Because tracking recommendations can be impactful for students’ educational paths, it is important to understand how they may be influenced by students’ social group memberships. The Shifting Standards Model predicts that teachers show both negative and positive biases toward students belonging to stereotyped groups, and that this depends on the framing of the context. In a 2 (student’s ethnicity: Turkish vs. German) × 2 (student’s gender: male vs. female) × 2 (standard: minimum vs. confirmatory) between-subjects design, n = 185 student teachers indicated how much evidence of learning-detrimental behavior they needed to see from a student before suspecting vs. being certain (minimum vs. confirmatory standards) that the student was not suitable for the academic track. The predictions of the Shifting Standards Model were unexpectedly not supported. We discuss these results in relation to the usefulness of parsimonious theoretical arguments as well as an intersectional analysis of tracking recommendations.
Empfehlungen von Lehrkräften für die weiterführende Schule haben weitreichende Folgen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler. Entsprechend relevant ist die Frage, inwiefern die Zugehörigkeit der beurteilten Person zu stereotypisierten Gruppen diese Empfehlungen beeinflusst. Das Shifting Standards Model expliziert, inwiefern Stereotype und Kontexte von Urteilen dazu führen, dass Angehörige stereotypisierter Gruppen entweder einen positiven oder einen negativen Bias erfahren. In einem 2 (Herkunft: türkisch vs. deutsch) × 2 (Geschlecht: männlich vs. weiblich) x 2 (Standard: minimal vs. konfirmatorisch) between-subjects-Design gaben n = 185 Lehramtsstudierende an, wie viele Anzeichen von lernhinderlichem Verhalten sie bei einem Schüler/einer Schülerin sehen müssten, bevor sie den Verdacht (Minimalstandard) bzw. die Gewissheit (konfirmatorischer Standard) haben, dass der oder die Schüler/-in nicht für das Gymnasium geeignet sei. Die Vorhersagen des Shifting Standards Model wurden jedoch nicht bestätigt. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die Nützlichkeit sparsamer theoretischer Annahmen sowie der intersektionalen Analyse von Übergangsempfehlungen diskutiert.