Die vorliegende Arbeit vergleicht die Färbemethode eines polyklonalen Antikörpers (pAbBCG) gegen den M.-tuberculosis-Komplex mit der herkömmlichen ZN-Färbung in der mikrobiologischen Diagnostik. Folgende Fragen waren zu beantworten: 1. Welche Auswirkungen haben die Materialienauswahl und Materialienbeschaffenheit auf den Erfolg der pAbBCG-Färbung, 2. wie sensitiv und spezifisch ist die pAbBCG-Färbung unter Standardbedingungen, wie verhalten sich Sensitivität und Spezifität bei Materialien der Routinediagnostik und 3. welche zusätzlichen Informationen liefert eine immunhistochemische Färbung mit pAbBCG für die mikrobiologische Diagnostik. Die wichtigen Ergebnisse dieser Arbeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1\. Die Methoden, die bei Gewebeschnitten zum Einsatz kommen, ließen sich nicht ohne weiteres bei Proben aus der Mikrobiologie einsetzen. Es konnte gezeigt werden, dass sich dieses Problem umgehen lässt, wenn die Proben auf einem Glasobjektträger bei einer Temperatur von 60 °C für 72 h hitzefixiert und anschließend mit den benötigten Färbesubstanzen benetzt wurden. Herausgearbeitet wurde ebenso, dass die behandelte Probe eine möglichst hohe Dünnflüssigkeit und Transparenz aufweisen sollte. Als grundsätzlich geeignetes Probenmaterial für die pAbBCG-Färbung erwiesen sich BAL, Aszites und Liquor. 2\. Unter Standardbedingungen zeigte sich eine um mehrere Log-Stufen erhöhte Sensitivität der pAbBCG-Färbung (Anfärbung bei einer Konzentration bis 101/ml) gegenüber der ZN-Färbung (Anfärbung bei einer Konzentration bis 104/ml). Die pAbBCG-Färbung zeigte Kreuzreaktionen bei S. pyogenes, S. aureus, S. pneumoniae, Enterococcus, C. diphtheriae, C. amycolatum und Nocardien. Bei den Probematerialien aus der Routinediagnostik konnten nur die Ergebnisse der BAL ausgewertet werden. Hier zeigte sich eine Sensitivität bei der pAbBCG-Färbung von 6/10 versus der ZN- Färbung (2/10) und eine Spezifität bei der pAbBCG-Färbung von 250/267 versus der ZN-Färbung von 324/325. Auch hier zeigte sich eine erhöhte Sensitivität der pAbBCG-Färbung. Die Spezifität war bei beiden Methoden ähnlich hoch. 3\. Die immunhistochemische Färbung mit pAbBCG scheint zusätzliche Aussagen über die Aktivität der Tuberkulose möglich zu machen. Aufgrund des nur begrenzt verfügbaren positiven Probenmaterials ließ sich die Hypothese im Rahmen der mikrobiologischen Routineuntersuchungen nicht weiter untersuchen.
This research paper compares staining methods of the polyclonal antibody pAbBCG with M. tuberculosis complex, with the usual ZN staining in microbiological diagnostics. The aim was to answer the following questions: 1. What effect does the choice of materials and the material properties have on the success of the pAbBCG staining? 2. How sensitive and specific is the pAbBCG staining under standard conditions, and how do the sensitivity and specificity of materials react in routine diagnostics? and 3. Which additional information does immunohistochemical staining with pAbBCG deliver for microbiological diagnostics? The key results of this research can be summed up as follows: 1\. The methods commonly used on tissue samples could not simply be transferred, as such, to microbiological samples. It was shown that this problem could be solved by putting the samples on glass slides and heat-fixing them at a temperature of 60 °C for 72 hours before then being coated by the given staining agent. It was also shown that the treated samples should exhibit the highest possible fluidity and transparency in order. BAL, ascites and liquor proved to be basically suitable sample materials for pAbBCG staining. 2\. Under standard conditions, a multiple log-range increase in sensitivity was shown in pAbBCG staining (stained with a concentration of up to 101/ml) compared with ZN staining (stained with a concentration of up to 104/ml). The pAbBCG staining showed cross reactivities with S. pyogenes, S. aureus, S. pneumoniae, Enterococcus, C. diphtheriae, C. amycolatum and Nocardias. In the routine diagnostic sample materials, only the BAL results could be interpreted. They showed a senstivity in pAbBCG staining of 6/10 compared with ZN staining (2/10) and a specificity in pAbBCG staining of 250/267 compared with 324/325 in ZN staining. Here, too, the pAbBCG staining showed increased senstivity. The specificity was similarly high in both methods. 3\. Immunohistochemical staining with pAbBCG seems to allow for the possibility of conclusions about tuberculosis activity. However, due to the limited number of positive sample materials available, these hypotheses could not be further studied in the framework of routine microbiological reasearch.