Studienziel: Ein gesteigertes intrauterines Wachstum des Feten, die fetale Makrosomie, ist klassisches Zeichen der Fetoptahia diabetica. Dieses wird bedingt durch eine Vielzahl von Parametern, durch wachstumsfördernde Faktoren im engeren Sinne wie auch genetische und Umweltfaktoren. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss des Proteohormons Leptin auf das fetale Wachstum bei Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes zu evaluieren. Methodik: Betrachtet wurden die Zusammenhänge zwischen der im Nabelschnurblut bestimmten Leptinkonzentration einerseits und verschiedenen neonatalen anthropometrischen Parametern andererseits. Auch zu verschiedenen Zeitpunkten vor der Geburt des Kindes per Ultraschalldiagnostik bestimmte biometrische Parameter flossen in die Betrachtung ein. Des Weiteren wurde der Zusammenhang zwischen Leptin und anderen als wachstumsfördernd bekannten Faktoren wie Insulin, Glukose und Lipiden im kindlichen und mütterlichen Stoffwechsel sowie an der Schnittstelle dieser beiden, der Plazenta, untersucht. Das Studienkollektiv umfasste 128 Gestationsdiabetikerinnen. Ergebnisse: Es ließ sich eine signifikante Korrelation nachweisen zwischen der Leptinkonzentration im Nabelschnurblut und verschiedenen neonatalen anthropometrischen Parametern wie dem Geburtsgewicht, dem BMI, dem Ponderal Index, dem Abdominalumfang und der an verschiedenen Lokalisationen gemessenen Hautfaltendicke des Neugeborenen und diversen fetalen biometrischen Parametern, die pränatal per Ultraschall bestimmt wurden, wie der Ausprägung des subkutanen Fettgewebes an verschiedenen Lokalisationen sowie dem Abdominalumfang. Die im maternalen Blut kurz vor Entbindung des Kindes bestimmten Parameter Leptin, Insulin und Glukose standen nicht in signifikantem Zusammenhang mit der im Nabelschnurblut gemessenen Leptinkonzentration, auch zeigte sich keine signifikante Korrelation der maternalen Leptinkonzentration vor der Entbindung mit dem Geburtsgewicht des Kindes oder dem Plazentagewicht, welches jedoch signifikant korrelierte mit der Konzentration des Nabelschnurleptins. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass das Hormon Leptin bei Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes einen Einfluss auf das fetale Wachstum zu haben scheint. Dies lässt sich anhand der signifikanten Korrelationen zwischen der unmittelbar postpartal aus dem Nabelschnurblut bestimmten Leptinkonzentration mit diversen Parametern, die in Zusammenhang mit dem fetalen Wachstum stehen, annehmen. Hierzu zählen sowohl fetale biometrische Parameter, die präpartal per Ultraschall ermittelt wurden, als auch neonatale anthropometrische Parameter. Den Ergebnissen der Studie entsprechend ist die fetale, im Nabelschnurblut bestimmte Leptinkonzentration als ein Marker für das Maß der fetalen Fettmasse anzusehen.
Objective: The aim of this study was the investigation of the influence of the proteohormone leptin on fetal growth in pregnancies complicated by gestational diabetes mellitus. Study design: 128 women with gestational diabetes were followed during their pregnancies to investigate the correlation between neonatal cord blood leptin and different neonatal anthropometric parameters as well as biometric parameters measured by ultrasound at different stages of the pregnancy. Furthermore the connection between leptin and other factors known to be growth- stimulating such as insulin, glucose and lipids were evaluated in the neonate, the mother and in the placenta. Results: A significant correlation could be found between the concentration of leptin in the umbilical cord blood and different neonatal anthropometric parameters linked to the fetal fat mass like birth weight, BMI, ponderal index , abdominal circumference and skinfold- thickness as well as biometric parameters that were taken by ultrasound before birth. There was also a positive correlation between cord blood leptin and the weight of the placenta. The concentration of leptin in the maternal blood measured shortly before the delivery didn´t correlate significantly with neonatal cord blood leptin, the birth weight of the newborn or the placental weight. Conclusion: According to the results of this study the hormone leptin seems to be a growth- stimulating factor in pregnancies with gestational diabetes mellitus. The concentration of leptin in the umbilical cord blood is apparently a measure for the fetal fat mass.