In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit Asymmetrien in der Anlage der Otolithenorgane an der Empfindlichkeit zur Entwicklung einer Kinetose beteiligt sind. Da davon ausgegangen werden kann, daß die Otolithenmasse proportional zur Reizstärke der Otolithenorgane ist, wurde der Fisch als Untersuchungsmodell gewählt, weil hier eine sichere Isolierung und Bestimmung der gesamten Otolithenmasse möglich ist. Es wurde eine Methode entwickelt, mit der durch die isolierte Reizung der Otolithenorgane -mit Hilfe eines Drehstuhls- reproduzierbar bei einem Teil der untersuchten Fische eine experimentelle Kinetose erzeugt werden konnte. Die Kinetoseschwelle der Fische ließ sich durch Zuschalten von Licht, welches eine zusätzliche Orientierung über den Lichtrückenreflex ermöglicht, anheben. Es konnte gezeigt werden, daß die Auslösbarkeit einer Kinetose mit einer Asymmetrie der Otolithenmasse des Utriculus korreliert ist. Eine Assoziation zwischen einer erhöhten Kinetoseempfindlichkeit mit einer Asymmetrie der Sacculusmassen ließ sich hingegen nicht immer nachweisen, so daß davon ausgegangen werden muß, daß nur der Utriculus, nicht aber der Sacculus an der Entstehung einer Kinetose beteiligt ist. Da darüber hinaus die Untersuchung ergab, daß sich nicht in allen Fischspezies immer eine signifikante Korrelation der Otolithenmassen zwischen Sacculus und Utriculus vorlag, kann vermutet werden, daß der Sacculus im Gegensatz zum Utriculus nur zu einem geringeren Teil an der Gleichgewichtsempfindung beteiligt ist. Entsprechende Hinweise finden sich auch in der Literatur; es gibt Untersuchungen, die nahelegen, daß der Sacculus an der Hörempfindung beteiligt ist.
This study analysis whether asymetries of the otolith organs correlate with a high sensitivity to develop a kinetosis. As it can be assumed that the mass of the otolith is proportional to the stimulus magnitude of the organ, the fish was elected as a model of investigation because the isolation and determination of its otolith mass is possible in this model. A method was developed by the mean of a rotational chair in order to stimulate the otolith organs only and thus causing reproducibly an experimental kinetosis in some of the investigated fish. Allowing an additional orientation by the dorsal light reflex illuminating the aquarium, the threshold to develop a kinetosis was raised. It can be demonstrated that the sensitivity to develop a kinetosis is associated with an asymetry of the otolith`s mass in the utricle. In contrast, an association with an asymetry in mass in the saccule was not found in all cases. Therefore it can be concluded that only the utricle but not the saccule participates in the development of kinetosis. Additionally, it turned out that it does not exist in all fish species always a correlation between utricle and saccule. Therefore it can be suggested that the saccule participates less in the equilibrium sense than the utricle. Such hints can be found in literature as well: Some investigations urge that the saccule participates in the auditory sense.