Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Belastung mit relevanten bakteriellen und viralen Erregern am Beispiel von in Berlin vertriebenen Pazifischen Felsenaustern unterschiedlicher Herkunft zu bestimmen. Hierzu wurden im Rahmen eines mehr als einjährigen Monitoring pro Monat - allerdings mit Unterbrechungen wegen Lieferproblemen - jeweils drei Chargen pazifischer Felsenaustern (Crassostrea gigas) aus verschiedenen europäischen Ursprungsgebieten untersucht. Jede Charge enthielt dabei 24 Muscheln, von denen je Zwölf auf Noroviren bzw. Hepatitis A-Viren (HAV) untersucht wurden. Es wurden insgesamt 477 Einzelproben auf Noroviren und 372 Einzelproben auf HAV getestet. Weiterhin wurden aus jeder Charge 25 g Probenmaterial für den mikrobiologischen Gesamtstatus entnommen. Die Proben stammten von einem Importeur, der seine Produkte deutschlandweit vertreibt. Es handelte sich sowohl um Ware, die aus Frankreich, Irland und den Niederlanden eingeführt wurde, als auch um Deutsche Austern von der Insel Sylt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass in den überprüften Proben weder Noroviren noch HAV nachgewiesen werden konnten. Auch Salmonellen, Listeria monocytogenes und E. coli ließen sich nicht isolieren. Lediglich 13 % der untersuchten Proben zeigten eine erhöhte aerobe Gesamtkeimzahl, bei weiteren 13 % konnten erhöhte bzw. grenzwertige Gehalte an Enterobakteriazeen nachgewiesen werden. In drei der untersuchten Proben (7 %) lagen erhöhte bzw. grenzwertige Gehalte an Pseudomonaden und Aeromonaden im Bezug auf die Richtwerten der DGHM vor. Für die Interpretation der Resultate ist zu beachten, dass alle Muscheln direkt vom Importeur bzw. Großhändler stammten. Proben bei Abgabe an den Endverbraucher wurden nicht untersucht. Dieser Umstand ist insofern von Bedeutung, als die Rekontamination durch Verkaufs- und Küchenpersonal - neben der Verunreinigung durch unbelebte Vektoren wie Bedarfsgegenstände - die größte Rolle bei der Übertragung von Pathogenen spielt. Aufbauend auf dieser Arbeit wäre somit die Untersuchung von Proben, welche direkt aus dem Einzelhandel stammen, aussagekräftiger. Wegen der geringen Prävalenz der Noroviren und Hepatitis A-Viren bei Anlieferung der Ware, scheint diese Stelle in der Kette von der Austernbank zur Oysterbar für ein Gefahrenmonitoring wenig geeignet zu sein. Hier bietet eine Überwachung des Biotops einerseits sowie des Einzelhandles andererseits wahrscheinlich größere Sicherheit bei der Beherrschung des Risikos. Aus methodologischer Sicht kann festgestellt werden, dass sich die konventionelle RT-PCR mit dem MON-Primer System sehr gut eignet, um Lebensmittelproben auf Noroviren zu untersuchen. In der Real-Time PCR fehlte hierzu eine entsprechend sensitive PrimerSonden Kombination zur Detektion der Genogruppe I. Auch das GG II System muss trotz seiner guten Sensitivität weiter verbessert werden, um der großen Heterogenität innerhalb der Noroviren gerecht zu werden. Das artus HAV LC RT-PCR Kit® ist zurzeit das einzig kommerziell erhältliche System zur Detektion von HAV mittels der Real Time PCR. Es weist eine sehr gute Sensitivität auf, das Handling gestaltet sich einfach und unproblematisch.
The present study aimed at determining the contamination of pacific rock oysters from different origins with relevant bacterial and viral organisms. For that purpose, oyster samples were taken regularly between March 2005 and July 2006 from different European origins (France, Netherlands, Ireland and Germany). A total of 477 samples were analysed for norovirus and of 372 samples for HAV. In addition 25 g sample material from every charge was tested for the bacterial contamination. The analysis included the compulsory microbiological parameters Escherichia coli and Salmonella spp. as well as the determination of the total bacterial count and of the contamination with Lactobacillus, Lactic Bacteria, Pseudomonas spp. Aeromonas spp. coagulasepositive Staphylococci, Clostridium perfringens, Bacillus cereus, Enterobactericeae, Enterococci, Coliforms, Moulds and Yeasts. The results of this study show that in the investigated samples norovirus and HAV could not be detected. The same applies to Salmonella, E. coli and Listeria monocytogenes. Only 13% of the samples showed an increased total aerobic bacterial count, with further 13% had elevated levels of Enterobacteriaceae. Three of the samples (7%) showed increased levels of Pseudomonas spp. and Aeromonas spp. For the interpretation of the results it is important to recognize that all samples were collected at a local wholesaler. Recontamination through sale and kitchen staff plays next to the pollution caused by abiotic vectors, such as customer goods, the largest role in the transmission of the virus. The examination of retail samples is probably more significant. Due to the low prevalence of noroviruses and Hepatitis A-viruses at the time of delivery, other points in the chain, from oystersfarm to oysterbar, seems to be more appropriate for a monitoring. The conventional RT- PCR system with MON-primers is suitable to investigate food samples for noroviruses. In the Real-Time PCR sensitive primer-probe combinations for the detection of Genogroup I noroviruses were missing. The GG II system has to be improved further due to the great heterogeneity within the noroviruses, although it showed a good sensitivity. The artus HAV LC RT-PCR Kit® is currently the only commercially available system for the detection of HAV through the Real Time PCR. It has a very good sensitivity and the handling is very easy and straightforward.