Unerwünschte Reaktionen auf injizierbare Füllmaterialien sind selten, sie können aber gerade bei nichtresorbierbaren Materialien einen schweren Verlauf annehmen und somit eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität für die betroffenen Patienten darstellen. Über etwaige Einschränkungen der Lebensqualität lagen jedoch bisher in der wissenschaftlichen Literatur kaum Informationen vor. Basierend auf den Daten der Injectable Filler Safety-Studie stand die Auswertung der Lebensqualität der Patienten im Fokus. Die Arbeit beruht auf den Daten der Injectable-Filler Safety-Study (IFS-Studie), einem etablierten Fallregister für Patienten mit unerwünschten Reaktionen auf injizierbare Füllmaterialien. Von 2008 bis 2012 erfolgte die Einführung des DLQI-Fragebogens, um auch die Lebensqualität analysieren zu können. Dadurch konnten erstmalig Studienpatienten neben ihrer Unverträglichkeitsreaktion auf injizierbare Füllmaterialien auch hinsichtlich ihrer Lebensqualität befragt werden. In Subanalysen wurden zudem Unterschiede beim verwendeten Füllmaterial und der Art der Reaktion untersucht. Die Auswertung des Datensatzes erfolgte mittels SSPS® 17. 104 von 238 Patienten wurden mittels DLQI befragt und ausgewertet. 88.5% waren davon weiblich. 40,4% (n= 42) dieser Patienten wurden mit einem nichtresorbierbaren Filler behandelt, 50,0% (n= 52) mit einem resorbierbaren und 9,62% (n=10) Studienteilnehmer wurden als Kombinationspatienten gelistet (d.h. sie erhielten mehrere Filler in einem Areal). Insgesamt erfolgten 260 Behandlungen in 28 verschiedenen Arealen und daraus resultierend 614 unerwünschte Reaktionen in 29 Arealen. Als unerwünschte Wirkungen wurden entzündliche Abszesse, Knoten/Verhärtungen, Rötung/Entzündung, Schmerz, Schwellung, Verfärbung, Juckreiz und andere Unverträglichkeiten (beispielsweise Gewebsverhärtungen) beobachtet. Am häufigsten erfolgte eine Behandlung im Bereich der NLF bzw. im Oberlippen- und Wangenbereich. Bei den nichtresorbierbaren Füllmaterialien zeigte sich durchschnittlich eine schwerere Granulombildung, auch Schwellung, Rötung/Entzündung und Verfärbung als bei den resorbierbaren Fillern. Juckreiz und Schmerzen kamen in leichterer Ausprägung bei allen Fillern vor. Bei den von uns untersuchten Patienten mit unerwünschter Wirkung nach Injektion mit einem resorbierbaren Füllmaterial zeigte sich mit einem DLQI von 8,9 MW (±8,4 SD) eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität. Die Einschränkung der Lebensqualität war stärker wenn die unerwünschte Wirkung auf einen permanenten Filler erfolgte. Die Studie ergibt erstmals Hinweise auf die Einschränkung der Lebensqualität bei Patienten mit unerwünschten Reaktionen auf Filler. Die mit der DLQI erfassten Beeinträchtigungen der Lebensqualität entspricht den Werten von Patienten mit chronisch dermatologischen Erkrankungen wie Psoriasis oder Neurodermitis. Bei der Behandlung von unerwünschten Reaktionen auf Filler sollte die Lebensqualität von Patienten und deren Verbesserung mit einbezogen werden.
Injectable filler substances are commonly used in aesthetic medicine. Adverse reactions are rare but may cause severe impact on quality of life. To our knowledge, data on the impact of adverse reactions caused by injectable filler substances on quality of life is missing. To evaluate the impact of adverse filler reactions on the quality of life. The Injectable Filler Safety (IFS)-Study is a partially population based registry for adverse reactions due to injectable filler substances. For this analysis, patients were asked to complete a German translation of the Dermatology Life Quality Index (DLQI) questionnaire in order to assess the impact of adverse filler reactions on quality of life. Statistical analysis was performed by means of SSPS® 17. 104 of 238 patients of the IFS study answered the DLQI and were included into the analysis. 88.5% were female with an average age of 49.2 years. 40.4% (n=42) of the patients were treated with permanent products, 50.0% (n=52) with biodegradable (non-permanent) filler substances and 9.62% (n=10) study participant were listed as combination patients (received different products in the same area). In total, 260 treatments have been registered in 28 different areas and from it resulted 614 adverse reactions in 29 areas. The most common adverse reactions were nodule formation and hardening (29.6%), swelling (19.5%), erythema and inflammation (16.0%), pain (12.2%) , discoloration (10.7%), abscess formations, (5.2%), pruritus (4.7%) and other adverse reactions (1.95%). The most injected regions were the nasolabial folds followed by upper lips and cheeks. The common adverse reactions for permanent filler substances of moderate to severe intensity were nodule formation, followed by swelling, erythema and inflammation and discoloration than by non- permanent products. Pruritus and pain were almost mild. In most patients, impact on quality of life was significantly altered with an average of 8.9 ± 8.4SD. The DLQI was higher patients who reported injections with a permanent filler compared to those who received a biodegradable filler. Patients with adverse reactions to injectable fillers showed a significant decrease of the quality of life comparable to the values of patients with chronically dermatological illnesses like Psoriasis and Neurodermitis. Further clinical studies should include the DLQI as an additional outcome measure.