dc.contributor.author
Frotscher, Méri
dc.date.accessioned
2024-09-09T11:18:08Z
dc.date.available
2024-09-09T11:18:08Z
dc.identifier.isbn
978-3-534-64179-6
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/44822
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-44532
dc.description.abstract
Das südbrasilianische Blumenau, gegründet als Privatkolonie durch den Chemiker Hermann Blumenau, galt in deutschen Kolonialdiskursen als Beispiel für ein erfolgreiches Kolonisierungsprojekt in Übersee und in brasilianischen Kreisen als „deutscher“ Ort. Während des Estado Novo (1937–1945) wurde es von der Regierung, der Armee und einem Teil der brasilianischen Intellektuellen als Grenzgebiet der Nation betrachtet. Aus diesem Grund war es eines der Hauptziele der Nationalisierungspolitik für Einwanderer und ihre Nachkommen. Die Unterdrückung, die Verbote und die Einführung von Praktiken, die darauf abzielten, die „Brasilianität“ aufzubauen, wirkten sich auf das kulturelle und politische Leben in der Gemeinde aus.
Ziel des Buches ist es, die Veränderungen und Kontinuitäten in den Identitätsdiskursen der Bevölkerung von Blumenau zwischen zwei Gedenkfeiern zu untersuchen: dem hundertsten Jahrestag der deutschen Einwanderung nach Santa Catarina (1929) und dem der Gründung der Kolonie Blumenau (1950). Die Autorin zeigt die enge Beziehung zwischen Kultur und Politik und beleuchtet die Akteure, Reaktionen, Aushandlungen, Widerstände und Anpassungen der lokalen Eliten in der Zeit des Vargismus (1930–1945) und des Zweiten Weltkriegs sowie die Auswirkungen auf die Neuformulierung von Identitätsdiskursen.
Wie das Buch zeigt, war der Diskurs, der Blumenau 1929 als „engere Heimat“ in Brasilien oder sogar als „Musterkolonie“ dank der Aufrechterhaltung des Deutschtums darstellte, nach dem Ende des Krieges und des Estado Novo-Regimes in der Öffentlichkeit tabu. 1950, im Kontext der Demokratisierung, verteidigten einige Mitglieder der lokalen Eliten das Recht auf kulturelle Besonderheiten und betrachteten die „Pluralität der Kultur“ als Faktor für wirtschaftlichen Fortschritt, während sie gleichzeitig die „Brasilianität“ der Stadt bekräftigten. Der verbotene Diskurs über die Überlegenheit der „deutschen“ Arbeit wurde angepasst, indem die Rolle der europäischen Einwanderer bei der Industrialisierung von Blumenau und des Itajaí-Tals betont wurde.
de
dc.format.extent
302 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject
Deutsche Auswanderung
de
dc.subject
Identitätsdiskurse
de
dc.subject
Öffentlichkeit
de
dc.subject
Kolonialisierung
de
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::980 Geschichte Südamerikas::980 Geschichte Südamerikas
dc.title
Mobile Identitäten
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-44822-2
dc.title.subtitle
Praktiken und Diskurse der Eliten von Blumenau, Brasilien (1929–1950)
dcterms.bibliographicCitation.originalpublishername
wbg Academic, Verlag Herder GmbH
dcterms.bibliographicCitation.originalpublisherplace
Freiburg im Breisgau
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https://www.herder.de/suche/?s=Historamericana
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
refubium.resourceType.isindependentpub
yes
refubium.series.issueNumber
59
refubium.series.name
Historamericana
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dc.identifier.eisbn
978-3-534-64180-2