Diese Monographie über das Werk Robert Coovers legt dar, dass sich für ihn Mythos nicht erschöpft in der Benennung, der Thematisierung oder dem Spiel mit Mythen, sondern dass vielmehr das Beschäftigtsein mit Mythischem sein Gesamtwerk grundsätzlich und auf unterschiedlichen Ebenen durchdringt, dass sein Unterlaufen von vorgegebenen Systemen und deren Formen in einer Gegeninszenierung ihn von anderen Autoren seiner Zeit abhebt und ihm eine Sonderstellung zuweist. Nach einer Einführung, der Vorstellung und der Strukturmerkmale des Gesamtwerks, untersuchen die folgenden sechs Kapitel (Mythos, Film und Filmisches, Sex und Eros: Funktion und Metapher, Religion, Geschichte und Naturwissenschaften, Spiel) die Thematik, Form und Funktion mythischer Systeme der Sinnstiftung und Wirklichkeitserfahrung im Werk Coovers. Das achte Kapitel liefert die Detailanalyse und Interpretation der Romane John’s Wife und Pinocchio in Venice, beide aus den 1990er Jahren, um an ihnen Robert Coovers gelungene Verwirklichung seines ästhetischen Vorhabens zu belegen. Das Schlusskapitel behandelt einen Aufsatz aus dem Jahr 2007, denn nirgendwo zuvor hat er seine Schreibstrategie, Thematik und Stilmittel treffender und witziger auf den Punkt gebracht. Die ausführliche Bibliographie am Ende der Arbeit stellt ein unschätzbares Archiv für die Coover-Forschung dar, denn bislang wurden nirgends alle Veröffentlichungen Coovers und die Literatur über ihn so flächendeckend zusammengetragen.
This monograph about Robert Coover demonstrates that myth in his works is played out not in merely in naming, or as theme, or recycling of symbols, but rather that his preoccupation with myth(s) pervades his entire work, and does so on multiple levels. Coover’s undermining of inherited systems and their forms in a counter-production differentiates him from his contemporaries and grants him an exceptional position. Following an introductory determination of Coover’s literary significance, and an outline of the presentation and features of Coover’s oeuvre, six chapters—Myth; Film and Cinema; Sex and Eros: Function and Metaphor; Religion; History and Science as Systems of Meaning; Game and Play—investigate theme, form, and function of mythic systems as means to create meaning and comprehend reality. Chapter eight offers an in-depth analysis and interpretation of two novels from the 1990s, John’s Wife and Pinocchio in Venice, in order to demonstrate the full realization of this writer’s aesthetic undertaking. The conclusion features an essay from 2007, in which, as never before or since Coover most fittingly and humorously detailed his compositional strategy. Finally, an extensive bibliography represents an invaluable archive for Coover research, since nowhere before have both primary and secondary sources been so comprehensively detailed.