Der von der neuen Approbationsordnung für Ärzte geforderte „Unterricht am Krankenbett” findet im Fach Allgemeinmedizin in der Hausarztpraxis statt. Die Anwesenheit von Studierenden während der Konsultation kann das Arzt-Patient- Verhältnis beeinflussen. Eine anonyme Befragung von Patienten in Lehrpraxen sollte klären, wie sie den studentischen Unterricht in der Allgemeinmedizin erleben und beurteilen. Hierzu wurden in vier Berliner Lehrpraxen über einen Zeitraum von 6 Wochen insgesamt 263 Patienten zu ihren Erfahrungen mit Studierenden mittels eines selbst erstellten Fragebogens anonym befragt. Dabei zeigte sich, dass insgesamt nur 5% der Befragten jemals die Anwesenheit eines Studierenden während der Konsultation abgelehnt haben. 87% der Studienteilnehmenden bewerteten den studentischen Unterricht in der Allgemeinpraxis als sinnvoll. Allerdings gaben auch 9% der Befragten an, in Anwesenheit von Studierenden Inhalte bewusst verschwiegen zu haben. Dieser Anteil ist mit 28% bei denjenigen besonders hoch, die angaben zuvor nicht informiert worden zu sein. Auch knapp 10% Patienten, die es eigentlich vorzögen eine Praxis ohne studentischen Unterricht zu besuchen, empfinden darin signifikant häufiger eine Störung der Arzt-Patient-Beziehung. Aus den Ergebnissen dieser Studie ergeben sich wichtige Schlussfolgerungen für den allgemeinmedizinischen Unterricht. Patienten müssen rechtzeitig und ergebnisoffen über die geplante Anwesenheit Studierender aufgeklärt werden. Außerdem sollten diejenigen Patienten einer Lehrpraxis identifiziert werden, die dem studentischen Unterricht gegenüber prinzipiell kritisch eingestellt sind.
Student teaching in primary care medicine in Germany means education in surgeries. However this form of student teaching can not be done without having an impact on the relationship between patients and family doctors. During a six-week period we performed a study on 263 patients from four middle-sized teaching practices in Berlin by a self-designed anonymous questionnaire to determine their experiences with student teaching in a primary care setting. The results show that most of the patients (81%) do accept that a student is present during their consultation but 9% declared that they conceal information then. This rate is even higher among those who felt to be not informed about the student being present (28%). In addition to that 10% of the patients would prefer a practice without student teaching. They experience a disturbed relationship to their doctor caused by students to a significantly higher rate than those who are indifferent about the teaching function of their doctor. We show that student teaching in primary care practices is well accepted by patients. But it can disturb the relationship between patients and doctors especially if it lacks an informed consent. In future it should be guaranteed that patients will have a real choice to participate in student teaching or not by an early and open information strategy.