Introduction The goal of this study was to identify underlying causes for failure of medical thesis projects and the constantly high drop-out rate at Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany from the supervisors’ perspective and to compare the results with the students’ perspective. Methods A cross-sectional online survey among medical thesis supervisors of Charité – Universitätsmedizin Berlin, Germany was conducted and results were compared with an earlier longitudinal survey among doctoral candidates. Data were presented using descriptive statistics, and the chi-square test served to compare results among supervisors with earlier data from the longitudinal survey of doctoral students. Results Of 3653 potential medical thesis supervisors 1069 (29.3%) participated in the study. Supervisors considered themselves to be highly motivated and to offer adequate supervision. On the other hand, 87% stated that they did not feel well prepared for thesis supervision. Supervisors gave lack of timeliness of doctoral students and personal differences (p=0.024 and p=0.001) as the main reasons for terminating thesis projects, whereas doctoral candidates predominantly mentioned methodological issues and problems with the subject as underlying causes for dropout (p=0.001 and p<0.001). Specifically, students felt poorly prepared for the statistical part of their research - 49.5% stated that they never received statistical assistance, whereas 97% of supervisors claimed to have helped their students with statistical analysis. Conclusion A vast majority of questioned supervisors feel inadequately prepared for their role in supervising medical thesis projects. Contradictory reasons for terminating medical thesis projects suggest a lack of true scientific collaboration between supervisors and doctoral candidates as the major underlying issue of high dropout rates which requires resolution. An improved process quality for collaboratively managing thesis projects may improve success rates of medical dissertations.
Einleitung Ziel der vorliegenden Studie war es, Ursachen für das Scheitern medizinischer Promotionsprojekte und die konstant hohe Abbruchquote aus Sicht der Promotionsbetreuerinnen und Promotionsbetreuer der Charité- Universitätsmedizin Berlin, Deutschland zu beleuchten und die Ergebnisse mit studentischen Perspektiven zu vergleichen. Methodik Die Ergebnisse der online durchgeführten Querschnittsanalyse unter Promotionsbetreuerinnen und Promotionsbetreuern der Charité-Universitätsmedizin Berlin wurden mit einer vorangegangenen longitudinalen Erhebung unter Doktorandinnen und Doktoranden verglichen. Deskriptive Statistik diente der Darstellung der Ergebnisse, das Chi-Quadrat-Verfahren dem statistischen Vergleich der vorliegenden Studie unter Promotionsbetreuerinnen und Promotionsbetreuern mit der vorangegangenen longitudinalen Erhebung unter Doktorandinnen und Doktoranden. Ergebnisse Von 3653 potentiellen Promotionsbetreuerinnen und Promotionsbetreuern nahmen 1069 (29,3%) an der Befragung teil. Promotionsbetreuerinnen und Promotionsbetreuer gaben an bezüglich ihrer Aufgabe hochmotiviert zu sein und adäquate Betreuungsangebote zu gewährleisten. Allerdings fühlten sich 87% aller Befragten nicht gut auf die Aufgaben als Promotionsbetreuerin bzw. Promotionsbetreuer vorbereitet. Als Hauptgründe für den Abbruch eines Promotionsprojektes gaben die Betreuenden schlechtes Zeitmanagement und persönliche Differenzen von und mit Studierenden an (p=0,024 und p=0,001). Doktorandinnen und Doktoranden nannten methodologische Schwierigkeiten und Probleme mit dem Promotionsthema als Hauptgründe für einen Abbruch (p=0,001 und p<0,001). Hervorzuheben ist, dass sich die Doktoranden insbesondere schlecht auf den statistischen Teil ihrer Doktorarbeit vorbereitet fühlten. So gaben 49,5% der Befragten an, niemals statistische Unterstützung erhalten zu haben, wohingegen 97% der Betreuenden konstatierten, ihren Doktoranden bei dem statistischen Teil des Projektes behilflich gewesen zu sein. Schlussfolgerung Die überwiegende Mehrheit der befragten Betreuenden fühlt sich unzureichend auf die Betreuung eines Promotionsprojektes vorbereitet. Widersprüchliche Hauptabbruchgründe von Doktorarbeiten weisen auf ungenügende Kommunikation und wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Betreuenden und Doktorandinnen und Doktoranden hin. Eine neue Prozessqualität in der Zusammenarbeit könnte sich positiv auf die Erfolgsquote von Promotionsprojekten auswirken.