Ziel dieser Arbeit war die Bestimmung der diagnostischen Wertigkeit der USPIO- gestützten MR-Lymphographie mittels Sinerem® gegenüber der nativen MRT bei der Detektion von Lymphknotenmetastasen. Hierbei handelt es sich um ein i.v. applizierbares Kontrastmittel auf Partikelbasis für die MR-tomographische Lymphknotendiagnostik. Das vorselektionierte Studienkollektiv umfasste ausschließlich Patienten mit lokalisiertem Prostata- oder Harnblasenkarzinom. Die insgesamt drei klinischen Multicenter-Studien (Phase IIII) wurden von der Firma Guerbet (Paris, Frankreich) gesponsort. Das Votum der zuständigen Ethikkommission sowie das schriftliche Einverständnis aller in der Studie untersuchten Patienten lagen vor. Insgesamt wurden 68 Patienten (63 Männer, 5 Frauen) mit lokalisierten Karzinomen des kleinen Beckens in die Studie eingeschlossen. Aufgrund der Tumorerkrankung bestand bei allen Patienten die Notwendigkeit einer pelvinen Lymphadenektomie. Von initial 68 Patienten konnten 60 Patienten (45 Prostatakarzinom, 15 Harnblasenkarzinom) ausgewertet werden. Vier Patienten lehnten die zweite MRT-Untersuchung ab, bei einem Patienten gab es technische Probleme und zwei Patienten wollten sich nach stattgehabter MR-Lymphographie der geplanten Lymphadenektomie nicht mehr unterziehen. Ein weiterer Patient musste aufgrund einer chronisch lymphatischen Leukämie ausgeschlossen werden. Jeweils vor und 24 Stunden nach Kontrastmittelgabe wurde eine MRT mit identischem Untersuchungsprotokoll durchgeführt. Dieses beinhaltete eine axiale PD-gewichtete SE-Sequenz, gefolgt von einer axialen T2*-gewichteten GRE-Sequenz in allen drei Studien. In der zweiten Studie erfolgte eine zusätzliche T2*-gewichtete MEDIC-Sequenz, welche in der dritten Studie durch eine parasaggitale Schnittführung ersetzt wurde. Die bis dahin in ähnlichen Studien übliche 256er Matrix wurde zugunsten einer höheren Bildqualität durch eine 512er Matrix abgelöst. Das Kontrastmittel (Sinerem®) wurde intravenös in einer Dosierung von 2,6 mmol Fe/kg Körpergewicht appliziert. Die Auswertung der MRT-Bilder erfolgte durch zwei erfahrene Radiologen. Anhand der visuellen und histopathologischen Ergebnisse wurde eine Patient-zu-Patient basierte Korrelation durchgeführt. Anschließend konnten die Sensitivität, Spezifität sowie der negative als auch der positive prädiktive Wert der nativen und der kontrastmittel-gestützten MRT bestimmt und miteinander verglichen werden. In der nativen MRT konnten die Lymphknoten lediglich anhand des Größenkriteriums klassifiziert werden, so dass Patienten mit Lymphknoten über 10 mm Durchmesser als metastatisch gewertet wurden. Die Sensitivität der nativen MRT betrug 41% und die Spezifität 78% bei einem PPV von 41% und einem NPV von 77%. Die Sensitivität der MR-Lymphographie mit Sinerem® betrug hingegen 94,11% (92% beim Prostatakarzinom vs. 100% beim Harnblasenkarzinom), die Spezifität 90,5% (88% vs. 90,9%). Der PPV betrug 80% (73% vs. 80%) und der NPV 97,43% (97% vs. 100%). Die Ergebnisse zeigen deutlich der Überlegenheit der kontrastmittel-gestützten MRT. Insgesamt wurde Sinerem® von den Patienten gut vertragen. Bei 11,6% kam es während der Kontrastmittelapplikation zu leichten, ziehenden Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, welche jedoch nach Beendigung der Kurzinfusion sistierten. Ein Drittel der Patienten mit anamnestisch bekannter Atopie erlitten eine milde allergische Reaktion, die nach 15 Minuten ohne medikamentöse Intervention regredient war. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der hohe negative prädiktive Wert der MR-Lymphographie mittels Sinerem® die Selektion von Patienten mit negativem Lymphknotenstatus bei bekanntem Prostata- oder Harnblasenkarzinom erlaubt. Patienten mit fraglicher Lymphknotenmetastasierung sollten sich auch weiterhin einer diagnostischen Lymphadenektomie unterziehen.
Purpose: To prospectively assess the value of unenhanced versus ultrasmall superparamagnetic iron oxide (USPIO)–enhanced magnetic resonance lymphography (LNMRI) for depiction of pelvic lymph node metastases in patients with localized urologic tumors of the true pelvis. Material and Methods: The 3 sponsored clinical studies presented here were approved by the university ethics committee, and written informed consent was obtained from all patients. A total of 68 patients (♂ 63, ♀ 5) with localized cancer of the true pelvis were included in the study. All patients had an indication for lymphadenectomy on the basis of clinical data. Sixty (45 prostate cancer, 15 bladder cancer) of the 68 patients were included in the analysis. The other 8 patients were excluded because 4 refused a second MR examination, 1 could not undergo MRI because of technical problems, 2 patients refused lymphadenectomy and 1 patient was excluded because of a chronic lymphatic leukemia initially missed. MRI was performed before and after intravenous administration of an ultrasmall iron oxide particle (Sinerem®) at a dose of 2.6 mmol Fe/kg body weight. An identical protocol was used before and after contrast administration comprising a proton-density-weighted axial spin echo sequence followed by an axial T2*-weighted GRE sequence in all three studies. All MR images were interpreted by two radiologists in a consensus reading. The imaging and histopathological results were correlated on a patient-by-patient basis. Sensitivity, specificity, and positive and negative predictive values and likelihood ratios were determined for the whole population and for the PCA and BCA group. Pre and post contrast test results were statistically tested for significant differences. Results: Unenhanced MRI classifying all lymph nodes greater 10 mm as metastatic had a sensitivity of 41% and a specificity of 78% with a PPV of 41% and an NPV of 77%. LNMRI had an overall sensitivity of 94.11% (92% for prostate cancer versus 100% for bladder cancer), specificity of 90.5% (88% versus 90.9%), PPV of 80% (73% versus 80%), and NPV of 97.43% (97% versus 100%). Liklihood ratios demonstrated high diagnostic value of SPIO enhanced lymphography. Chi-square testing showed significant results for sensitivity, PPV and NPV in all patients and in the PCA group. Conclusions The high negative predictive value of LNMRI using lymphotrophic iron oxide particles enables reliable selection of nonmetastatic patients with bladder or prostate cancer. Patients with doubtful lymph nodes have to undergo pelvic lymph node dissection.