Das konfokale Scanning-Laser-Ophthalmoskop (HRA-2) ermöglicht die Untersuchung der Autofluoreszenz des Lipofuszins und des Melanins im RPE mit zwei verschiedenen Techniken, der Fundusautofluoreszenz (FAF) und der Nah-Infrarot- Autofluoreszenz (NIA). Die NIA-Befunde bei Patienten mit exsudativer AMD konnten in 6 Muster klassifiziert werden: „Verzweigt“, „Geographisch“, „Ring“, „Gefleckt“, „Bandförmig“ und „Gefleckt+Bandförmig“. Der Vergleich zwischen den mit sFAG, FAF und NIA gemessenen Läsionsflächen ergab keinen statistisch signifikanten Unterschied. Die NIA-Läsionsfläche war jedoch größer als die korrespondierende FAF-Läsionsfläche bei Patienten mit kleinen Läsionen. Deshalb ist die NIA ein besonders geeignetes Verfahren in der Untersuchung von Patienten mit beginnender exsudativer AMD. Die NIA-Muster „Verzweigt“ und „Bandförmig“ hatten den höchsten bzw. niedrigsten Visus bei der initialen Untersuchung, und die Muster „Gefleckt+Bandförmig“ und „Geographisch“ zeigten den höchsten bzw. niedrigsten Visusanstieg nach Anti-VEGF Therapie. Patienten mit zentral reduzierter NIA-Intensität zeigten einen schlechteren Visusanstieg mit Anti-VEGF Therapie verglichen mit den Patienten mit einer nicht reduzierten zentralen NIA. Diese Kriterien können in der Kandidatenauswahl und Patientenberatung für die Anti-VEGF Therapie bedeutend sein. Ziele dieser Arbeit sind eine prospektive systematische Bildersammlung und eine vergleichende Analyse verschiedener bildgebender Verfahren des Augenhintergrundes bei Patienten mit exsudativer AMD. Dafür wurden Farbbilder, frühe FAG, späte FAG, FAF und NIA bei 83 Augen von 74 Patienten aufgenommen und in Bezug auf die Darstellung der Läsion verglichen. Darüber hinaus wird die Fragestellung untersucht, inwieweit die NIA-Veränderungen klassifizierbar sind, und ob sich verschiedene NIA-Muster in der Visusprognose unterscheiden. Die Unterschiede zwischen FAF- und NIA-Befunden weisen darauf hin, dass die NIA von der FAF unabhängige Informationen über die Integrität des RPE liefert, zum Verständnis der Pathophysiologie der AMD beiträgt und neue prognostische Faktoren ergibt.
The confocal scanning laser ophthalmoscope (HRA-2) records the autofluorescence of the RPE lipofuscin and RPE melanin using the fundus autofluorescence (FAF) technique and the near-infrared autofluorescence (NIA) technique, respectively. The aim of this prospective study is to collect and analyse retinal images of patients with exudative ARMD obtained with four different imaging techniques. Colour fundus photographs, early and late phase fluorescein angiography (eFFA and lFFA) images, FAF images and NIA images of 83 eyes of 74 patients were registered and analysed regarding different characteristics of the visible lesions. Further goals are to develop a classification of the NIA changes and to identify NIA patterns related to the visual outcome. Six different NIA patterns were described in patients with exudative ARMD: „branching“, „geographic“, „ring“, „speckled“, „banded“ and „speckled+banded“. The difference in the areas of corresponding lesions measured with lFFA, FAF and NIA was not statistically significant. However, in patients with small changes the NIA area of the lesions was bigger than the corresponding FAF area. Therefore, the NIA could be especially adequate to evaluate early exudative changes in ARMD. The patterns „branching“ and „banded“ had the highest and lowest visual acuity in the initial examination, respectively. The patterns „speckled+banded“ and „geographic“ achieved respectively the highest and lowest visual increase after anti-VEGF therapy. Eyes with a central decreased NIA intensity showed a worse visual increase after anti-VEGF than patients with a normal central NIA. The differences between the FAF and NIA findings suggest that they can provide independent information about RPE integrity, which is necessary to understand the pathophysiology of ARMD and to identify new prognostic factors.