Jährlich erkranken weltweit mehr als 600.000 Patienten an einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich, über die Hälfte entwickelt nach primärer Therapie ein lokales oder lokoregionäres Rezidiv. In dieser Situation sind durch zunehmende Tumormassen bedingte Symptome für den Patienten belastend: schwer beherrschbare Schmerzen, die Einschränkung der oralen Nahrungsaufnahme und der daraus resultierende Gewichtsverlust bis zur Kachexie als auch die Einengung der Atemwege bis zum drohenden Tod durch Ersticken. Die bisher mögliche Verbesserung der Lebenserwartung von 3-6 Monaten ohne Therapie auf maximal 6-12 Monaten durch Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Optionen zeigt die dringende Notwendigkeit neuer Therapiestrategien, und sei es in palliativer Intention. Die Radiofrequenztherapie stellt heute einen integralen Bestandteil in der Behandlung verschiedener Tumoren dar, mittlerweile sind über 5000 Artikel zum Einsatz dieser Technik publiziert. Zum zielgerichteten Einsatz bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich liegen 10 Veröffentlichungen bei insgesamt 33 Patienten vor. Aufgrund dramatischer, bis zum Tode führender Komplikationen, wurde die grundlegende Evaluation dieser Technik im Tiermodell angemahnt, die bislang aber noch nicht veröffentlicht sind. In dieser Arbeit wurden erstmals aufeinander aufbauende Daten zum Einsatz der Radiofrequenztherapie für das PECA der Mundhöhle ex-vivo (porcine Zunge), in-vivo (Minischwein) und am Patienten untersucht. Während in den verfügbaren in-vivo-Versuchen die Tiere kurz nach Therapie geopfert wurden, wählten wir erstmalig einen Nachbeobachtungszeitraum von 7 und 14 Tagen, um die biologische Auswirkung der Therapie im Verlauf zu beurteilen. Unter Berücksichtigung der dargestellten Ergebnisse und Risikoprofile zeigt die RFITT bei konventionell austherapierten Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs somit nichtsdestotrotz einen vielversprechenden Therapieansatz: 1\. Mit Hilfe der RFITT können reproduzierbare Areale abladiert werden, die zudem signifikant über den ex- vivo zu erzielenden Werten liegen. 2\. Ein kontrastreicher Randbereich in der bildgebenden Verlaufskontrolle nach RFITT könnte zukünftig vielleicht als Erfolgskriterium gelten. 3\. Der transorale Zugang zur Zunge ist aufgrund des komplikationsarmen Verlaufes zu bevorzugen. 4\. Der Einsatz der RFITT in direkter Nähe von größeren Gefäßen sollte mit äußerster Vorsicht erwogen werden. 5\. Zur Vermeidung einer infizierten Osteoradionekrose sollte beim Einsatz der RFITT auf einen ausreichenden Abstand zum Unterkiefer geachtet werden. 6\. Durch den zielgerichteten Einsatz der RFITT ist eine kurzfristige Verringerungen der Tumorlast mit rascher Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. 7\. Es sollte auf eine zu erzielende Nekrosezone geachtet werden, die deutlich über das zu therapierende Tumorvolumen hinausgeht. Ob sich auch ein positiver Langzeiteffekt im Hinblick auf die Überlebenszeit ergibt kann auf Basis der zur Verfügung stehenden Daten noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden. Um den Stellenwert als auch die Effektivität der RFITT in der Behandlung des Plattenepithelkarzinoms im Kopf-Hals-Bereich zuverlässig einordnen zu können, sind weitere, auf unseren Ergebnissen aufbauende, Studien notwendig.
There are more than 600.000 new cases of squamous cell carcinoma oft the head and neck per year - the half of these will suffer from local or locoregional recurrence after definitive therapy. In this situation, symptoms due to growing tumor mass are a burden for patients: unmanageable pain reduced oral food intake leading to loss of weight and a restriction of the airway may cause death by suffocation. The current increase in life expectancy form 3-6 month without any therapy to 6-12 month with the full course of therapeutic options shows the strong need for therapeutic strategies. The radiofrequency induced therapy nowadays represents as integral part in the therapy of different malignancies. But while there could be found more than 5000 publications concerning this technique at all there are only 10 articles about the use in head and neck cancer patients. Due to dramatic, life-threatening complications the systematic evaluation of these technique in an animal model were repeatedly requested. In this current work we evaluated the use of the radiofrequency induced therapy in a serious of consecutive studies - ex-vivo (porcine tongue), in vivo (mini pig) and in patients - for the first time. Furthermore, in contrast to the current literature, we used a follow up period of 7 and 14 days in the animal model to find out more about the biological effect in course of time. In respect to our results, the radiofrequency induced therapy is promising approach inpatients with incurable advanced head and neck cancer: 1\. In-vivo reproducible areas could be treated by RFITT which where greater than expected after the ex-vivo-studies. 2\. A contrast enhancement surrounding the tumorous areal in radiological follow up after RFITT may be interpreted as criteria of success in future. 3\. The transoral approach is favorable due to reduced comorbidity. 4\. The use of RFITT close to great vessels should be considered only with extreme caution. 5\. To avoid the occurrence of infected osteoradionecrosis an adequate distance to bony structures should be maintained. 6\. In case of adequate use a reduction in tumor burden and an increase in quality of life is attainable in short term. 7\. There should be planed a therapeutic area which respects a security margin surrounding the tumor. If there will be a positive effect in respect to survival, could not be estimated at this time based on the available data. To define the future role of RFITT in the treatment of head and neck cancer patients finally, further studies based on our results are mandatory.