Aims: With the increase of online shopping and cashless payment, (online) compulsive buying-shopping disorder (CBSD) has become an increasingly important field of research. However, little attention has been paid to its prevention. Our aim is to identify prevention programs for CBSD respectively to propose prevention approaches for CBSD based on the literature on (behavioral) addictions. Methodology: A review of the literature was conducted. Two databases were used. Studies should refer to the prevention of CBSD and describe prevention concepts to be screened. Results and discussion: The search did not reveal any prevention programs focusing on CBSD beyond preliminary work from over 25 years ago. Potential content of prevention programs for CBSD based on prevention approaches for other behavioral addictions and risk factors of CBSD was outlined. For universal prevention, psychoeducation should reach (university) students and apprentices. Selective prevention should include social norms interventions, psychoeducation and low-threshold interventions. Indicated prevention should comprise group settings with several sessions. Self-observation, managing finances, procrastination, emotion regulation should be covered. Counselors at e. g., universities should be educated about CBSD. Referral to treatment should be considered for persons at-risk for CBSD. Conclusions: These suggested preventive offers should be further concretized and empirically evaluated.
Hintergrund und Ziel: Mit der Zunahme von Online Shopping sowie bargeldlosen und Online-Zahlungssystemen ist die zwanghafte (Online-) Kauf-Shopping-Störung (im englischsprachigen Artikel als CBSD bezeichnet) ein zunehmend relevanteres Forschungsfeld geworden. Trotzdem wurde der Prävention dieser Störung bislang wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Präventionsprogramme für die zwanghafte Kauf-Shopping-Störung zu identifizieren. Falls keine Präventionsprogramme existieren, sollen Präventionsansätze basierend auf der Literatur zu (Verhaltens-)Süchten abgeleitet werden. Methoden: Es wurde ein Überblick über die Literatur erstellt. Zwei Datenbanken wurden genutzt und Artikel sollten sich auf die Prävention der zwanghaften Kauf-Shopping-Störung beziehen und Präventionskonzepte beschreiben, um gescreent zu werden. Ergebnisse und Diskussion: Die Suche ergab über Vorarbeiten von vor über 25 Jahren hinaus keine Präventionsprogramme, die auf zwanghafte Kauf-Shopping-Störung fokussieren. Daher wurden potenzielle Inhalte für Präventionskonzepte basierend auf Präventionsprogrammen anderer Verhaltenssüchte und Risikofaktoren der zwanghaften Kauf-Shopping-Störung skizziert. Auf der Ebene der universellen Prävention sollten psychoedukative Angebote bei Schüler_innen, Studierenden und Auszubildenden eingesetzt werden. Selektive Prävention sollte „Soziale Normen“-Interventionen, Psychoedukation und niederschwellige Interventionen umfassen. Indizierte Prävention könnte komplexere Präventionsansätze erfordern, die auf Gruppenangebote in mehreren Sitzungen zurückgreifen. Es sollten u. a. Selbstbeobachtung, finanzbezogenes Wissen, finanzielle Entscheidungsfindung, Prokrastination, materielle Werteorientierung und weitere Aspekte behandelt werden. Mitarbeitende von Beratungsstellen an (Berufs-)Schulen und Hochschulen sowie von Suchtberatungsstellen sollten über die zwanghafte Kauf-Shopping-Störung geschult werden. Eine Weitervermittlung in psychotherapeutische Behandlung sollte für Personen mit riskantem Kaufverhalten erwogen werden. Schlussfolgerung : Diese Präventionsansätze sollten weiter konkretisiert und empirisch evaluiert werden.