Die vorliegende Arbeit „Datenanalyse von zwanzig ostwestfälischen Ferkelproduktionsbetrieben im Hinblick auf die intestinale Gesundheit und den Einsatz von Zinkoxid in der Absetzphase“ untersucht die Auswirkungen verschiedener betrieblicher Faktoren auf die Darmgesundheit von Ferkeln sowie den Einsatz von Zinkoxid in sogenannter pharmakologischer Dosierung nach dem Absetzen. Zinkoxid wurde bis Juni 2022 in bedarfsüberschreitender Dosierung präventiv und zur Therapie von Durchfallerkrankungen bei Ferkeln verwendet, diese Praxis ist jedoch aufgrund von Umweltbedenken und der Förderung von Antibiotikaresistenzen mittlerweile verboten. Das Ziel der Arbeit war es, betriebliche Strategien und einen möglichen Zusammenhang mit der Darmgesundheit und dem Auftreten von Durchfallerkrankungen bei Ferkeln zu identifizieren.
Zwanzig Ferkelproduktionsbetriebe in Ostwestfalen wurden hinsichtlich betrieblicher Kennzahlen, Haltungsbedingungen, Fütterungsstrategien und Gesundheitsmanagement analysiert. Dabei wurden insbesondere die Auswirkungen der Haltung und Fütterung und des Zinkoxideinsatzes auf die Darmgesundheit von Ferkeln vor und nach dem Absetzen untersucht. Die Datenerhebung umfasste klinische Daten, Klimamessungen sowie die Erfassung von Fütterungs- und Leistungskriterien.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Tiergesundheit in Abhängigkeit von den Haltungsbedingungen, dem Management und der Fütterung variierte. Betriebe unterschieden sich dadurch deutlich im Gesundheitsstatus der Ferkel, besonders im Hinblick auf das Auftreten von Durchfallerkrankungen. Der Einsatz von Zinkoxid war mit geringeren Durchfallraten verbunden. Betriebe, die Zinkoxid in pharmakologischer Dosierung verwendeten, wiesen eine niedrigere Mortalität während der Ferkelaufzucht und Mastperiode auf. Alternativen zum Einsatz von hohen Zinkoxidkonzentrationen im Futter wurden in vielen Betrieben genutzt, insbesondere die Anpassung der Protein- und Aminosäuregehalte im Futter der Absetzferkel. Es wurde festgestellt, dass eine Reduktion des Rohproteingehalts in der Ferkelfütterung und ein Ausgleich mit essenziellen Aminosäuren in vielen Betrieben umgesetzt wurde, mit dem Ziel die Darmfunktion positiv zu beeinflussen. Regelmäßig wurden diätetische Faserstoffe und zootechnische Futtermittelzusatzstoffe, insbesondere probiotisch wirksame Mikroorganismen eingesetzt. Das Biosicherheitsmanagement wies zwischen den Betrieben deutliche Unterschiede auf. Die Bedeutung der intestinalen Mikrobiota wurde in einer assoziierten Arbeit untersucht (Lührmann et al. 2021).
Die vorliegende Datenbasis zeigt vielfältige Bestrebungen zur Etablierung einer optimalen Fütterungsstrategie zur Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Ferkeln. Es besteht die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Entwicklung nachhaltiger Alternativen zum Zinkoxideinsatz und zur Verbesserung des Managements in der Ferkelproduktion. Die Arbeit zeigt, dass eine ganzheitliche Betrachtung von Haltungsbedingungen, Fütterungsstrategien und Gesundheitsmanagement notwendig ist, um die Gesundheit von Ferkeln zu verbessern und Durchfallerkrankungen effektiv vorzubeugen. Der Verzicht auf Zinkoxid erfordert die Entwicklung und Implementierung alternativer Strategien, die gleichermaßen wirksam und umweltverträglich sind.
This study “Data analysis of twenty East Westphalian piglet production farms with regard to intestinal health and the use of zinc oxide in the weaning phase” examines the effects of various farm factors on the gut health of piglets and the use of zinc oxide in so-called pharmacological dosing after weaning. Until June 2022, zinc oxide was used as a preventive measure and to treat diarrhea in piglets in doses that exceeded requirements, but this practice has since been banned due to environmental concerns and the promotion of antibiotic resistance. The aim of the survey was to identify farm strategies and a possible link with gut health and the incidence of diarrhea in piglets.
Twenty piglet production farms in East Westphalia were analyzed regarding to operational key figures, housing conditions, feeding strategies and health management. In particular, the effects of housing and feeding and the use of zinc oxide on the intestinal health of piglets before and after weaning were investigated. The data collection included clinical data, Climate measurements and the recording of feeding and performance criteria.
The results show that animal health varied depending on housing conditions, Management and feeding. Farms differed significantly in the health status of the piglets, particularly with regard to the occurrence of diarrheal diseases. The use of zinc oxide was associated with lower diarrhea rates. Farms using pharmacological doses of zinc oxide had lower mortality rates during the piglet rearing and fattening period. Alternatives to the use of high concentrations of zinc oxide in the feed were used on many farms, in particular the Adjustment of protein and amino acid levels in the feed of weaned piglets. It was found that a reduction of the crude protein content in piglet feed and a balancing with essential amino acids was implemented on many farms, with the aim of positively influencing intestinal function. Dietary fiber and zootechnical feed additives, in particular probiotic microorganisms, were regularly used. Biosecurity management showed clear differences between the farms. The importance of the intestinal microbiota was investigated in an associated study (Lührmann et al. 2021).
The available database shows a variety of efforts to establish an optimal feeding strategy to improve the health and performance of piglets. There is a need for further research to develop sustainable alternatives to the use of zinc oxide and to improve management in piglet production. The work shows that a holistic view of housing conditions, feeding strategies and health management is necessary, to improve piglet health and effectively prevent diarrhea. The elimination of zinc oxide requires the development and implementation of alternative strategies that are equally effective and environmentally friendly.