Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Erfolgsfaktoren der Produktgattung Tages-zeitung und daher auch mittelbar mit den Erfolgsfaktoren der Unternehmenseinheiten, welche diese Produkte der Medienmarktes und vertreiben, den Tageszeitungsverlagen. Im Vorder-grund stehen deren medienökonomische Rahmenbedingungen. Dabei werden die wechselsei-tigen Beziehungen zwischen Kosten- und Erlösfaktoren einerseits sowie zwischen Medien-konzentration und Informationsvielfalt andererseits anhand aktueller Entwicklungen der deut-schen Tageszeitungsbranche untersucht. Zu Beginn erfolgt eine Analyse der Rahmenbedingungen und Entwicklungen des deutschen Tageszeitungsmarktes unter besonderer Berücksichtigung der wirtschaftlichen Krise zu Be-ginn des neuen Jahrtausends. Neben den relevanten Marktdaten und wirtschaftlichen Einflüs-sen, werden die sozialen, kulturellen und intermediären Veränderungen der Tageszeitungs-landschaft aufbereitet. Einen ersten Schwerpunkt bilden die Veränderungen, die den Berliner Tageszeitungsmarkt nach der Wiedervereinigung geprägt haben. Die so gewonnenen Er-kenntnisse bilden die Basis einer für die Entwicklung des gesamtdeutschen Tageszeitungs-markts allgemein gültigen Struktur. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die Veränderung der Medienordnung in der Bundes-republik Deutschland, beginnend mit dem Aufkommen des privaten Rundfunks, der Digitali- sierung der Informationstechnologie und der immer stärker werdenden Bedeutung des Inter-nets. Der Doppelcharakter der Presse wird an anhand pressespezifischer Rahmenbedingungen ver-deutlicht. Mit dem Zielkonflikt zwischen dem öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag und dem medienökonomischen Unternehmensinteresse geht die problematische Kompetenzab- grenzung zwischen Verleger und angestelltem Journalist einher. Ersterem steht auf Grund der Eigentumsverhältnisse neben der so genannten Grundsatzkompetenz insbesondere auch eine weitgehende Richtlinienkompetenz zu. Die herausragende Stellung des Verlegers gründet sich also nicht nur auf den Umstand, dass er als Eigentümer des Verlages in allen wirtschaftlichen Fragen das letzte Wort hat. Vielmehr beeinflusst diese Eigentümerposition auch das publizis-tische Profil der Tageszeitung. Wird diese Funktion nicht ausgeübt, führt dies unweigerlich zu einem Machtvakuum, dass auf einer untergeordneten Hierarchiestufe nicht gefüllt werden kann. Die Arbeit bietet einen unternehmensorganisatorischen Ansatz, wie eine Verlegerfunktion mit ihrer Gesamtverantwortung zukünftig auch bei nicht eigentümergeführten Verlagen gewähr-leistet werden kann. Am Beispiel des anglo-amerikanischen CEO-Prinzips wird verdeutlicht, wie die Leitungsposition des angestellten Unternehmers gestärkt werden kann.
The dissertation deals with the different success factors of daily newspapers as well as the success factors of the companies which expel these media products. In a first step their media-economic based conditions are revealed. The mutual relations between expenses and production factors on the one hand as well as the interdependences between media concentration and variety of information on the other hand are examined on the base of topic developments of the German newspaper branch. It starts with an analysis of the basic conditions and developments of the German newspaper market. Further it relays to the special developments which occurred during the economic crisis of the German newspaper branch at the beginning of the new millennium. Beside the relevant market data and economic influences it refers to the social, cultural and intermedial changes of the newspaper market during that period. The changes which have stamped the Berlin newspaper market after the German reunion form the first main focus. A generally valid structure of the German newspaper branch is deducted in the following part. Another main focus of the work is the change of the media order in the Federal Republic of Germany, beginning with the rise of the private broadcasting companies and the so called digitalization of information technology and internet. The double faced character of the newspaper branch becomes another topic. The contradiction between the public law of information and the economic implements of a media enterprise are revealed. Along with that the demarcation of competence between a publisher and a hired journalist gets into the focus of the examinations. An extensive guideline competence for the publisher is entitled and based on the ownership structures. Rather the owner position influences the journalistic profile of the newspaper. If this function is not exercised, this leads to a vacuum of power and decision which can not be refilled on another subordinate hierarchical level. The dissertation offers an organizational proposal to replace the original publisher's function and its responsibility in a non owner-controlled publishing company.