Despite being, by their own description, ‘the product of five hundred years of struggle,’ some external supporters of the Zapatistas have attempted to search for historical precedent for the movement, composed mainly of indigenous Maya people from Chiapas, Mexico, in pre-conquest Maya societies. This article interrogates the credibility of such interpretations and considers the motivations and assumptions underlying attempts to identify continuities between the Precolumbian Maya past and the Zapatista movement. It is argued that, besides from advocating a prefigurative politics that represents a radical departure from the Marxist revolutionary ideology that characterised the twentieth century, part of the novelty and appeal of neo-Zapatismo is that it is said to be rooted in indigenous Maya practices and traditions. The fixation on identity politics and hostility towards alternative political or economic possibilities in recent decades had resulted in an overemphasis on the ‘indigenous Maya-ness’ of the movement, to make public discourse more amenable to the Zapatistas’ wider goal of radical democratic transformation and struggle against neoliberal capitalism. The identification of links between the Precolumbian Maya and the Zapatistas form part of such attempts to ‘prove’ the indigenousness of the movement, which has become integral in constructing its revolutionary ‘authenticity.’
Obwohl sie sich selbst als „das Ergebnis von fünfhundert Jahren Kampf“ bezeichnen, versuchen einige externe Unterstützer*innen der Zapatistas – einer Bewegung, die sich hauptsächlich aus indigenen Maya aus Chiapas, Mexiko, zusammensetzt – historische Vorläufer dieser Bewegung in den Maya-Gesellschaften vor der spanischen Eroberung zu finden. Dieser Artikel hinterfragt die Glaubwürdigkeit solcher Interpretationen und untersucht die Motive und Prämissen, die den Versuchen zugrunde liegen, Kontinuitäten zwischen der präkolumbianischen Maya-Vergangenheit und der Zapatista-Bewegung zu identifizieren. Es wird argumentiert, dass neben der Befürwortung einer präfigurativen Politik, die eine radikale Abkehr von der marxistischen revolutionären Ideologie des 20. Jahrhunderts darstellt, der Reiz des Neuen und die Anziehungskraft des Neo-Zapatismus zum Teil darin besteht, dass er angeblich in den indigenen Maya-Praktiken und -Traditionen verwurzelt ist. Die Fixierung auf Identitätspolitik und die Feindseligkeit gegenüber alternativen politischen oder wirtschaftlichen Möglichkeiten in den letzten Jahrzehnten haben zu einer Überbetonung der „indigenen Maya-Identität“ der Bewegung geführt, um den öffentlichen Diskurs für das übergeordnete Ziel der Zapatist*innen, eine radikale demokratische Transformation und den Kampf gegen den neoliberalen Kapitalismus, empfänglicher zu machen. Die Identifizierung von Verbindungen zwischen den präkolumbianischen Maya und den Zapatist*innen ist Teil solcher Versuche, die Indigenität der Bewegung „zu beweisen“, die für die Konstruktion ihrer revolutionären „Authentizität“ von zentraler Bedeutung geworden ist.