Aktinische Keratosen (AK) stellen das häufigste in situ Karzinom der Haut dar und haben in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Zunahme der Inzidenz gezeigt. UV-Strahlung ist der wichtigste aetiopathogenetische Risikofaktor, wobei durch flächenhafte Schädigung der epidermalen Zellen das Phänomen der Feldkanzerisierung („Field cancerization“) resultiert. In den letzten Jahren wurden daher nicht-invasive Flächentherapieverfahren entwickelt, mit denen es möglich ist, das gesamte, aktinisch geschädigte Areal und somit die Feldkanzerisierung zu behandeln. Die Diagnose aktinischer Keratosen erfolgte bisher meist auf der Grundlage des klinischen Erscheinungsbildes sowie mittels Biopsie und histologischer Untersuchung. Mit der Entwicklung nicht-invasiver Therapien für AK ergab sich jedoch auch zunehmend das Bestreben zur Etablierung nicht-invasiver diagnostischer Verfahren. Die in vivo Reflektanz konfokale Lasermikroskopie (RCM) stellt ein Verfahren dar, das die non- invasive Darstellung zellulärer Details in der Haut in vivo ermöglicht. In den letzten Jahren wurde die Anwendung von konfokaler Mikroskopie zur Diagnostik von entzündlichen und neoplastischen Hautveränderungen beschrieben. Eine systematische Untersuchung aktinischer Keratosen stand bislang jedoch aus. Im Rahmen dieser Studie wurde eine Gesamtzahl von 46 aktinischen Keratosen sowie 10 Kontrollarealen evaluiert. Alle Läsionen wurden klinisch untersucht, gefolgt von einer RCM Evaluation sowie anschließender Korrelation mit der histologischen Untersuchung. Zur Definition der diagnostisch relevanten RCM Kriterien erfolgte die Bestimmung der Sensitivität/Spezifität, eine Kappa Analyse sowie eine Korrelationsanalyse. Im Anschluss wurde die differentialdiagnostische Abgrenzung zur Entität der disseminierten superfiziellen aktinischen Porokeratose (DSAP) untersucht. Mittels RCM konnten Sensitivitäts- und Spezifitätsraten für ausgewählte, definierte Kriterien zwischen 80 und 98,6% erreicht werden. Dabei stellten der Pleomorphismus von Zellen und Zellkernen sowie der Verlust der epidermalen Architektur die besten Kriterien zur Diagnose von AKs dar. Die Konkordanz zwischen den zwei unabhängigen Gutachtern für die einzelnen Kriterien lag zwischen 87% und 98,2%. Die RCM stellt eine viel versprechende Technologie zur nicht-invasiven Diagnostik aktinischer Keratosen dar. In weiteren klinischen Studien soll die Anwendbarkeit im klinischen Alltag, die Darstellung subklinischer Läsionen sowie das Monitoring von Therapieverläufen, untersucht werden.
Actinic keratosis (AK) are the most common carcinoma in situ of the skin and have shown an increase in incidence during the past decades. UV-exposure represents the most important risk factor and leads to the dysplasia of entire fields of keratinocytes. This has been referred to as actinic field cancerization. In the past years novel non-invasive treatment modalities have been developed for the treatment of field cancerization. Diagnosis of AK is often made on clinical grounds and biopsy is performed for confirmation. The use of non-invasive treatment modalities has lead to the development of new diagnostic technologies, including reflectance confocal microscopy. In-vivo reflectance confocal micrsocopy (RCM) is a non-invasive imaging technique that allows the evaluation of cellular structures of the skin in real-time. RCM has previously been applied for a variety of inflammatory and neoplastic skin diseases, but the evaluation of AK has only been the subject of preliminary studies. A total of 46 AK and 10 control sites were included in this study. We performed clinical examination of all test sites and subsequently performed RCM evaluation, followed by biopsy and subsequent histologic evaluation. Sensitivity and specificity analysis, kappa-analysis and Spearman`s correlation was performed in order to define diagnostic relevant criteria for AK. In a second analysis we evaluated disseminated superficial actinic porokeratosis (DSAP) as a differential diagnosis of AK. By RCM sensitivity and specificity ranged between 80 and 98.6% for selected parameters. Pleamorphism of cells and nuclei and architectural disarray were found to be the most predictive parameter for AK. Concordance of 2 independent observers for the different criteria ranged between 87% und 98.2%. RCM represents a promising technique for the non-invasive evaluation of actinic keratosis. Further investigations will show the applicability of RCM for subclinical lesions and therapeutic monitoring of AK.