In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten der Schlaganfalldatenbank für Wien (SDBW) zum Thema Thrombophilie untersucht. Berücksichtigt wurden die Daten all jener Patienten, die im Zeitraum von 10/98 bis 10/01 mit einem akuten zerebral-ischämischen Ereignis an einer der an der SDBW teilnehmenden neurologischen Abteilung stationär aufgenommen waren (n=2659). Es zeigte sich, dass bei weniger als 13% der Patienten eine Thrombophiliediagnostik durchgeführt wurde. Häufiger auf Thrombophilie getestet wurden jüngere Patienten, Patienten mit einem Schlaganfall unklarer Genese, Patienten mit einer positiven Migräneanamnese, Raucher, sowie Frauen, die eine orale Antikoagulation einnahmen. Seltener auf Thrombophilie getestet wurden Patienten mit einer positiven vaskulären Anamnese (pAVK, KHK, TIA/stroke in der Vorgeschichte), mit vaskulären Risikofaktoren (arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus) sowie oral antikoagulierte Patienten, Patienten mit einem Vorhofflimmern und Patienten mit einem Schlaganfall kardiogen-embolischer Genese. Nach multivariater Analyse zeigte sich das Lebensalter als wichtigstes Kriterium dafür, ob ein Patient auf Thrombophilie getestet wurde oder nicht. Bei 20,4% der getesteten Patienten war ein Mangel an körpereigenen Antikoagulatoren bzw. eine APC-Resistenz nachweisbar. Bei 6,2% der getesteten Patienten waren Lupusantikoagulantien nachweisbar, und bei 13,7,% der getesteten Patienten waren pathologisch erhöhte Anticardiolipin-Antikörper- Titer nachweisbar. Im Vergleich der Thrombophilie-positiven mit den Thrombophilie-negativen Patienten, fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der zusätzlich erhobenen klinischen Parameter.
In this study data from the Vienna Stroke Registry were investigated with regard to thrombophilia. Data of patients who had been admitted with an acute cerebrovascular event between 10/98 and 10/01 to one of the participating centres were analysed (n=2659). Less than 13% of patients were tested for coagulopathies. Young patients, patients with cryptogenic stroke, patients with migraine, smokers and women using oral contraceptives were more often tested for thrombophilia. Patients with peripheral vascular disease, coronary heart disease, history of cerebrovascular disease, arterial hypertension, diabetes mellitus, oral anticoagulation, atrial fibrillation and patients with cardioembolic stroke were less often tested for thrombophilia. Multivariate logistic regression showed that age was the most important factor influencing the use of specialised coagulation tests. In the tested samples the prevalence of deficiencies of protein C, protein S and/or antithrombin III and/or activated protein C resistance was 20,4%. The prevalence of lupus anticoagulant was 6,2% and the prevalence of anticardiolipin antibodies was 13,7%. We found no significant differences in clinical parameters between patients with or without a positive test result.