Veranlasst durch einen besonders schweren Fall von verändertem peritendinösen Gewebe im Rahmen einer Karpaltunneloperation führten wir eine retrospektive und prospektive Studie an Patienten mit einem Karpaltunnelsyndrom mit der Frage des Einflusses dieser Veränderung auf das Krankheitsbild und die Therapie durch. Der Untersuchungszeitraum betrug dabei 51 Monate. Inkludiert wurden zunächst 100 Fälle, nach der Nachbefragung noch 74 Fälle eines Karpaltunnelsyndroms. Dabei stellten sich intraoperativ 42 Fälle mit deutlicher Veränderung des peritendinösen Gewebes und 32 ohne Veränderung dar. Bei der Durchsicht der Fälle fiel bei der ersten Patientengruppe ein hoher Anteil von handgelenksbelasteten Patienten auf. Hier hatten immerhin 69% ihr Handgelenk beruflich oder sportlich über mehrere Jahre stark belastet. Die Patienten mit einer mittelstarken bis starken Veränderung des peritendinösen Gewebes unterzogen wir einem Debridement des peritendinösen Gewebes, um eine Reduktion des Volumens im Karpaltunnel zu erreichen. Die postoperativen Ergebnisse zeigen bei den Patienten mit und ohne Veränderungen des peritendinösen Gewebes im Median gleiche Heilungsquoten bzgl. der sensiblen Störungen. Wie zu erwarten war die Heilungszeit der motorischen Beschwerden mit einer fast doppelt so langen Dauer des Medians bei den Patienten mit Veränderungen des peritendinösen Gewebes verlängert. Die Auswertung der histologischen Untersuchungen ergab nahezu bei allen eine mikrotraumatische Veränderung mit deutlicher Verdickung des peritendinösen Gewebes. Aus diesem und o.g. Zusammenhang liegt der Verdacht eines sekundären Karpaltunnelsyndroms nahe, dass durch die Verdickung des peritendinösen Gewebes ausgelöst wird und einer entsprechenden Therapie bedarf. Um die Therapie in Zukunft sicher durchführen zu können ist die Erhebung einer prospektiv randomisierten Blindstudie erforderlich. Bis dahin sind wir aufgrund der erhobenen Studienergebnisse der Meinung, dass das peritendinöse Gewebe bei jeder Karpaltunnelsyndromoperation inspiziert und bei entsprechender Veränderung debridiert werden sollte.
Finding one case of intraoperative carpal tunnel syndrome with huge peritendinous volume, we started a study about the etiology. The study was designed prospective and retrospective. One hundred carpal tunnel sydromes were included. 74 cased were followed up. During operation 42 cases appeared significantly alternated regarding the peritendinous structures, 32 cases did not show any alteration. Regarding the daily use of the radiocarpal joint 69% of the patients described daily repeating movements of the hands for multiple years. In surgical therapy patients with massive or moderate pertendinous increased tissue had a debridement of the same tissue to reduce the allover volume in the anatomical structures of the carpal tunnel. Postoperative results showed in the two groups with and without pertendinous alternation no difference regarding the median quality of pain reduction and sensitive problems. Expectantly longer was the time of motoric restoration keeping the operation on the tendons in mind. Microscopic Examination of thick peritendinous tissue showed signes of micro traumatic injuries and significantly increased volume of the tissue. Recognizing this context the secondary carpal tunnel syndrome has to be discussed, meaning the compression of the median nerve by increased tissues in the carpal tunnel leading to another discussion about the modified surgical therapy on the carpal tunnel syndrome. To gain reliable data a randomised prospective study has to be undertaken. Meanwhile we do have the opinion related to our results, that in any surgical treatment of the carpal tunnel syndrome the peritendinous structures have to be inspected and finding any increased tissue have to be reduced.