Hintergrund: Eine häufige Ursache für eine Nasenatmungsbehinderung (NAB) ist die verengte innere Nasenklappe (NK) und Nasenklappeninsuffizienzen. Bislang existiert noch keine Messmethode, mit welcher die pathologischen Veränderungen im Nasenklappenbereich hinreichend objektivierbar sind. So hängt die Diagnosestellung weiterhin von einer exakten klinischen Untersuchung ab, um die Zahl der unzufriedenen Patienten nach Septumplastik bei nicht erkannter Naseneingangsstenose zu reduzieren. Für die Korrektur dieser Pathologien sind vielfältige Techniken beschrieben worden wie beispielsweise Butterfly Grafts, Flaring Suturs und Spraeder Grafts. Diese weisen jedoch Schwächen hinsichtlich der Langzeitfunktionalität und/oder eines unbefriedigenden kosmetischen Ergebnisses auf. Eine neue Technik zur Aufspreizung und Stabilisation der inneren NK entwickelte àWengen 2004. Er verwendet eine dünne Titanspange, die standardisiert auf die Lateralknorpel durch Nähte fixiert wird und diesen somit aufspannt und stabilisiert. Ziel dieser Arbeit war es, die Technik nach àWengen bei Nasenklappeninsuffizienzen und -stenosen zu evaluieren und den Nutzen des Breathe-Implants® als Operationsmethode einzuschätzen. Material und Methoden: Im Rahmen einer multizentrischen prospektiven Studie und eines standardisierten Qualitätsfragebogens wurden die Ergebnisse nach Einsatz der Breathe-Implantate® über einen maximalen Zeitraum von 3,25 Jahren bei 40 Patienten ermittelt. Klinisch wurde eine relevante Funktionsstörung in der Nasenklappenregion durch Endoskopie, Cottle-Manöver oder Bachmann-Test diagnostiziert. Weiterhin erfolgten eine Rhinomanometrie und eine Fotodokumentation. Mit der 2004 von Stewart als krankheitsspezifisches Messinstrument entwickelten und validierten NOSE-Skala wurden die subjektiven Beschwerden vor und nach dem Eingriff hinsichtlich der NAB in Ruhe und bei Anstrengung sowie von Schlafstörungen oder Schnarchen, postoperativer Missempfindungen, Schmerzen und die kosmetische Zufriedenheit ermittelt und statistisch ausgewertet. Einflüsse des Geschlechtes und des Alters auf die Ergebnisse wurden geprüft. Ergebnisse: Die postoperative klinische Untersuchung zeigte endoskopisch eine deutliche Erweiterung des Nasenklappenwinkels und eine effektive Stabilisierung der Nasenflügel bei allen Patienten. Dieses subjektive Untersuchungsergebnis korrelierte mit den Ergebnissen des Qualitätsfragebogens. So lag die statistisch signifikante Erfolgsrate der durch das Breathe-Implant® verbesserten NAB nach im Mittel 13 Monaten bei 86 %. Die Verringerungen der Schlafstörungen und des Schnarchens konnten ebenfalls signifikant nachgewiesen werden. Ein weiteres vorteilhaftes Ergebnis war die nur geringe Schmerzhaftigkeit der Operationsmethode. Die Mehrheit der Patienten hatten keine oder nur geringe Missempfindungen. Dreiviertel der Patienten waren mit dem kosmetischen Ergebnis hinsichtlich einer kaum sichtbaren Formänderung der äußeren Nase sehr zufrieden. Im Vergleich der Gruppe mit dem Breathe-Implant® als alleiniger Eingriff und der Gruppe mit zusätzlicher Nasenchirurgie ließen sich keine signifikanten Unterschiede außer in Bezug auf die Schlafstörungen zugunsten der Gruppe mit der zusätzlichen Chirurgie feststellen. Bei strenger Indikationsstellung nach präoperativ exakter Analyse der Ursache für eine NAB, führt somit auch eine alleinige Nasenklappenchirurgie zur Verbesserung der nasalen Obstruktion. Signifikante Einflüsse von Alter und Geschlecht auf die prä- und postoperativen Aussagewerte konnten nicht festgestellt werden. In unserem Patientengut kam es postoperativ zu keinerlei Infektion. Auch die geringe Extrusionsrate bei bisher nur einem Patienten spricht für die gute Biokompatibilität von Titan. Ein weiterer Vorteil des Verwendens eines Implantates besteht darin, dass eine Morbidität am Transplantatgewinnungsort praktisch ausgeschlossen wird. Schlussfolgerung: Unsere Erfahrungen und Ergebnisse von 3,5 Jahren zeigen, dass das Breathe - Implantat® nach àWengen eine funktionell sehr effektive und sichere Methode zur Behandlung der statischen und dynamischen Pathologien im NK -bereich ist. Sie ist bei strenger Indikation zur NK -stabilisierung und -erweiterung geeignet und empfehlenswert. Die Technik ist eine chirurgisch einfache und präzise anwendbare