dc.contributor.author
Stech, Angelika
dc.date.accessioned
2018-06-07T19:19:17Z
dc.date.available
2013-08-12T11:55:42.624Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/5977
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-10176
dc.description
1\. Einleitende Bemerkungen zur Aufgabenstellung 2\. Forschungsgeschichte und
Quellenstand 3\. Die Berliner Sammlung eisenzeitlicher Funde aus dem Tessin
4\. Die alpine Golaseccakultur 4.1. Geografischer Überblick 4.2. Historischer
Überblick 4.3. Das Ethnikum 4.4. Chronologie und Typologie 4.5. Die
Trachtausstattung 4.6. Das Bestattungswesen 4.7. Die Gräberfelder um
Bellinzona 5\. Das Gräberfeld von Molinazzo 6\. Das Gräberfeld von Castione
7\. Das Gräberfeld von Castaneda 8\. Die Grabfunde von S. Pietro 9\. Das
Gräberfeld von Giubiasco 10\. Bronzegefäße und Holztassen 11\. Tongefäße 12\.
Eisenfunde 13\. Trachtzubehör aus Bronze 14\. Trachtzubehör aus Bernstein 15\.
Darstellung und Untersuchungen der Grabinventare aus Molinazzo 16\.
Darstellung und Untersuchung der Grabinventare aus S. Pietro 17\. Darstellung
und Untersuchung der Grabinventare aus Giubiasco 18\. Zusammenfassung /
Summary 19\. Verzeichnisse 20\. Katalog 21\. Tafeln
dc.description.abstract
Im Sammlungsbestand des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin befinden
sich rd. 400 Objekte aus dem Tessin, die zum überwiegenden Teil der alpinen
Golaseccakultur zugerechnet werden können. Sie stammen aus einigen der großen
Gräberfelder in der Gebirgs-Region um Arbedo (Castione, Castaneda, Giubiasco
und Molinazzo), die eine kontinuierliche Belegung von ca. 500 bis 200 v. Chr.
zeigen und deren Bevölkerung allgemein als ’Lepontier’ bezeichnet bzw. von
lepontischer Kultur gesprochen wird. Die Nekropolen wurden ab dem ausgehenden
19. Jahrhundert von privater Seite ausgebeutet und das Material an
verschiedene Museen verkauft. Bei den Berliner Objekten handelt es sich vor
allem um unausgeschiedene Funde, aber auch um vermeintliche Inventare, wobei
der fehlende Fundzusammenhang und die mögliche Unzuverlässigkeit der
Vergesellschaftungen durchaus bekannt waren. Die Berliner Funde datieren in
die späte Hallstatt- und frühe Latènezeit, doch sind auch vereinzelt
Mittellatènetypen vorhanden. Der Schwerpunkt liegt in der regio¬nalen
Zeitstufe Tessin D, die dem Horizont LT A entspricht, jedoch noch keine
Latènefibeln enthält. Das Material repräsentiert gut das Beigabenspektrum, wie
es in den Tessiner Gräberfeldern zu finden ist. Es handelt sich zum einen um
Gefäßbeigaben aus Keramik, bei denen vor allem die zahlreichen lokalen
Bechertypen chronologische Relevanz haben. Dazu kommen Bronzegefäße, die
sowohl aus einheimischer Fertigung (wie Situla und große Tasse) stammen als
auch Importe (etruskische Schnabelkanne) darstellen. Zum anderen kommen
Trachtbestandteile aus Bronze, Eisen und Bernstein vor, die wegen der
Beigabensitte überwiegend zur weiblichen Tracht gehören. Diese ist
gekennzeichnet durch umfangreichen Fibelschmuck, repräsentiert durch
verschiedene Arten von Sanguisugafibeln und bronzenen Latènefibeln,
Ohrschmuck, sowie breite Gürtelbleche. Schwere Bernsteinketten stellen
ebenfalls ein lokales Charakteristikum dar. Die Ausstattung der Männergräber
ist auf die Fibelbeigabe (der Typenvorrat umfaßt hier Schlangen- und
Dragofibeln und die Certosafibel vom Tessiner Typ) und wenige Eisenobjekte
beschränkt: Messer, Koppelringe, Gürtelschließen. Ein besonders seltenes
Objekt stellt der Eisenhelm dar. Die lepontische Region zeigt im Fundmaterial
enge Verbindungen mit den beiden anderen Zentren der Golaseccakultur um Como
Ca’Morta und Castelletto Ticino/Sesto Calende, doch werden auch sehr
individuelle Züge deutlich wie der abweichende Ritus der Körperbestattung, der
noch bis in römische Zeit beibehalten wird. Daneben wird durch die Aufnahme
und Umformung fremder Typen die Kreativität des lepontischen Kunsthandwerks
deutlich, das zahlreiche lokale Ausprägungen fertigt. Dies hat zur
Formulierung des ’Tessiner Typs’ bei verschiedenen Fundgattungen geführt.
Deutlich werden Verbindungen nicht nur in die Poebene und nach Etrurien,
sondern vor allem auch nach Osten, wo vielfach Anregungen für den lokalen Stil
zu sehen sind. Doch ist auch ein reger Austausch der Region mit dem Schweizer
Mittelland bemerkbar; keltischer Einfluß wird erstmals im ausgehenden 5.
