Maligne Melanome sind bösartige Tumoren mit weltweit zunehmender Inzidenz. Nur in frühen Stadien sind maligne Melanome kurativ behandelbar. Am häufigsten ist eine Metastasierung in die für die jeweiligen Regionen zuständigen, drainierenden regionalen Lymphknoten, den sogenannten Wächter-Lymphknoten. Bei Nachweis eines Lymphknotenbefalles im primären lymphogenen Abstromgebiet des Primarius ist die radikale Dissektion aller dort befindlichen Lymphknoten indiziert. Nach einer radikalen axillären Lymphknotendissektion können postoperative Komplikationen, wie Lymphfisteln, Lymphozelen, Lymphödeme und Seromformationen, mit einer verlängerten Drainageliegedauer, einer verzögerten Wundheilung und letztlich einem erhöhtem Risiko für die Entstehung von Wundinfektionen verbunden sein. Diese Komplikationen stellen eine nicht unwesentliche Herausforderung für den Chirurgen dar und bedingen teilweise einen erheblich verlängerten Krankenhausaufenthalt. In mehreren publizierten Studien, die allerdings nur relativ geringe Fallzahlen betrachteten, wurde untersucht, ob durch die intraoperative Applikation eines Fibrinklebers in die operativ entstandene Wundhöhle eine Senkung der Drainageliegedauer sowie eine Verringerung der Inzidenz postoperativer Komplikationen und somit eine signifikante Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes erreicht werden kann. Wegen der unterschiedlichen, zum Teil widersprüchlichen Aussagen der publizierten Arbeiten war das Ziel dieser Studie, mit Hilfe einer prospektiv randomisierten, klinischen, einfach-verblindeten Studie den Effekt eines herkömmlichen Fibrinklebers auf die Inzidenz postoperativer Lymphfisteln nach radikaler axillärer Lymphadenektomie zu evaluieren. Von September 2003 bis einschließlich Juli 2005 wurde bei 58 Patienten eine radikale axilläre Lymphadenektomie durchgeführt. Bei 29 Patienten (Fibringruppe) wurde vor Wundverschluss die Wunde intraoperativ mit einem Fibrinkleber (Tissucol® Duo S 2 ml Immuno) über einen Sprühapplikator benetzt. Bei den anderen 29 Patienten (Kontrollgruppe) erfolgte nur die bei allen Patienten standardisiert durchgeführte Wundspülung mit Ringer-Lösung. Von allen Patienten wurden: 1\. die Drainageliegedauer, 2\. das Drainagegesamtvolumen, 3\. die Krankenhausverweildauer und 4\. die postoperativen Komplikationen erfasst. Nach Auswertung der Ergebnisse war festzustellen, dass die intraoperative Applikation von 2 ml Tissucol® Duo S Immuno weder einen Einfluss auf die Drainageliegedauer (5 vs. 5 Tage) noch auf das Drainagegesamtvolumen (503 vs. 410 ml) sowie auf die Rate postoperativer Komplikationen hatte. Eine signifikante Verkürzung der Krankenhausverweildauer (7 vs. 6 Tage) konnte durch die intraoperative Fibrinapplikation ebenfalls nicht erreicht werden.
The world wide incidence of malignant melanoma – the most malignant tumor of the skin - is rising. Metastases of the tumor occurs frequently in the corresponding draining area of the lymph nodes. In the regional node basin the sentinel node plays a key role in the course of the disease. Only in early stages curative treatment of the tumor is possible. In case of lymph node metastases in the regional node basin a radical lymph node dissection of the regional node area is indicated. Following radical axillary lymph node dissection postoperative complications such as lymph fistulas, edema or seroma may occur, thus resulting in a prolonged placement of wound drains, diminished wound healing and finally an increased risk of minor or major wound infections. The described complications can challenge the treating surgeon and can be a reason for a prolonged hospital stay of the patient. Because of different published results concerning the described problem we conducted a blinded prospective trial to study the influence of a commercial available fibrin glue on the incidence of postoperative lymph fistula after radical axillary lymph node dissection. From Sept. 2003 to July 2005 in 58 patients a radical axillary lymph node dissection was performed. In 29 patients prior to wound closure fibrin glue (Tissucol® Duo S 2cc Immuno) were sprayed into the wound. In the other group of 29 patients only wound irrigation with ringer solution was performed. In all patients we recognized the 1\. length of drainage 2\. drainage volume 3\. lentgh of hospital stay 4\. postoperative complications. After statistical evaluation of the obtained results it appaered, that the intraoperative application of 2 cc Tissucol® Duo S Immuno did not influence the lentgh of drainage (5 vs 5 days), the drainage volume (503 cc vs 410 cc) or the rate of postoperative complications. In addtion to this a significant reduction of the hospital stay was not achieved.