Alternative im Vergleich zu den herkömmlichen Operationsmethoden. Die Entwicklung objektiver Verfahren zur sicheren und reproduzierbaren Abbildung der NK -pathologien ist abzuwarten, um Fehlindikationen zu vermeiden und Studiendesigns mit höherer Evidenz gestalten zu können. Kritisch zu werten ist die noch geringe Fallzahl unserer Studie. Wünschenswert wäre in der Zukunft außerdem ein Vergleich zweier homogener Patientengruppen mit NK -pathologien, die keiner zusätzlichen Eingriffe wie Septumplastik oder Nasenmuschelchirurgien bedürfen. Dabei sollte die eine Gruppe mit der Technik nach àWengen und die andere mit einer ähnlichen Operationsmethode wie Spreader Graft, Flaring Suture oder Butterfly Implantat behandelt werden, um im Vergleich die jeweilige Effektivität zu objektivieren. Diese Kohorten zu bilden, wird jedoch angesichts der komplexen anatomischen und physiologischen Problematik schwierig umfassend zu realisieren sein.
Background: A frequent cause for nasal airway obstruction is the incompetence of the internal nasal valve. Many techniques, e. g. Butterfly grafts, Flaring sutures and Spreader grafts, have been described for the management of cases with incompetent cartilage support or with narrowed nasal valve angle. However, all of these techniques show weaknesses in long-term functionality and/ or cosmetic results. A new technique to spread and stabilize the internal nasal valve was developed by àWengen in 2004. He used a thin titanium clamp, which, in a standardized way, was fixed with sutures at the upper lateral cartilage, in order to lateralize and stabilize the cartilage and to increase the cross sectional area. Aim: The aim of this work is to evaluate the surgical technique of àWengen and to assess the advantage of Breathe-Implants as a surgical method. Material and methods: In the context of a multicenter prospective study, a standardized questionnaire was used to determine the results with the Breathe®-Implants over a maximum follow-up period of 3.25 years in 40 patients. By use of the NOSE (Nasal Obstruction Symptom Score)-Scale, which was developed and validated by Stewart and Witsell in 2004, we collected and evaluated statistical data of subjective complaints before and after surgery concerning the nasal congestion in rest and during exercise, trouble sleeping, snoring, postoperative sensitivity, pain and satisfaction with the cosmetic result. Influences of gender and age of the patients on these parameters were examined. Results: The postoperative endoscopic examination showed in all patients a clear enlargement of the nasal valve angle and an effective stabilization of nasal wings. That subjective examination result correlated well with the results of the questionnaire. The statistical success rate of the Breathe®-Implant in a mean interval of 13 months was determined to 86 %, a value, which can be regarded as a significant. improvement of nasal airway obstruction. A reduction of sleep disturbances and snoring could also be detected. Another beneficial outcome was the very low pain caused by the procedure. The majority of the patients felt no or very low paraesthesias. Three-fourths of the patients were very pleased with the cosmetic result since changes in the shapes of their nose were hardly visible. A significant influence of age or gender of the patients on the pre- or postoperative predictive value could not be observed. There was also no postoperative infection observed in our patient population. The modest extrusion rate in only one patient reflects the excellent biocompatibility of titanium. A further advantage of using an implant is, that the morbidity on the donor graft site will be practically excluded. Conclusions: Our experiences and outcomes of 3.5 years of work show that the Breathe®-Implant according to àWengen is a functional very effective and safe procedure for the treatment of static and dynamic pathologies of the nasal valve. The method is - upon strict indication - suited and recommendable for stabilization and enlargement of the nasal valve region. The intermediate case number of our study has to be critically assessed. Within the described case group, this technique was shown to provide a simple, precise-to-use and effective alternative compared to conventional surgical methods.