Die prähospitale Versorgung von Patienten mit ischämischem Schlaganfall wird wesentlich vom Schweregrad des Schlaganfalls, dem Alter des Patienten und vor allem vom (Handlungs-)Wissen der Laien(-helfer) beeinflusst. Im Vordergrund steht die Alarmierung des Notrufs (112), der mit einer deutlich kürzeren prähospitalen Verzögerungszeit assoziiert ist. Die Alarmierung dieses Notrufs durch den Betroffenen (soweit möglich) und vor allem auch durch Zeugen/Anwesende sollte die zentrale Botschaft von Aufklärungskampagnen sein. Eine Möglichkeit die prähospitale Versorgung zu verbessern bietet die Laienaufklärung. Das Laienwissen weißt deutliches Verbesserungspotential auf. Hinsichtlich Schlaganfall-Risikofaktoren sind Patienten mit höherem Bildungstand und einer positiven Familienanamnese in Bezug auf Schlaganfall besser informiert. Aber auch der Erhalt gezielter Informationen zum Schlaganfall ist mit besserem Wissen zu Risikofaktoren assoziiert. Alleinlebende und ältere Patienten haben weniger Wissen zu Risikofaktoren des Schlaganfalls. Patienten mit niedrigerem Bildungsstand, die bisher keinen Kontakt zu Patienten mit Schlaganfall hatten und alleine leben, könnten also besonders von einer Aufklärung profitieren. Es gibt gute Hinweise darauf, dass die Information bei Männern anders aufbereitet werden sollte, als bei Frauen. Auch ist das Wissen bei Männern anders (meist geringer) als bei Frauen. Männer kennen vor allem Lebensstilfaktoren, Frauen nennen medizinische Erkrankungen als Risikofaktoren. In der Risikogruppe von Patienten mit Vorhofflimmern fand sich der geschlechtsspezifische Unterschied hinsichtlich eines besseren Laienwissens und Handelns bei Frauen wieder. Mittels Aufklärung (konkret eine Aufklärungsbroschüre, Aufkleber und Lesezeichen mit Merksätzen) kann die prähospitale Verzögerungszeit verbessert (verkürzt) werden: Zumindest bei Frauen sank die Verzögerungszeit nach einer solchen Aufklärung signifikant. Die intrahospitale Versorgung kann krankenhausabhängig sehr unterschiedlich schnell sein. Schneller vorsorgt werden Patienten teilweise auch in Abhängigkeit vom Tag in der Woche: am Wochenende (außerhalb der regulären Arbeitszeit) erfolgt die Versorgung schneller. Außerdem wird die intrahospitale Versorgungsgeschwindigkeit vom Schlaganfallschweregrad und der Prähospitalzeit signifikant beeinflusst. Intrahospitale Versorgungsabläufe können verbessert werden. Exemplarisch ist hier der Einsatz moderner Kommunikationsmittel zur Verbesserung komplexer Informationsprozesse genannt. Wenn die Ressourcen und die Logistik auf die Versorgung von Patienten mit Schlaganfall eingerichtet sind, haben die Tageszeit und der Wochentag dann auch nicht notwendiger Weise einen Einfluss auf die intrahospitale Verzögerungszeit. Wenn die Ressourcen eines MRT zur Verfügung stehen, können möglicher Weise sogar Patienten identifiziert werden, die außerhalb der Zulassung – z.B. bei unklarem Beginn der Schlaganfallsymptomatik - mit der Thrombolysetherapie behandelt werden können.
This work reports on factors contributing to pre- and intrahospital delay in the emergency management of acute stroke patients. Further, data on level of knowledge on stroke risk factors, stroke signs and appropriate behaviour is reported.