Sternale Instabilität nach einer aorto-koronaren Bypassoperation mittels medianer Sternotomie ist eine relativ seltene, jedoch ernste Komplikation, die mit einer erheblichen Mortalitätsrate einhergeht. Besonders sind hierbei adipöse Patienten gefährdet. Die optimale Verschlussmethode ist Gegenstand einer kontroversen Debatte. Diese Studie wurde durchgeführt, um zu untersuchen, wie sich ein Sternumverschluss mittels Doppeldrähten auf die Inzidenz sternaler Instabilitäten auswirkt, und um mögliche andere Risikofaktoren zu identifizieren. Diese monozentrische prospektiv- randomisierte Studie wurde im Herzzentrum Brandenburg, Bernau durchgeführt. Wir haben eine neuartige Methode des Sternumverschlusses mittels Doppeldrähten mit einem konventionellen Verschluss mit acht Einzeldrähten verglichen. 200 adipöse Patienten mit einem BMI von ≥ 30 kg/m², die sich einer isolierten aorto-koronaren Revaskularisation mit der Verwendung der linken Arteria mammaria interna unterzogen haben, wurden nach dem Zufallsprinzip entweder mit einem Sternumverschluss durch Doppeldrähte (DW) (n=100) oder durch Einzeldrähte (SW) (n=100) versorgt. Die Risikoprofile der Patienten waren in beiden Gruppen vergleichbar. Postoperativ haben wir die Inzidenz sternaler Instabilität betrachtet. Die Nachbeobachtungszeit betrug 6 Wochen. Während dieser Zeit traten 21 Fälle sternaler Instabiliäten auf, davon 5 Patienten in der Doppeldrahtgruppe (5 %) und 16 Patienten in der Einzeldrahtgruppe (16 %) (p = 0,019). Somit zeigte sich in der Doppeldrahtgruppe eine um 68,75 % geringere Inzidenz sternaler Instabilität im Vergleich zu der Einzeldrahtgruppe. In der logistischen Regressionsrechnung erwies sich der Verschluss mittels Doppeldrähten als ein unabhängiger Schutzfaktor (OR: 0,276; p=0,029). Rauchen (OR: 5,5; p=0,006) und postoperatives Delir (OR: 3,5; p=0,033) zeigten sich dagegen als unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung sternaler Instabilität. Im Ergebnis lässt sich bei adipösen Patienten (BMI ≥ 30 kg/m²), die sich einer isolierten aorto-koronaren Revaskularisation mit der Verwendung der linken Arteria mammaria interna unterzogen haben, durch die Versorgung mit Doppeldrähten bei dem Sternumverschluss die Inzidenz sternaler Instabilität signifikant senken, verglichen mit der Verwendung von acht Einzeldrähten.
Sternal instability after CABG via median sternotomy is a relatively rare but serious complication accompanied by a considerable rate of mortality. Obese patients are at high risk for sternal instability after CABG. The optimal method of sternal closure is subject of a controversial debate. This study was conducted to examine the impact of double-wire sternal closure and other possible risk factors on sternal instability. We performed a single-center prospective randomized study at the Heart Center Brandenburg, Bernau, comparing a newly invented method of sternal closure by the use of double wires to the conventional closure by eight single wires. 200 obese patients with a BMI of ≥ 30 kg/m² undergoing isolated CABG with left internal mammary artery (LIMA) graft were randomly assigned to sternal closure either by double wires DW (n = 100) or by single wires SW (n = 100). Patients´ characteristics were similar in both groups. Postoperatively, we focused on the incidence of sternal instability. The follow-up period was 6 weeks. During follow-up, there was a total of 21 cases with sternal instability: 5 patients in the DW group (5 %) and 16 patients in the SW group (16 %) (p = 0.019). Hence, the incidence of sternal instability proofed to be 68.75 % lower in the DW group, compared to the SW group. Logistic regression analysis showed sternal closure via double wires as an independent protection factor (OR: 0.276; p=0.029). Smoking (OR: 5.5; p=0.006) and postoperative delirium (OR: 3.5; p=0.033) turned out to be independent risk factors for the development of sternal instability. In our experience, the use of double-wire sternal closure significantly reduces postoperative sternal instability in obese patients (BMI ≥ 30 kg/m²) undergoing isolated CABG with LIMA graft, compared to the use of eight single wires.