essential for fast, glutamate-activated postsynaptic currents. In the framework of this study, photoactive unnatural amino acid (UAA) crosslinkers as p-Benzoyl-L-phenylalanine (BzF, also known as Bpa) or p-Azido-L-phenylalanine (AzF) were incorporated site-specifically into AMPA receptors expressed in mammalian cells. Incorporation was performed via genetically encoded UAA mutagenesis using specific orthogonal tRNA / tRNA- synthetase pairs. This approach has been shown to be a powerful extension of site-directed mutagenesis, which has allowed systematic structure-function studies of a range of ion channels, however, its application to ligand-gated ion channels as the glutamate receptors has been sparse. The aim of this study was the extension of the use of UAAs in photoinactivation of AMPA receptors. The establishment and thorough characterization of UAA photocrosslinking in AMPA receptors has been a fundamental part of the study. Methodologically, UV- driven photocrosslinking was detected by means of rapid perfusion outside-out patch-clamp electrophysiology, and assessed by biochemical experiments. Electrophysiological measurements revealed, that receptors rescued by incorporation of AzF or BzF within the lower ligand-binding domain (LBD) interface had nearly invariably similar properties to wild-type (WT) channels and were expressed at similar levels. BzF incorporation at these subunit interfaces within the LBD allowed photocrosslinking of subunits, which was induced by UV irradiation at 365 nm from a mercury lamp. Photoinactivation was characterized by peak current reduction of ~90% within ~10 seconds of cumulative UV exposure. BzF incorporation led to selective and potent UV- driven photoinactivation of both homomeric (GluA2) and heteromeric (GluA2:GluA1) AMPA receptors. State dependence of trapping at two sites in the lower lobe of the LBD is consistent with deformation of the LBDs as well as intersubunit rearrangements during AMPA receptor desensitization. These experiments demonstrate, that UAAs are a useful tool for exploring structural rearrangements of the AMPA receptor and suggest relevant applications of photoinactivation of glutamate receptor ion channels in native systems.
Ionotrope Glutamatrezeptoren (iGluRs) gehören zu einer der häufigsten Rezeptorfamilien in unserem Gehirn, wobei der AMPA-Subtyp mit seiner Erzeugung von glutamat-aktivierten elektrischen Strömen in der Postsynapse eine zentrale Rolle bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen spielt. Im Rahmen dieser Arbeit wurden photoaktive unnatürliche Aminosäuren wie p-Benzoyl-L-phenylalanin (BzF, auch bekannt als Bpa) oder p-Azido-L-phenylalanin (AzF) positions-spezifisch innerhalb von AMPA- Rezeptoren eingebaut, die in Säugetierzellen (HEK-293) exprimiert wurden. Der Einbau erfolgte über die so genannte genetisch-kodierte unnatürliche Aminosäure-Mutagenese, die auf die Verwendung spezifischer orthogonaler tRNA / tRNA-Synthetase-Paare beruht. Die Nutzung unnatürlicher Aminosäuren hat sich in früheren Studien als eine leistungsstarke Erweiterung der herkömmlichen positions-spezifischen Mutagenese bewiesen und erlaubte systematische Struktur-Funktions-Studien an einer Reihe von Ionenkanälen. Ihre Anwendung auf Liganden-gesteuerte Ionenkanäle, wie etwa der Glutamatrezeptoren, war jedoch bislang spärlich. Das Ziel dieser Studie bestand darin, die Nutzung von unnatürlichen Aminosäuren auf AMPA-Rezeptoren zu übertragen und dadurch ihre Photoinaktivierung auszulösen. Die Etablierung sowie gründliche Charakterisierung der Photoinaktivierung von AMPA-Rezeptoren mittels unnatürlicher Aminosäuren war ein grundlegender Bestandteil der Studie. Die Rezeptorphotoinaktivierung wurde methodisch mittels elektrischer Stromableitungen aus “outside-out patches” nach rascher Glutamatperfusion untersucht und die Ergebnisse wurden durch biochemische Experimente bestätigt. Die elektrophysiologischen Messungen haben ergeben, dass die unnatürlichen Aminosäuren AzF und BzF erfolgreich in die untere Ligandenbindedomäne (LBD) des Rezeptors eingebaut wurden, wobei die mutierten AMPA-Rezeptoren ähnliche kinetische Eigenschaften wie die Wildtyp (WT)-Ionenkanäle zeigten. Der orts- spezifische Einbau von BzF in die LBD erlaubte eine Vernetzung von Rezeptoruntereinheiten, welche durch eine UV-Bestrahlung bei 365 nm aus einer Quecksilberlampe induziert wurde. Die Photoinaktivierung zeichnete sich durch eine 90%ige Reduzierung der Amplitude des abgeleiteten Stromes innerhalb von ~10 Sekunden kumulativer UV-Belichtung aus. Der Einbau von BzF führte zu einer selektiven UV-ausgelösten Photoinaktivierung sowohl in homomeren (GluA2) als auch in heteromeren (GluA2:GluA1) AMPA-Rezeptoren. Dadurch konnten verschiedene funktionale Zustände des Rezeptors eingefangen werden, die der vorausgesagten Verformung der LBDen, sowie der strukturellen Umlagerungen während der AMPA-Rezeptor-Desensibilisierung, entsprachen. Die präsentierten Ergebnisse zeigen, dass unnatürliche Aminosäuren hervorragend dazu geeignet sind, strukturelle Änderungen von AMPA-Rezeptoren zu untersuchen und dementsprechend die Anwendung der Photoinaktivierung auf native Systeme übertragen werden könnte.