Jahrhundert mit den durchbrochenen Gürtelhaken deutlich. Diese vielfältigen
Verbindungen sind zum einen sicher auf kulturelle Strömungen zurückzuführen,
dürften besonders aber durch die Lage der Region an einer die Alpen
überquerenden Nord-Süd-Achse begründet sein. Hierdurch wird die alpine
Golaseccakultur zu einem wichtigen Mittler zwischen Etruskern und Kelten,
wobei sich die Prosperität in quantitativ und qualitativ gut ausgestatteten,
aber recht egalitären Gräbern abbildet. Die Zuschreibung zu einem keltischen
Stamm der Lepontier ist der römischen Geschichtsschreibung geschuldet und
entspricht letztlich nicht der kulturellen Entwicklung im Tessin. Doch ist die
Namensgebung in der Forschung allmählich so fest verankert, dass durchaus von
Lepontiern gesprochen werden kann. Demnach beschreibt die vorliegende Arbeit
anhand der Berliner Museumsfunde die lepontische Kultur.
de
dc.description.abstract
Berlin’s Museum of Prehistory and Early History has some 400 objects from
Tessin, the majority of which can be attributed to the Alpine Golasecca
culture. They originate from several of the large necropolis in the
mountainous region around Arbedo (Castione, Castaneda, Giubiasco and
Molinazzo) which were shown to have a continuous covering from circa 500 till
200 b. c. Its population was generally termed Lepontic, or else is spoken of
lepontic culture. Towards the End of the 19th century the necropolis were
plundered by private activities and the material was sold to various museums.
The Berlin objects consist mainly of mixed-up finds, but also of presumably
entire sets of grave goods. The absence of data relating to their discovery
and the dubious nature of their relationship was acknowledged. The Berlin
finds date from late Hallstatt and early Latène period, though there are a few
of Middle Latène typ. Most of them belong in the regional time period Tessin
D, which corresponds to horizon A, but contains no Latène fibulae. The
material represents a good spectrum of the grave goods found in the Tessin
burial areas. On the one hand there are ceramic vessels, of which the numerous
local types of beaker are relevant chronologically. There are also bronze
vessels, some of native manufacture (Situla), as well as imports (Etruscan
sprout-flagon). On the other Hand, components of costume of bronze, iron and
amber occur which customarily belong to womans’ attire. These are
characteristic of extensive brooch decoration, represented by different sorts
of sangisuga fibulae and bronze Latène fibulae, ear decoration of amber
pearls, as well as broad girdle plates. Heavy amber necklaces are also typical
of the district. The provsions in the mens’ graves are limited to gifts of
brooches (the range of types here includes snake- and dragon brooches and the
Certosa brooch of Tessin Type) and a few iron objects: knives, “Koppelringe”
and girgle-hooks. An iron helmet is an exceptionally rare piece. The material
found in the Lepontic region indicates strong connections with the other two
centres of Golasecca culture around Como Ca’Morta and Castelletto Ticino/Sesto
Calende, though very individual traits were obvious, as was the deviation in
burial rites (inhumation) which were adhered to till Roman times. Moreover, it
becomes clear that Lepontic creativity was influenced by the uptake and
adaptation of foreign types, as seen in many distinctive local artefacts. Thus
several diverse finds have come to be defined as “Tessin Type”. There are
clear connections not only to the Po valley and Etruria, but especially to the
east, where many stimuli to the local style can be found. An active exchange
between this region and central Switzerland is noteworthy. At the End of the
5th century, openwork belt hooks give the first clear indication of Celtic
influence. These abundant connections can be attributed on the one hand to
cultural flux, on the other to the region’s situation on a North-South axis
through the Alps. Thereby the alpine Golasecca culture became an important
mediator between the Etruscans and the Celts. Its prosperity is illustrated by
graves that are well bestowed in quantity and quality, yet are quite
egalitarian. Assigning a Celtic origin to the Leponti is caused by Roman
historians and does not accord with the cultural development in Tessin. But
gradually the nomenclature has become so well established among researchers
that we can positively refer to Leponti. Accordingly, the foregoing text
describes the Berlin museum’s artefacts with references to the Lepontic
culture.
en
dc.format.extent
556 zzgl. 63 Tafeln
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Lepontic culture
dc.subject
Iron Age contact
dc.subject
Prehistoric trade
dc.subject
Alpine Golasecca culture
dc.subject
Tessiner burial aereas
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie
dc.title
Eisenzeitliche Grabfunde im Tessin
dc.contributor.contact
astech@zedat.fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Biba Terzan
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfram Schier
dc.date.accepted
2013-06-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094600-9
dc.title.subtitle
Beiträge zur alpinen Golasecca-Kultur anhand der Funde im Museum für Vor- und
Frühgeschichte (Berlin)
dc.title.translated
The Iron Age grave findings in Tessin
de
dc.title.translatedsubtitle
Contributions to the Alpine Golasecca culture on the basis of finds of the
Museum of Prehistory and Early History (Berlin)
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094600
refubium.mycore.derivateId
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access