Menopause und die Wahrnehmung der Wechseljahre sind vielfach Gegenstand der internationalen Literatur. Es werden sowohl kulturelle Faktoren als auch migrationsspezifische Erfahrungen als potentielle Einflussgrößen auf das Erleben der Wechseljahre diskutiert. In Deutschland lagen bisher nur wenige Studien zu diesem Thema vor. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Teilstudie einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Querschnittsstudie, in der quantitative und qualitative Daten erhoben wurden. Anhand von einem selbstadministrativen, validierten Fragebogen in deutscher und chinesischer Sprache wurde die quantitative Befragung (Zufallsstichprobe, Alter 45-60 J.) durchgeführt. Die qualitative Datenerhebung wurde mit Hilfe von leitfadengestützten face-to-face Interviews durchgeführt. Ziel der vorliegenden Studie war es das Erleben der Wechseljahre von nach Deutschland migrierten Chinesinnen (n=126) im Vergleich zu den einheimischen deutschen Frauen (n=420) einerseits und in Peking lebenden Chinesinnen (n=218) andererseits zu betrachten. Dabei ging es speziell um die Wahrnehmung der Beschwerden (MRS II) und um die Einstellung und den Umgang mit den Wechseljahren. Die Ergebnisse zeigten, dass die Beschwerdenstärke sowohl nach Herkunftsland als auch nach Aufenthaltsland variierten. Die nach Deutschland migrierten Chinesinnen gaben signifikant häufiger starke Beschwerden an als die in Peking lebenden Chinesinnen. Gleichzeitig lag die Beschwerdenprävalenz der chinesischen Migrantinnen deutlich unterhalb der deutschen Frauen. Auch im Gesundheitsverhalten wurden Unterschiede zwischen den Vergleichskollektiven deutlich. Einzelne soziodemographische und psychosoziale Faktoren standen im Zusammenhang mit häufigerem Auftreten von Wechseljahrsbeschwerden. So wurde besonders bei den deutschen Frauen deutlich, dass die berufliche Situation Einfluss auf das Erleben der Wechseljahre hatte. Dagegen konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen häufigen Verzehr von Sojaprodukten und selteneren Auftreten von starken Wechseljahrsbeschwerden gefunden werden. Vor allem in den qualitativ erhobenen Daten wurde außerdem ein Mehrbedarf an Information über Menopause und Hormontherapie deutlich. Dies betrifft im Sinne einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung auch das Wissen um migrationsspezifische Lebensanforderungen. Um die transkulturellen Prozesse besser zu verstehen, sind noch genauere Untersuchungen in Bezug auf die unterschiedlichen Copingstrategien und Ressourcen notwendig.
The objectives of this study was to examine the experience of menopause in Chinese women, German women and migrant women from China. Are there differences regarding the symptom reporting? Can differences be explained by the intake of soy? Are there associations between the intensity of symptoms and socio-cultural factors? This cross-sectional study aimed to compare the menopausal experience and symptom reporting between migrant women from China (n=126) and German women (n=420) living in Berlin and Chinese women living in Peking (n=218) aged 45-60 years. The study participants were surveyed with a structured questionnaire in German and in Chinese language. Additional 22 German women and 22 Chinese women in Berlin were interviewed about their experience of menopause. The analysis of the findings in this study disclosed differing symptom patterns between Chinese women in Peking and Chinese women in Berlin and similar symptom patterns between the latter ones and German women. The analysis did not show a relation between soy intake and the intensity of symptom reporting. Socio-demographic and psycho-social factors had a considerable impact on symptom reporting. The qualitative analysis shows that there is a need for more information about menopause and menopausal hormone therapy. In conclusion the role of migration related and cultural factors are not clear yet. Nevertheless there are a lot of factors that influences the perception of menopause. The special experience and living conditions of migrant women should be taken into account from the attending physician.