Der Autor demonstriert wissenschaftliche Courage, indem er mit seinem Artikel „Niemand hat die Absicht, einen Aufsatz zu zensieren“ öffentlich Kritik an der Zensur eines im Rahmen der Ausstellung „Roads of Arabia. Archäologische Schätze aus Saudi- Arabien“ geplanten Katalogbeitrages übt. Der Katalog erschien als Begleitbuch zu der im Museum für Islamische Kunst in Berlin im Frühjahr 2012 gezeigten Ausstellung. Mitherausgeber war die Saudische Generalbehörde für Tourismus und Altertümer, die kurz vor Drucklegung des Kataloges ihr Einverständnis zur Publikation eines Beitrages über den Staatenbildungsprozess und die jüngere Geschichte Saudi-Arabiens entzog. Der Aufsatz hätte historische Hintergrundinformationen zu dem in der Ausstellung dem Gründer des saudischen Königreichs, Ibn Saud, gewidmeten Raum geliefert. Da die darin gebotene kritische Darstellung der geschichtlichen Ereignisse nicht dem offiziellen, durch die saudische Regierung vertretenen Geschichtsbild entsprach, wurde der Aufsatz zunächst bis zur Unkenntlichkeit zensiert und schließlich durch einen regimekonformen Beitrag eines saudischen Historikers ersetzt.