Angesichts globaler Krisen und großer gesellschaftlicher Herausforderungen bedarf es einer Bildung, die Menschen zur aktiven Teilhabe an den notwendigen Veränderungsprozessen befähigt. Der OECD-Lernkompass 2030 ist ein Rahmenkonzept zur Entwicklung von Curricula und definiert zentrale Schlüsselkompetenzen, die Schüler:innen zur Zukunftsgestaltung befähigen sollen. Die vorliegende Arbeit untersucht, auf Basis des OECD-Lernkompasses 2030, ob und in welcher Form zukunftsgestaltende Kompetenzen in den Berliner Rahmenlehrplänen der Sekundarstufe I verankert sind. Die qualitative Inhaltsanalyse von 16 Rahmenlehrplänen zeigt, dass das im OECD-Lernkompass 2030 beschriebene Bild einer gestaltbaren und offenen Zukunft in den Dokumenten nicht konsequent verankert ist. Stattdessen liegt der Schwerpunkt überwiegend auf der Vorbereitung auf die Zukunft. Anknüpfungspunkte zu den Transformationskompetenzen – Schaffung neuer Werte, Umgang mit Spannungen und Dilemmata, sowie Verantwortungsübernahme – sind in unterschiedlichem Ausmaß in den Dokumenten zu finden. Die Arbeit hebt hervor, dass insbesondere für die Kompetenzen Umgang mit Spannungen und Dilemmata sowie Verantwortungsübernahme bereits zahlreiche Anknüpfungspunkte in den Lehrplänen vorhanden sind. Die Arbeit diskutiert verschiedene Ansätze, um zukunftsgestaltende Kompetenzen in künftigen Lehrplanrevisionen systematisch zu verankern.
In light of global crises and major social challenges, education is needed that enables people to actively engage in necessary processes of change. The OECD Learning Compass 2030 provides a framework for curriculum development and defines key competencies intended to equip students with skills to shape the future. Based on the OECD Learning Compass 2030, this study examines whether and how future-shaping competencies are integrated into the Berlin secondary school curricula (grades 7-10). The qualitative content analysis of 16 curriculum frameworks reveals that the vision of a shapeable and open future, as described in the OECD Learning Compass 2030, is not consistently embedded in these documents. Instead, the focus predominantly lies in preparing students for the future. Points of reference for the transformation competencies creating new values, reconciling tensions and dilemmas, and taking responsibility are present to varying degrees within these documents. The study highlights that there are already numerous references, particularly for the competencies reconciling tensions and dilemmas and taking responsibility. The paper discusses various approaches for systematically integrating future-shaping competencies into upcoming curriculum revisions.