Zielsetzung der Studie Bei 71 Patienten mit chronischen Schwellungen der Beine wurde die Hautdicke (Epi-dermis, Cutis) durch Ultraschall ermittelt, um herauszufinden, ob sich die Hautdicke bei verschiedenen lymphologischen Krankheitsbildern unterscheidet. Methodik Im Zeitraum von August 2007 bis April 2008 wurden 71 Patienten mit Beinschwellungen unterschiedlicher Genese untersucht. Hierfür wurden Patienten mit primären Bein-lymphödemen (Stadium II), sekundären Beinlymphödemen (Stadium II) und Lipödemen in die Studie eingeschlossen. Die ultraschallgestützte Hautdickenmessung erfolgte an 12 Messpunkten im Bereich der Beine. Zum Vergleich der Hautdicke bei gesunden Probanden erfolgte die Messung in gleicher Art und Weise bei einer Kontrollgruppe. Darüber hinaus wurden Einflussfaktoren auf die Hautdicke untersucht. Ergebnisse Die Patienten mit primärem Beinlymphödem zeigten die größten Werte bzgl. der Haut-dicke (HD=1,256 mm p<0,0005), gefolgt von Patienten mit sekundärem Beinlymph-ödem (HD=1,180 mm, p=0,008). Beide Gruppen unterschieden sich signifikant von der Kontrollgruppe. Lipödempatienten wiesen keinen signifikanten (HD=1,124 mm, p=0,539) Unterschied der Hautdicke im Vergleich zur Kontrollgruppe (HD= 1,153 mm) auf. Der Einfluss von BMI und Alter auf die Hautdicke war bei keiner der 3 Gruppen signifikant. Kritisch anzumerken bleibt, dass die Erkrankungsdauer in den Messungen nicht be- rücksichtigt wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass die Dauer der Erkankung einen Einfluss auf die Hautdicke hat. In Zukunft folgende Untersuchungen mit einem größeren Patientenkollektiv könnten Aufschluss geben. Diskussion Die ultraschallgestützte Bestimmung der Hautdicke bei Patienten mit Beinschwellung kann neben der klinischen Beurteilung der Befunde als ergänzende apparative Mess-methode eingesetzt werden. Die Punkte 41 und 46 wiesen beim primären und sekundä-ren Lymphödem einen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe auf. Zur Objektivie-rung von Lymphödembefunden und zur Therapievaluation empfehlen wir die Ermittlung der Epidermis- und Cutisbreite an den Punkten 41 und 46 sowie an den Äquivalenz- Punkten der linken Seite (Punkte 31 und 36). Ergänzend sollte die Ermittlung des Mit-telwertes aller gemessenen Meßpunkte erfolgen, um eine möglichst genaue Bestim-mung der Zunahme der Epidermis- und Cutisbreite zu gewährleisten. In Zukunft kann dieses Verfahren ubiquitär zur Objektivierung von Ödembefunden, zur Therapieevaluation und zur Beurteilung des Krankheitsverlaufes eingesetzt werden.
Introduction We determined the skin thickness of the legs in seventeen healthy subjects and 71 patients with lymph- and lipedema using 20 MHz ultrasonography. The aim was to find out, whether there are any differences in skin thickness in patients with lymph- and lipedema as compared to the healthy subjects. Methods From August 2007 until April 2008 we investigated 71 patients with swelling of the legs due to different causes. The study included patients with primary lymphedema, secondary lymphedema and lipedema. At 12 points on the legs the skin thickness was measured and compared to a control group containing patients without leg swelling. Results In primary (p<0,0005) and secondary (p=0,008) chronic lymphedema, ultrasonography revealed a statistically significant increase of skin thickness as compared to the healthy subjects. In lipedema (p=0,539) a statistically significant increase of skin thickness compared to the healthy subjects could not be shown. The influence of BMI and age on skin thickness was not significant in any of the groups. Conclusion The measurement of skin thickness using sonography in patients with swelling of the legs can be useful to objectify the severity of the leg swelling in addition to the clinical examination. In the future the method could be useful to evaluate therapy and to objectify the progress of the disease.