Stage theories of health behavior change assume that individuals need stage appropriate treatments, addressing only those factors that are relevant for a particular stage and mindset. To ensure the receipt of appropriate and effective health interventions, stages need to adequately represent individuals’ mindsets towards behavior change. It was investigated whether the standards for behaviors that are embedded in stage measures impact stage allocation and which standard leads to an allocation that yields the best reflection of individuals’ mindsets. A common external standard was compared with an individual standard. Results indicate that different standards affected stage-allocation. Staging based on an individual standard seemed to reflect individuals’ mindsets better than staging based on the external standard. This suggests that misclassification is likely if an arbitrary standard is employed. It was concluded that it may be more beneficial to rely on individuals’ subjective evaluation when it comes to assessing their stage. Here, mindsets were defined through intentions and behavior only. Thus, in a second study, mindsets delineated as complete social-cognitive profiles were extracted from the data. These ‘full’ mindsets were then pinned against those stages that were reflective of individuals’ behavior and intentions. Correspondence was low; suggesting that the stage measure based on behavior and intentions might not be effective in assigning individuals to stages that reflect their full mindsets towards behavior change accurately, thus undermining the possibility of stage appropriate interventions. Researchers often restrict their treatment evaluations to predictors of behavior change and conclude that depending on the outcome of the intervention study, they addressed more or less appropriate determinants of behavior change. This work overcomes this shortcoming by addressing the issue of how a behavior change intervention is received. It proposes a comprehensive definition of the construct engagement and proposes a new self-report measure, the Task Engagement Scale (TES). The factorial structure of the scale is examined and data on its relationship both with objective indicators of engagement and with theoretically related constructs provided. The items of the TES loaded on four subscales: task-compliance, effort, undivided attention and absorption, which in turn loaded on the higher order factor engagement. The TES captured more information than the objective indicators time-on-task and the completion rate of intervention materials. Associations between theoretically related constructs and the TES score indicate that engagement is a sufficiently distinct construct. Finally, the role of intervention engagement was examined in the behavior change process. The mechanism via which the intervention exerted its influence on changes in fruit and vegetable consumption was through changes in planning cognitions. This mediation was moderated by participants’ engagement in the way that the treatment led to changes in cognitions only when participants’ engagement in the treatment was at a moderate level. This result demonstrates that a theory- and evidence based intervention does not invariably lead to changes in the cognitions it targets. The implication is that when developing health promotion interventions, one has to give consideration to factors that affect participants’ engagement in the intervention.
(1) Stadientheorien der Gesund¬heits¬verhaltensänderung nehmen an, dass sich Menschen hinsichtlich ihrer Mindsets unterscheiden. Diese Unterschiede werden in stadienpassenden Interventionsmaßnahmen berücksichtigt. Um zu gewährleisten, dass eine Maßnahme passend und wirksam ist, müssen Stadien die Mindsets der Menschen adäquat repräsentieren. Menschen können Stadien zugeordnet werden, indem ihr Verhalten und ihre Absichten mit Verhaltenskriterien verglichen werden. Bislang werden verschiedene Kriterien verwendet, ohne Evidenz dafür, dass sie zu einer adäquaten Stadienzuordnung führen. In einer ersten Studie wurde daher die Stadienzuordnung basierend auf einem externen Verhaltenskriterium für körperliche Aktivität mit der Stadienzuordnung basierend auf einem individuellen Kriterium verglichen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die verschiedenen Kriterien einen Einfluss darauf haben, welchem Stadium ein Teilnehmer zugeordnet wird. Eine Stadieneinteilung, die sich auf das individuelle Kriterium stützt, scheint die Mindsets der Teilnehmer besser zu repräsentieren als die Zuordnung, die sich auf den externen Standard stützt. In einer zweiten Studie wurden Mindsets als sozial-kognitive Profile erfasst. Diese wurden direkt aus den Daten extrahiert und anschließend mit den Stadien verglichen, welche das Verhalten und die Intention von Menschen widerspiegeln. Die Übereinstimmung war gering, was darauf hindeutet, dass der Stadienalgorithmus basierend auf Verhalten und Intention nicht zu einer Stadienzuordnung führt, welche Mindsets hinsichtlich eines Zielverhaltens vollständig und angemessen zu reflektieren scheint. Dies stellt in Frage, ob als stadienpassend deklarierte Interventionsmaßnahmen dies wirklich sind, und erklärt möglicherweise, weshalb sich solche Maßnahmen gegenüber generischen Interventionen nicht immer als wirksamer erweisen. (2) Der zweite Teil dieser Dissertation ist der Frage nachgegangen, inwieweit Interventionen von den Personen überhaupt empfangen werden. Dazu wurde in einer Studie eine umfassende Definition des Konstrukts Engagement im Kontext von Gesundheitsförderungsmaßnahmen vorgeschlagen. In Einklang mit dieser Definition wurde darauf aufbauend eine neue Selbstberichtskala zur Erfassung von Engagement (die Task Engagement Scale, TES) entwickelt. Es wurde die faktorielle Struktur der Skala sowie die Beziehungen zu objektiven Indikatoren von Engagement und theoretisch verwandten Konstrukten untersucht. Es konnten vier Unterskalen identifiziert werden: Komplianz, Anstrengung, ungeteilte Aufmerksamkeit und Vertiefung. Die TES hatte gegenüber den objektiven Indikatoren Zeit und Vervollständigungsrate mehr Informationsgehalt. Beziehungen zwischen theoretisch verwandten Konstrukten und dem TES Wert deuteten darauf hin, dass Engagement ausreichend distinkt ist. (3) Im dritten Teil der Dissertation wurde die Rolle des Interventions-Engagements im Prozess der Gesundheitsverhaltensänderung untersucht. Hierfür wurde eine experimentelle Interventionsstudie zum Obst- und Gemüseverzehr durchgeführt. Der Mechanismus, durch den die Intervention Einfluss auf Veränderungen im Obst- und Gemüseverzehr hatte, wirkte über Veränderungen in Planungskognitionen. Diese Mediation wurde moderiert vom Engagement der Teilnehmer. Das heißt nur, wenn das Engagement der Teilnehmer bezüglich des Interventionsmaterials relativ hoch war, bewirkte die Intervention Veränderungen in den Planungskognitionen. Das heißt, dass theorie- und evidenzbasierte Interventionen allein möglicherweise nicht zu Veränderungen in den Variablen führen, die durch die Intervention verändert werden sollen. Forscher und Anwender sollten bei der Entwicklung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen auch Faktoren, welche einen Einfluss auf das Interventions-Engagement haben könnten.