Dekubitus sind schwere Gesundheitsprobleme und entstehen in allen Settings der Gesundheitsversorgung. Dekubitusrisikoskalen sollen Praktiker unterstützen, das individuelle Dekubitusrisiko zu bestimmen um gezielte prophylaktische Maßnahmen einzuleiten. Vorliegende Studienergebnisse belegen Validitätsprobleme von ermittelten Dekubitusrisikowerten. Da die ermittelten Risikowerte für die individuelle klinische Entscheidungsfindung zu ungenau sind, ist es fraglich, ob die tagtägliche standardisierte Risikoeinschätzung zu besseren Bewohner- und Patientenergebnissen führt. Die derzeitige standardmäßige Anwendung von Dekubitusrisikowerten in der klinischen Praxis wird nicht empfohlen. Die Diagnose und Klassifikation von Dekubitus ist schwierig und birgt einen relativ hohen Fehleranteil. Vor allem die Diagnose des Grad 1 und 2 Dekubitus ist schwierig. Dieses gilt es beim Vergleich von Dekubitushäufigkeiten, der Dokumentation oder der Wahl von Studienendpunkten zu berücksichtigen. Würde man Rötungen und oberflächliche Hautschäden aus den gängigen Dekubitusklassifikationen entfernen, könnte man die Präzision und die Validität der Dekubitusdiagnosen erhöhen. Die Kategorie „Tiefe Dekubitus“ müssen in der Praxis, in zukünftigen Studien und Dekubitusklassifikationen adäquat berücksichtigt werden.
Pressure ulcers are serious health problems and they develop in every healthcare setting. Pressure ulcer risk scales aim to support practitioners in determining individual pressure ulcer risk and in starting preventive activities. Study results indicate validity problems inherent in pressure ulcer risk scale scores. Since risk scores are too imprecise for individual clinical decision making, it is questionable whether the standardized pressure ulcer risk assessments improve resident and patient outcomes. The standardized application of pressure ulcer risk scale scores in clinical practice is not recommended. The diagnosis and classification of pressure ulcers contains a large amount of error. Above all the diagnoses of grade 1 and grade 2 pressure ulcers is difficult. These difficulties and measurement errors should be taken into account when comparing pressure ulcer frequencies, when documenting pressure ulcers or when choosing study endpoints. Exclusion of skin redness and superficial skin lesions from available pressure ulcer classifications would enhance the validity and the precision of pressure ulcer diagnoses. The category “Deep Tissue Injury” must be taken adequately into account in future studies and pressure ulcer classifications.