One of the central goals that EU member states and Mediterranean partner governments expressed in launching the Barcelona Process in 1995 was to work cooperatively and multilaterally towards a formal, comprehensive regional security agreement based on the Euro-Mediterranean Charter for Peace and Stability. This goal was re-iterated in the July 2008 Joint Declaration of the Paris Summit for the Mediterranean. Its non-fulfilment after 13 years has been the cause of much disappointment and criticism among analysts working on EU foreign policy, Euro-Mediterranean relations and security politics in the Middle East and North Africa. Why has this objective not been fulfilled? The position taken in this thesis is that a more complete explanation of the state of security cooperation between the EU, its members and Mediterranean partner governments can be developed by viewing this institutional outcome through the lens of an actor-oriented analytical framework focussing on preferences, restrictions and bargaining. The aim is to present an analytic narrative combining tools borrowed from political economy with a descriptive, anecdotal narrative that provides context to questions about Euro-Mediterranean security cooperation. The outcome is a reasonably stable regional security equilibrium which, while sub-optimal in terms of comprehensive security, serves the interests of its member governments given the preferences of other actors and the restrictions that they face. Although most analysts and many policymakers would like to see more progress towards a Mediterranean security agreement modelled on the Organisation for Security and Cooperation in Europe, the current arrangements under the EMP’s first basket are acceptable to European and south Mediterranean governments. Maintaining cooperative dialogue and exchange while cooperating bilaterally on specific common interest issues maintains a reasonable level of stability at a cost acceptable to governments on both sides. Given the enthusiasm with which Euro-Mediterranean leaders launched the Union for the Mediterranean in July 2008, it is highly unlikely that their governments will attempt to deepen multilateral security cooperation anytime soon.
Eines der zentralen Ziele, das die EU-Mitgliedsstaaten und die Regierungen der Mittelmeerpartnerländer mit der Einführung des Barcelona Prozesses im Jahr 1995 zum Ausdruck brachten, war eine kooperative und multilaterale Zusammenarbeit hinsichtlich einer formellen, regional umfassenden Sicherheitsvereinbarung, basierend auf der Euro-Mediterranean Charter für Frieden und Sicherheit. Dieses Ziel wurde in der gemeinsamen Erklärung des Pariser Mittelmeergipfels vom Juli 2008 wiederholt. Seine Nicht-Erfüllung nach 13 Jahren war der Grund für große Enttäuschung und Kritik unter Analysten, die sich mit der EU Außenpolitik, Euromediterranen Beziehungen und Sicherheitspolitik im Mittleren Osten und Nordafrika befassen. In dieser Arbeit wird die Position vertreten, dass eine vollständigere Erklärung des Standes der Sicherheitskooperation zwischen der EU, deren Mitgliedern und der Partnerregierungen der Mittelmeerländer erarbeitet werden kann, indem das institutionelle Ergebnis durch einen akteur-orientierten analytischen Rahmen betrachtet wird, welcher den Fokus auf Vorlieben, Restriktionen und Verhandlungen richtet. Ziel ist es, durch das Kombinieren von Vorgehensweisen aus der politischen Ökonomie mit einem anekdotenhaften Bericht eine analytische Beschreibung zu liefern, die den Zusammenhang zu Fragen der Euromediterranen Sicherheitskooperation herstellt. Das Ergebnis ist somit ein verhältnismäßig stabiles Sicherheitsgleichgewicht, welches, während es nur sub-optimal in Bezug auf eine unfassende Sicherheit ist, den Interessen der Mitgliedsregierungen dient, bedenkt man auch die Präferenzen anderer Akteure und die Restriktionen, denen diese gegenüberstehen. Obwohl die meisten Analysten und viele Macher der Politik gern mehr Fortschritt hinsichtlich einer Mediterranen Sicherheitsvereinbarung in Anlehnung an die OSCE sehen würden, sind die derzeitigen Arrangements unter dem ersten „EMP Basket“ für die Europäischen und Südmediterranen Regierungen akzeptabel. Einen kooperativen Dialog und Austausch aufrecht zu erhalten und gleichzeitig auf bilateraler Ebene in Bezug auf bestimmte gemeinsame Interessen zu kooperieren, erhält ein gewisses Maß an Stabilität zu einem Preis, der für die Regierungen beider Seiten akzeptabel ist. Unter Berücksichtigung des allgemeinen Enthusiasmus, mit dem die Euromediterranen Staatschefs die Einführung der Union für den Mittelmeerraum begrüßt haben, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie in der nächsten Zeit versuchen werden, die multilaterale Sicherheitskooperation zu vertiefen.