Der Klimawandel und seine negativen Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft stellen den Menschen zunehmend vor Herausforderungen. Da sich ein ursachenbekämpfendes und lösungsorientiertes Handeln und Entscheiden auf das Verstehen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge stützt, ist eine nachhaltige schulische Klimabildung erforderlich. Im ersten Teil der Arbeit wird daher die naturwissenschaftliche Perspektive erläutert, da sie die Grundlage für die Interpretation von Schüler:innenvorstellungen bildet. Nach der konstruktivistischen Lerntheorie erfordert das Lehren naturwissenschaftlich komplexer Themen die Berücksichtigung der kognitiven Voraussetzungen der Lernenden inklusive individueller Lernenden- bzw. Schüler:innenvorstellungen. Allerdings liegen zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Studien zu den Vorstellungen von Grundschüler:innen in Deutschland zum Klimawandel vor, die für eine schüler:innenorientierte Konzeption von Lehr-Lern- Gelegenheiten essentiell wären. In dieser Arbeit wurden daher Vorstellungen von Fünftklässler:innen verschiedener Berliner Grundschulen zum Klimawandel über eine Fragebogenerhebung erhoben, indem elementare Vorstellungselemente zu den Ursachen, Folgen und Handlungsperspektiven ermittelt und über eine Frequenzanalyse quantifiziert wurden. Um ein tiefergehendes Verständnis über individuelle Erklärungsansätze innerhalb der subjektiven Theorien zu erlangen, wurden zusätzlich halbstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt und in Struktur-Maps visualisiert. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Lernenden des naturwissenschaftlichen Anfangsunterrichtes ihre Vorstellungen zum Klimawandel größtenteils anhand von digitalen, neuen und sozialen Medien und ihres sozialen Umfeldes konzipieren. Im Bereich elementarer Vorstellungselemente assoziierten die Fünftklässler:innen insbesondere das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid mit dem Klimawandel. Die Schüler:innenvorstellungen waren individuell sehr verschieden, größtenteils wissenschaftsfern und anfällig für Vermischungskonzepte verschiedener Klima- und Umweltprobleme. Anhand der Ergebnisse wurden mögliche Anknüpfungspunkte für die Änderungen von lebensweltnahen Konzepten hin zu wissenschaftsnahen Vorstellungen identifiziert. Abschließend wurden in den didaktischen Implikationen Vorschläge für experimentell ausgerichtete Lerngelegenheiten formuliert, die den Klimawandel schüler:innenorientiert und wissenschaftsnah didaktisch strukturieren.