Für das Medium ‚Buch‘ haben sich über die Jahrhunderte vielfältige Praktiken entwickelt, um Wissen in ihm zu fixieren, es zu verwalten, verfügbar zu machen und abzurufen, aber auch um es zu chiffrieren und den Zugang zu diesem Wissen zu beschränken. Das Anordnen und Gestalten von Wissensbeständen im Buch kann ebenso als Kulturtechnik verstanden werden wie der spätere Gebrauch des gebundenen Materials. Die Kulturtechniken, Wissen in Bücher und von Buch zu Buch zu transferieren, setzen selbst implizites oder explizites Wissen um diese Techniken voraus. Dabei spielen für die Interpretation der Wissensorganisation in Büchern sowohl die Materialität des Buches und die verwendeten Kommunikationsmodi eine Rolle als auch soziale Strukturen und kulturelle Praktiken, in denen das Objekt erzeugt und verwendet wird. Diesen Dimensionen des Buches wird in zwölf Studien zur Kommentierung, zur Alchemie und zum Buchdruck nachgespürt.