Objective To (i) quantitatively measure wound tension in experimental skin wounds using a newly developed wound tensiometer and (ii) establish reference values for primary skin wound closure in medium- and large-breed dogs.
Study design Experimental cadaveric study.
Animal population Nineteen dogs of medium to large breeds (BW 20 to 40 kg).
Methods Elliptical skin wounds of different sizes were created on the chest and abdomen. The wounds were gradually enlarged. Experienced surgeons (ECVS diplomates or professors of small animal surgery) and inexperienced surgeons (1st year after graduation) independently assessed wound tension through manual manipulation and determined whether the wound could be closed without tension-relieving measures. In addition, wound tension was objectively quantified using a newly developed wound tensiometer.
Results The upper threshold for wound tension at which direct appositional wound closure was recommended by the experienced surgeons was 5.4 N, and the median minimal tension without recommendations for closure was 6.0 N. The data also demonstrate that wound tension and wound size do not necessarily correlate, and inexperienced surgeons need to develop a feel for wound tension.
Conclusion The intraoperative use of the wound tensiometer, in combination with established cut-off values, might facilitate decision-making regarding primary wound closure.
Clinical relevance The findings of this study provide evidence for the applicability of a wound tensiometer in guiding inexperienced surgeons in their choice of the skin wound closure method.
Ziel (i) Report über die quantitative Messung der Wundspannung bei experimentellen Hautwunden unter Verwendung eines neu entwickelten Wundtensiometers und (ii) Entwicklung von Referenzwerten für den primären Hautwundverschluss bei Hunden mittlerer und großer Rassen.
Studienaufbau Experimentelle Studie an Kadavern.
Tierpopulation Neunzehn Hunde mittelgroßer bis großer Rassen (KG 20 bis 40 kg).
Methoden Es wurden elliptische Hautwunden unterschiedlicher Größe an den Brust- und Bauchwänden der Hunde erzeugt. Erfahrene Chirurgen (ECVS-Diplomates oder Professoren für Kleintierchirurgie) sowie unerfahrene Chirurgen (im ersten Jahr nach Studienabschluss) beurteilten unabhängig voneinander die Wundspannung durch manuelle Manipulation und wurden gebeten zu entscheiden, ob die Wunde durch einen einfachen Wundverschluss ohne Verwendung von spannungsentlastenden Maßnahmen verschlossen werden sollte oder nicht. Im Vergleich dazu wurde die Wundspannung objektiv mit einem neu entwickelten Wundtensiometer quantifiziert.
Ergebnisse Der obere Grenzwert für die Hautwundspannung, bei dem ein direkter appositioneller Wundverschluss von den erfahrenen Chirurgen empfohlen wurde, lag bei 5,4 N und der Median der minimalen Spannung ohne Empfehlungen zum einfachen Wundverschluss bei 6,0 N. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass Wundspannung und Wundgröße nicht unbedingt korrelieren und dass unerfahrene Chirurgen ein Gefühl für die Wundspannung entwickeln müssen.
Schlussfolgerung In Zukunft könnte die intraoperative Verwendung des Wundtensiometers in Kombination mit den ermittelten Cut-off-Werten die Entscheidungsfindung hinsichtlich des primären Wundverschlusses erleichtern.
Klinische Relevanz Die Ergebnisse dieser Studie liefern Belege für die Anwendbarkeit eines Wundtensiometers zur Unterstützung unerfahrener Chirurgen bei der Wahl der Methode zum Verschluss von Hautwunden.