Für erfahrene Notärzte ist die endotracheale Intubation (ETI) der Goldstandart zur Atemwegssicherung in der prähospitalen Notfallmedizin. Dennoch wurden viele Probleme dieser Methode beschrieben, die einen signifikanten Einfluss auf das Outcome der Patienten hatten. Eine systematische Evaluation der ETI zeigte unterschiedliche Ergebnisse zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Anwendern. In unserer Untersuchung haben wir Faktoren untersucht, die zu einer erschwerten ETI führten. Über einen Zeitraum von einem Jahr wurden prospektiv Daten bezüglich spezifischer Faktoren der Patienten und Umgebungsbedingungen erhoben. Eine schwierige ETI wurde definiert als Notwendigkeit von mehr als 3 Intubationsversuchen oder eine schlechte Einstellbarkeit der Stimmlippenebene (Cormack und Lehane Grad 3 oder schlechter). Für jeden Patienten wurden biophysikalische Eigenschaften und Faktoren des Umfeldes beurteilt. Im Vorfeld wurden die Notärzte hinsichtlich einer erwarteten schwierigen ETI befragt. Von 3.979 behandelten Patienten wurden 305 (7,7%) intubiert. 276 Patienten konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden. Die Inzidenz einer erschwerten ETI lag bei 13%. In 4 Fällen (1,4%) war eine ETI unmöglich, dennoch konnte die Oxygenierung bei allen Patienten sichergestellt werden. Eine schwierige ETI war mit dem Vorhandensein eines limitierten Platzangebotes zur ETI (p<0,01), einem kurzen Hals (p<0,01), Adipositas (p<0,01), Verletzungen im Bereich des Gesichtes (p<0,01), einer verringerten Mundöffnungsfläche (p<0,01) und einer ankylosierenden Spondylitis (p<0,01) vergesellschaftet. Bei einer ETI auf dem Boden oder bei Patienten mit einer immobilisierten Halswirbelsäule konnte keine erschwerte ETI nachgewiesen werden. Die Inzidenz eines unerwarteten schwierigen Atemweges betrug 5%. In unserem ärztlich besetzten Rettungsmittel liegt die Inzidenz einer erschwerten ETI bei 13%. Als prädispositionierende Faktoren konnten beengte Platzverhältnisse und bestimmte biophysikalische Faktoren der Patienten (kurzer Hals, Adipositas, Verletzungen im Gesichtsbereich und anatomische Einschränkungen) detektiert werden. In 5% aller ETI kam es zu einem unerwarteten erschwertem Atemweg.
For experienced personnel endotracheal intubation (ETI) is the gold standard to secure the airway in prehospital emergency medicine. Nevertheless, substantial procedural difficulties have been reported with a significant potential to compromise patients' outcomes. Systematic evaluation of ETI in paramedic operated emergency medical systems (EMS) and in a mixed physician/anaesthetic nurse EMS showed divergent results. In our study we systematically assessed factors associated with difficult ETI in an EMS exclusively operating with physicians. Over a 1-year period we prospectively collected data on the specific conditions of all ETIs of two physician staffed EMS vehicles. Difficult ETI was defined by more than 3 attempts or a difficult visualisation of the larynx (Cormack and Lehane grade 3, or worse). For each patient ETI conditions, biophysical characteristics and factors of the surrounding scene were assessed. Additionally, physicians were asked whether they had expected difficult ETI in advance. Out of 3979 treated patients 305 (7.7%) received ETI. For 276 patients complete data sets were available. The incidence of difficult ETI was 13.0%. In 4 cases (1.4%) ETI was impossible, but no patient was unable to be ventilated sufficiently. Predicting conditions for difficult intubation were limited surrounding space on scene (p<0.01), short neck (p<0.01), obesity (p<0.01), face and neck injuries (p<0.01), mouth opening<3 cm (p<0.01) and known ankylosing spondylitis (p<0.01). ETI on the floor or with C-spine immobilisation in situ were of no significant influence. The incidence of unexpected difficult ETI was 5.0%. In a physician staffed EMS difficult prehospital ETI occurred in 13% of cases. Predisposing factors were limited surrounding space on scene and certain biophysical conditions of the patient (short neck, obesity, face and neck injuries, and anatomical restrictions). Unexpected difficult ETI occurred in 5% of the cases.