Rasant schnell entwickeln sich Interfaceformen aller Art durch die der Mensch mit der Welt interagiert. Immer neue Apparate erlauben uns ständig neue Manipulationen. Der Computer führt dabei zu einer Reduktion des Tastsinnes auf die Hand und es scheint nur noch eine Frage der Zeit bis die Hand als notwendiger Vermittler der Handlung durch den visuellen Sinn vollständig ersetzt wird. Im Zentrum dieser Entwicklung steht das Verhältnis des visuellen zum taktilen Sinn. Ein zentraler Umschlagpunkt im Verhältnis dieser Sinne war die Fotografie als reproduktive Bildtechnik. Diese Dissertation untersucht das Verhältnis von Taktilität und Visualität mit Blick auf die Fotografie an den Stellen, wo es zu Verschiebungen der Beziehung dieser beiden Sinne kommt. Dabei setzt sie sich vorwiegend mit historischen Positionen in der Philosophie der Wahrnehmung auseinander. In Textanalysen werden die verschiedenen historischen Positionen beschrieben um die gewonnen Begriffe dann auf die Wahrnehmung von Fotografie anzuwenden. Analysierte Positionen liegen sowohl in der griechischen Antike als auch in Descartes’ Metaphysik, bei Pascal, Benjamin und Barthes. Das Resultat der Dissertation besteht in einer Vorgeschichte der taktilen Wahrnehmung die Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen sein kann. Dieser Forschungsansatz der dem aktuellen technischen Weltbezug des Menschen durch Bildformen über die Wahrnehmung durch Hand und Auge nachspürt, muss sicher weitergeführt werden. Hier liegen wichtige Veränderungen vor, die unsere von Technik und Repräsentation geprägte Umwelt immer stärker bestimmen, deren Wurzeln aber weit in die Philosophie hineinragen.
The forms of interfaces that allow us to interact with the world are developing in a fast way. New technical devices permit new manipulations. The computer leads to a reduction of the haptic and tactile sense and it seems to be a short lapse of time until the hand will entirely be replaced entirely by the visual sense. The center of this development is the relation between the visual and the tactile sense, Photography as a reproductive image technology, is a central point of culmination in the relation of both senses. In this dissertation the point is to analyse the changes in the relation between the tactile and the visual sense, it is in analysing historical positions in philosophy of perception that the concepts are found and then applied to photography. The analysed positions are situated in the Greek thinking, as in Descartes metaphysics, Pascal, Walter Benjamin and Barthes. The result of this dissertation consists in a prehistory of the tactile perception, which could be a starting point for new interrogations. This research which reconsiders the actual relation to the world mediated by pictures with a special attempt towards tactile and visual perception, is only in its beginning. Important changes are involved in this relation, all the more so our environment gets deeply defined by technical devices and representation, but actually based in philosophy.