Die Dissertation untersucht den Wandel des südkoreanischen Mediensystems unter besonderer Berücksichtigung der politischen Liberalisierung während der Amtszeit von Präsident Kim Young-sam (1993–1998). Im Fokus steht die Frage, inwiefern Medienpolitik im Kontext politischer Transformation eine gestaltende Rolle einnimmt.
Theoretisch basiert die Arbeit auf Konzepten der politischen Transformation sowie der Demokratietheorie und verbindet diese mit medienpolitischen und kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen. Methodisch wird ein qualitativ-historischer Zugang gewählt, der auf einer systematischen Dokumentenanalyse nationaler und internationaler Quellen basiert.
Die Untersuchung zeigt, dass die südkoreanische Zivilregierung der 1990er Jahre entscheidende Weichenstellungen für die Liberalisierung von Presse und Rundfunk vornahm, wenngleich dies nicht durch ein kohärentes medienpolitisches Gesamtkonzept geschah. Vielmehr spiegelt sich in der Medienpolitik der Epoche ein Spannungsfeld zwischen staatlicher Steuerung und journalistischer Autonomie wider.
Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zur vergleichenden Medienpolitikforschung und bietet zugleich ein empirisch fundiertes Beispiel für den Zusammenhang zwischen Systemwandel und Medienentwicklung in postautoritären Demokratien.